Weltkopfschmerztag am 5. September / "Kopfschmerzen betreffen alle sozialen Schichten" / Interview mit Prof. Dr. Andreas Straube, Präsident der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft
Geschrieben am 04-09-2014 |   
 
 Münster (ots) - Kopfschmerzen gelten als Volkskrankheit. Allein in 
Deutschland leiden mehr als 70 Prozent der Menschen zeitweise unter  
einer der insgesamt über 300 verschiedenen Arten von Kopfschmerz.  
Anlässlich des heutigen Weltkopfschmerztages hat Pharma Fakten den  
Präsidenten der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft, Prof. 
Dr. Andreas Straube, hinsichtlich des aktuellen Standes und der  
Perspektiven beim Thema Kopfschmerz befragt. 
 
   In der Presse liest man immer wieder Schlagzeilen wie  
"Kopfschmerzen nehmen zu" oder "Jeder zweite Grundschüler klagt über  
Kopfschmerzen". Lässt sich tatsächlich ein Trend hin zu mehr  
Kopfschmerzen ausmachen? 
 
   Diese Schlagzeilen sind sicher nicht ganz unbegründet.  
Kopfschmerzen betreffen alle sozialen Schichten. Insgesamt lassen  
sich nur graduelle Unterschiede zwischen den Gruppen ausmachen. Eine  
Studie im süddeutschen Raum hat kürzlich erst ergeben, dass etwa 80  
Prozent der Gymnasiasten zwischen zwölf und 16 Jahren an  
Kopfschmerzen leiden. Aber nicht nur unter Schülern sind  
Kopfschmerzen ein Thema. 
 
   Bei welchen Personengruppen nehmen Kopfschmerzen besonders zu? 
 
   In Deutschland lässt sich vor allem in den mittleren Schichten  
eine Zunahme von Kopfschmerzen ausmachen. Eine Studie, die die  
Kopfschmerzhäufigkeit über die letzten 20 Jahre untersucht hat,  
stellt fest, dass speziell in den Einkommensgruppen ab 3.500 Euro pro 
Monat Kopfschmerzen zunehmen. Gleiches gilt für Beamte. Interessant  
ist in diesem Zusammenhang der Blick in die USA: Hier nehmen  
Kopfschmerzen vor allem in den unteren sozialen Schichten zu. 
 
   Wo liegen die Ursachen für diese Zunahme von Kopfschmerzen? 
 
   Um eine wissenschaftlich fundierte Aussage hierzu zu treffen, ist  
die Datenlage bisher leider zu knapp. Als sicher gilt jedoch, dass  
Stress ein wesentlicher Faktor für das Auftreten von Kopfschmerzen  
ist. Der steigende Anteil Jugendlicher, die unter Kopfschmerz leiden, 
könnte somit durch einen allgemeinen Wandel im Lebensstil sowie eine  
höhere alltägliche Stressbelastung zu erklären sein. Ähnliches gilt  
für die Mittelschichten: Hier wird es zunehmend schwerer seinen  
eigenen Status-Quo zu halten. Sicherlich auch ein enormes  
Stresspotenzial. 
 
   Was bedeutet es, regelmäßig an Kopfschmerzen zu leiden? Kann das  
langfristige Auswirkungen haben? 
 
   Gelegentliche Kopfschmerzen gehören zum Leben dazu und haben in  
der Regel keine großen Auswirkungen auf den Alltag. Ein wirkliches  
Problem sind sie allerdings, sobald sie hochfrequent oder chronisch  
(ab acht bis zehn Tagen pro Monat) auftreten. Dann werden  
Kopfschmerzen zu einem großen Leid für die Betroffenen. Die Krankheit 
kann die Patienten extrem in ihrem Alltag einschränken. So haben  
Menschen, die unter chronischer Migräne leiden, zum Beispiel ein 20  
bis 30 Prozent höheres Risiko, arbeitslos zu sein. Nicht ohne Grund  
listet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Kopfschmerzen sogar  
unter den zehn Erkrankungen mit den stärksten funktionellen  
Behinderungen weltweit auf. 
 
   Wie sieht eine moderne Kopfschmerztherapie aus und welche Rolle  
spielen Medikamente dabei? 
 
   Grundsätzlich muss bei der Kopfschmerztherapie zwischen der  
Prophylaxe, also der Kopfschmerzvorbeugung, und der Behandlung des  
akuten Kopfschmerzes unterschieden werden. Als Gesamtkonzept greifen  
beide Ansätze ineinander. In der Prophylaxe spielen auch  
nicht-medikamentöse Ansätze wie Sport- und Verhaltenstherapie eine  
wichtige Rolle. Eine Akuttherapie ohne Medikamente ist trotz  
zahlreicher gut gemeinter Hausfrauentipps jedoch nicht denkbar.  
Wichtig bei der medikamentösen Behandlung ist, dass die Einnahme der  
Medikamente bewusst erfolgt - das heißt gezielt und nicht zu häufig. 
 
   Realistisch betrachtet, welcher zukünftige Forschungserfolg würde  
Kopfschmerzpatienten Ihres Erachtens nach am meisten helfen? 
 
   Wenn es uns gelingt, den Zusammenhang zwischen Stress und der  
Erregbarkeit des Gehirns zu verstehen und zu modulieren, dann wäre  
der wesentliche Schritt zur Lösung des Problems Kopfschmerz getan.  
Außerdem müssen zielgerichtete Medikamente entwickelt werden. Der  
Forschungsfokus darf nicht allein auf großen Indikationsgebieten wie  
der Migräne liegen. An einzelnen Stellen ist hier noch Luft nach  
oben. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Redaktion Pharma Fakten 
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Hohenzollernring 49-51 
48145 Münster 
 
Tel.: 0251 98776-25 
Fax: 0251 98776-99 
 
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