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Flexibel im Job und ständig erreichbar? Mit Zeitpuffern und klaren Absprachen Balance schaffen

Geschrieben am 06-08-2014

Berlin (ots) - Die heutige Arbeitswelt fordert Flexibilität von
Unternehmen und Beschäftigten: ständige Erreichbarkeit, Bereitschaft
zu Überstunden und häufig wechselnde Aufgaben. Die aktuelle Befragung
iga.Barometer zeigt, dass wachsende Flexibilitätsanforderungen zu
Konflikten zwischen Arbeits- und Privatleben führen und
Erschöpfungszustände auslösen können. Deutlich wird aber auch, dass
klare Absprachen und ausreichende Zeitpuffer Abhilfe schaffen können.

Im Rahmen des iga.Barometers 2014 wurden rund 2.000 Erwerbstätige
in Deutschland zur beruflichen Flexibilität und deren Auswirkungen
auf Familie, Gesundheit und Erholungsfähigkeit befragt. Demnach sind
die Anforderungen an Beschäftigte beträchtlich: Zwei Drittel (65
Prozent) der Erwerbstätigen leisten regelmäßig Überstunden. Von den
Betroffenen fühlt sich jeder Fünfte durch die Erwartung des
Arbeitgebers belastet, Mehrarbeit leisten zu müssen. Von einem
Fünftel (22 Prozent) der Befragten wird erwartet, dass sie auch im
Privatleben für dienstliche Angelegenheiten zur Verfügung stehen,
wobei jeden dritten Betroffenen diese Erreichbarkeit ziemlich
belastet.

Auffällig ist, dass Erschöpfungszustände und
Vereinbarkeitsprobleme häufiger bei Beschäftigten vorkommen, die auch
in ihrer Freizeit für ihren Job verfügbar sind. In erster Linie führt
die Erreichbarkeit für Jobfragen während des Privatlebens zu
Zeitkonflikten: 18 Prozent stimmen der Aussage zu, private
Aktivitäten deswegen ausfallen zu lassen. 23 Prozent der Befragten
fühlen sich aus diesem Grund zu erschöpft, privaten Verpflichtungen
nachzukommen. In geringerem Umfang hat "ständige Erreichbarkeit" auch
emotionale Erschöpfung zur Folge.

Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen
e. V. (vdek): "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten mit ihrem
Vorgesetzten bzw. Arbeitgeber klare Absprachen treffen, wann und wie
sie erreichbar sein sollen. Dadurch werden Konflikte vermieden und
die Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrenzt, sie
können besser abschalten und ihre Freizeitaktivitäten planen." Auch
unvorhergesehene neue Arbeitsanforderungen und Unterbrechungen
erfordern ein hohes Maß an Flexibilität in der Arbeitswelt. So
bestätigen 38 Prozent der Befragten, dass sie häufig ihre Arbeit
unterbrechen müssen, weil etwas "Wichtiges" dazwischen kommt. Beinahe
jeder Dritte bestätigt, dass sich während des Arbeitens häufig die
Prioritäten verändern (32 Prozent) oder Aufgaben dazu kommen, die
nicht zum eigentlichen Job gehören (27 Prozent).

Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes: "Die
digitale und vernetzte Arbeitswelt macht die Arbeit
abwechslungsreich, sorgt aber auch für immer mehr Unterbrechungen und
Zusatzaufgaben. Das kann dazu führen, dass sich Beschäftigte
überfordert fühlen. Führungskräfte sollten daher darauf achten, dass
die Mitarbeiter gut mit diesen zusätzlichen Anforderungen umgehen
können."

Die Befragungsergebnisse zeigen, dass sich gesetzte Zeitpuffer
positiv auf das Wohl der Beschäftigten auswirken können.
Vereinbarkeitsprobleme zwischen Arbeit und Privatleben sowie
Erschöpfungszustände sind bei Beschäftigten, die hohe Zeitpuffer in
ihrer Arbeit haben, deutlich geringer ausgeprägt als bei
Beschäftigten mit geringen Zeitpuffern.

Klare Absprachen und mehr Zeit für die Bearbeitung von Aufgaben
wirken sich aber nicht nur positiv auf das Arbeitsleben aus, sie
können auch das Privatleben bereichern. So stimmen zwei Drittel der
Beschäftigten der Aussage völlig oder ziemlich zu, dass ihre Arbeit
ihnen das Gefühl gibt, etwas zu leisten, und dies sich positiv auf
ihr Privatleben auswirkt.

Alle Ergebnisse der vierten Befragungswelle können im iga.Report
27: "iga.Barometer 2014, 4. Welle" nachgelesen werden. Diese
repräsentative Befragung wird bereits seit 2005 regelmäßig alle drei
Jahre durchgeführt. Die aktuelle Ausgabe steht unter folgendem Link
zum Download bereit:
www.iga-info.de/veroeffentlichungen/iga-reporte/iga-report-27.html

Der iga.Report 23: "Auswirkungen von ständiger Erreichbarkeit und
Präventionsmöglichkeiten" gibt einen Überblick über den Stand der
Wissenschaft und Empfehlungen für einen guten Umgang in der Praxis
und kann unter
www.iga-info.de/veroeffentlichungen/iga-reporte/iga-report-23.html
abgerufen werden.

Initiative Gesundheit und Arbeit

In der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) kooperieren
gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung. Ziel der Initiative ist
die Verbreitung von Erkenntnissen zu Zusammenhängen von Arbeit und
Gesundheit sowie von betrieblicher Gesundheitsförderung. Getragen
wird iga vom AOK-Bundesverband, dem BKK Dachverband e. V., der
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und dem Verband der
Ersatzkassen e. V. (vdek). www.iga-info.de



Pressekontakt:
Dr. Kai Behrens, AOK-Bundesverband,
Tel.: 030/ 34646-2309,
presse@bv.aok.de

Michaela Gottfried,
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek),
Tel.: 030/26931-1200,
michaela.gottfried@vdek.com

Andrea Röder,
BKK Dachverband e. V.,
Tel.: 030/2700406-301,
Andrea.Roeder@bkk-dv.de

Stefan Boltz,
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung,
Tel.: 030/288763-768,
presse@dguv.de


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