| | | Geschrieben am 06-08-2014 Viel erreicht und doch nicht fertig (FOTO)
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 Dschibuti (ots) -
 
 Für Flottillenadmiral Jürgen zur Mühlen endete heute seine Zeit
 als Kommandeur des multinationalen Verbandes Task Force 465 am Horn
 von Afrika. Mit ihm hatte zum zweiten Mal nach 2011 ein deutscher
 Admiral die Führung der seit 2008 bestehenden europäischen
 Anti-Piraterie-Operation "Atalanta" vor der Küste Somalias inne.
 
 Im Hauptmast der Fregatte "Brandenburg" ist Bewegung. Zügig holt
 der Signäler die quadratische Admiralsflagge ein und setzt dafür
 wieder die Flagge des Kommandanten. Auf dem Flugdeck steht das
 Spalier der salutierenden Besatzung in weißer Uniform und unter dem
 Trillern der Bootsmannsmaatenpfeife verlässt der Admiral zum letzten
 Mal das Schiff, von dem aus er vier Monate lang die EU-Operation
 "Atalanta" als Seebefehlshaber geführt hat.
 
 Staffelstab an italienischen Admiral weitergereicht
 
 Flottillenadmiral Jürgen zur Mühlen hat gerade den Staffelstab an
 seinen italienischen Nachfolger, Flottillenadmiral Guido Rando,
 weitergegeben und sich von seinem 32-köpfigen internationalen Stab
 verabschiedet.
 
 Der niederländische Brigadegeneral Dick Swijgman,
 stellvertretender Befehlshaber des europäischen Hauptquartiers in
 Northwood, der die Kommandoübergabe durchführte, sparte nicht mit Lob
 für den deutschen Admiral und den von ihm geführten Verband. "Unter
 der exzellenten Führung von Flottillenadmiral zur Mühlen hat der
 Verband erfolgreich alle Piratenangriffe verhindert. Die Schiffe des
 Welternährungsprogrammes konnten, geschützt durch den europäischen
 Marineverband, die dringend benötigten Lebensmittel nach Somalia
 transportieren."
 
 Auch viele andere Ehrengäste nahmen an der feierlichen
 Veranstaltung teil. So standen neben internationalen hochrangigen
 Persönlichkeiten der Deutsche Botschafter in Dschibuti, Wolfgang
 Piecha, und der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos,
 Generalleutnant Hans-Werner Fritz, auf der Gästeliste.
 
 Doch von seiner nationalen Führungsverantwortung am Horn von
 Afrika wurde Admiral zur Mühlen noch nicht komplett entbunden. Morgen
 steht die Abgabe der der nationalen Kontingentführung an. Für die
 nächsten zwei Monate wird dann der Kommandant des
 Einsatzgruppenversorgers "Berlin", Fregattenkapitän Marcel Rosenbohm,
 das deutsche Kontingent führen.
 
 Doch von seiner nationalen Führungsverantwortung am Horn von
 Afrika wurde Admiral zur Mühlen noch nicht komplett entbunden. Morgen
 steht die Abgabe der der nationalen Kontingentführung an. Für die
 nächsten zwei Monate wird dann der Kommandant des
 Einsatzgruppenversorgers "Berlin", Fregattenkapitän Marcel Rosenbohm,
 das deutsche Kontingent führen.
 
 Ein kurzer Blick zurück
 
 Für die Durchführung seines Auftrages standen Admiral zur Mühlen
 im Durchschnitt vier Schiffe, darunter ein Versorgungsschiff, zur
 Verfügung. Im Rahmen einer stark auf Informationsgewinnung
 ausgerichteten Operation wurden angesichts der Größe des
 Einsatzgebietes gezielt Schwerpunkte gesetzt. Bei deren
 Identifizierung spielten insbesondere die Luftfahrzeuge des Verbandes
 mit rund 440 durchgeführten Aufklärungsflügen eine maßgebliche Rolle.
 Die Fäden für alle Operationen liefen auf dem Flaggschiff
 "Brandenburg" zusammen.
 
 "Die zurückliegenden Monate waren für mich und meinen Stab eine
 schöne Herausforderung. Die große Verantwortung ist immer präsent",
 beginnt Admiral zur Mühlen seinen Rückblick. Insbesondere der 24.
 April wird allen in Erinnerung bleiben als der Tag, an dem Attentäter
 von Al-Shabab in einem beliebten Café in Djibouti Handgranaten
 zündeten. Zu den Verletzten zählten neben drei deutschen Mitgliedern
 der Mission EUCAP Nestor auch neun Angehörige des
 "Atalanta"-Kontingents. "So ein Ereignis führt uns dann wieder klar
 vor Augen, dass dies kein ungefährlicher Einsatz ist. Ich habe
 kürzlich unsere verletzten niederländischen Kameraden auf ihrem
 Schiff besucht und bin sehr froh, dass inzwischen alle neun
 spanischen und niederländischen Kameraden wieder wohlauf sind."
 
 Die Abwehr der Piraterie im Seegebiet, die Hauptaufgabe des
 europäischen Marineverbands, konnte weiterhin erfolgreich erfüllt
 werden. Alle Schiffe des Welternährungsprogramms der Vereinten
 Nationen (WFP) und der weitere internationale Seeverkehr haben das
 Seegebiet sicher durchqueren können. "Die Abschreckung der Piraten
 durch den Einsatz von Kriegsschiffen und Flugzeugen hier im Seegebiet
 funktioniert gut. Seit über zwei Jahren ist kein Handelsschiff mehr
 erfolgreich angegriffen worden". Aber auch die Organisation des
 europäischen "Maritime Security Centers", dessen Service die meisten
 Handelsschiffe in Anspruch nehmen, sowie die Schutzmaßnahmen der
 Reedereien zeigen Wirkung.
 
 Dass aber die Piraterie kein Problem mehr darstelle, verneint
 Admiral zur Mühlen energisch. "Erst Ende April hörten wir im Rahmen
 eines Boardings der Dhow 'Al Nasir' durch die 'Brandenburg', dass
 diese sich kürzlich noch in der Hand von Piraten befunden hatte. Der
 Plan, die Dhow längerfristig als Piratenmutterschiff zu nutzen, ging
 aber nicht auf, da die Piraten aufgrund unserer starken Präsenz
 geflohen sind."
 
 Für Verständnis werben
 
 Ein wichtiger Teil des Einsatzes waren auch die bilateralen
 Gespräche mit wichtigen Amtsträgern in der Region. Themen waren vor
 allem die Bedeutung der maritimen Sicherheit, aber auch die
 Strafverfolgung von Piraten. "Egal ob im Oman, Tansania, Dschibuti
 oder auf den Seychellen - stets sind wir auf offene Ohren getroffen.
 Auch unsere Ausbildungs- und Übungsangebote wurden von den
 Anrainermarinen gerne aufgegriffen." Admiral zur Mühlen erklärte,
 dass mit dem Unterstützen der Mission EUCAP Nestor der Aufbau von
 maritimen Sicherheitsstrukturen mit den Partnern vor Ort verfolgt
 wird. Ziel der internationalen Bemühungen sei es, langfristig eine
 selbsttragende Sicherheit durch die regionalen Küstenstaaten zu
 erreichen. Ressourcen und Fähigkeiten reichen dafür aber noch lange
 nicht aus.
 
 Es muss noch weiter gehen
 
 "Natürlich haben wir viel erreicht", blickt der 53-jährige
 Offizier auf die letzten vier Monate zurück. "Aber wir dürfen uns von
 den sehr guten Statistiken nicht blenden lassen. Durch unsere im
 Einsatz gewonnen Erkenntnisse und intensive Informationsgewinnung,
 insbesondere aus der Luft, wissen wir, dass die Fähigkeiten und die
 Motivation der Piraten und ihrer Hintermänner immer noch vorhanden
 sind." Dabei lässt er seine Überzeugung durchblicken, dass die
 Piraterie wieder aufflammen würde, wenn der Verfolgungsdruck
 nachließe. "Es ist natürlich eine gewaltige Investition, die sich
 Europa und Deutschland mit der Operation "Atalanta" leisten, aber sie
 ist es wert", fasst er seine aktuellen Erfahrungen am Ende noch
 einmal zusammen.
 
 Text: Martin Kübel
 
 
 
 Pressekontakt:
 Einsatzführungskommando der Bundeswehr PIZ
 Sprecher für die maritimen Einsätze der Bundeswehr
 Telefon: +49 (0) 3327 50 2042
 einsfuekdobwpiz@bundeswehr.org
 
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