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Tierschützer retten 80 Grindwale und protestieren gegen Walmord auf den Färöer-Inseln

Geschrieben am 05-08-2014

Hagen (ots) - In der vergangenen Woche war der Hohenlimburger
Steuerberater Jürgen Ortmüller für seine gemeinnützige
Tierschutzorganisation Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) mit dem
Geschäftsführer der Organisation ProWal, Andreas Morlok, auf den
Färöer-Inseln. Alljährlich werden dort rund tausend Grindwale und
andere Delfinarten grausam und blutig an den Stränden der autonomen
Inselgruppe im Nordatlantik abgeschlachtet.

Nach seinem letzten Besuch im Jahr 2010 hatte der hauptberufliche
Steuerjurist/Steuerberater Jürgen Ortmüller sich intensiv mit den
Rechtsgrundlagen der Färöer-Inseln für den Walfang befasst. Die
Färöer-Inseln gehören nicht zur Europäischen Union und haben ihre
eigene Gesetzgebung. Das ehemalige Mutterland Dänemark ist nur noch
für die Bereiche der Verteidigung und Justiz zuständig. Ortmüller und
Morlok konnten etliche Gesetzesverstöße bei der Waljagd aufdecken und
eine Grindwalschule vor der Abschlachtung retten.

Die beiden Tierschutzorganisationen hatten jetzt anlässlich ihres
einwöchigen Aufenthaltes zur ersten offiziellen Demonstration in der
Geschichte der Färöer-Inseln gegen das Abschlachten der Grindwale am
Färöer-Nationalfeiertag St. Olav am 29. Juli aufgerufen. Über 90
Personen aus Deutschland hatten sich in einem Internetportal dafür
angemeldet. Nach intensiven verbalen Drohungen in einem sozialen
Netzwerk durch Walfangunterstützer beschlossen WDSF und ProWal, dass
aufgrund des Sicherheitsrisikos nur Repräsentanten ihrer beiden
Organisationen vor Ort sein werden. Die dänische Polizei hatte für
die Observierung der Kundgebung und den Schutz der Tierschützer den
Polizeichef Sten Bro Sörensen abgestellt, dem die gesamte Färinger
Polizei während ihres Aufenthalts unterstellt wurde. Erst nach der
friedlich verlaufenden Demonstration kam es am Abend im Festbereich
der Innenstadt zu einer Pöbelei durch betrunkene Färinger, die aber
glimpflich verlief, wie Ortmüller berichtete.

Die ARD hatte anlässlich der WDSF und ProWal-Aktion ein Filmteam
geschickt. Der Sendetermin für die ARD-Sendung Brisant soll im
September sein. Ebenso führte der amerikanischen TV-Sender Vice Media
umfangreiche Interviews mit den beiden Tierschützern bei der
Demonstration. Auf großen Bannern kritisierten die beiden
Tierschutzorganisationen die grausame und unzeitgemäße Grindwaljagd,
die Anlandung von deutschen Kreuzfahrtschiffen und den Lachsimport
von den Färöer-Inseln für die deutsche Lebensmittelkette LIDL.

Ein Fischer hatte den beiden Tierschützern berichtet, dass die mit
Umweltgiften kontaminierten Innereien der getöteten Meeressäuger nur
etwa 200 Meter vor den Küsten in Fjordbereichen in rund 40 Meter
Tiefe auch in unmittelbarer Nähe von Aquakulturen mit Lachsbeständen
entsorgt würden. Es dauere ungefähr ein bis zwei Jahre bis sich alle
Innereien zersetzen und Fleischrückstände der abgeschlachteten
Grindwale im Wasser von den Knochen gelöst hätten. Die Zuchtlachse
könnten durch die Nahrungsaufnahme der verseuchten Rückstände
ebenfalls mit Giften belastet werden. Die Netzbereiche der
Lachskulturen haben jeweils eine Tiefe von 25 bis 30 Metern. In einem
einzigen Aquakultur-Rundbecken werden rund 70.000 Lachse gehalten. In
einem LIDL-Werbefilm wird eine Lachszucht im Walfangort Hvannasund
beschrieben (http://www.youtube.com/watch?v=Mv3viyHFLbk).

WDSF und ProWal haben bereits bei LIDL intervenieren, den
Lachsimport unverzüglich zu stoppen. Die Lebensmittelkette würde sich
mittelbar auch an der Tierquälerei von Seemöwen beteiligen, die sich
in den Schutznetzen über den Aquakulturen verfangen und dort elendig
sterben. Die Tierschützer haben dies mit Filmaufnahmen dokumentiert,
so Ortmüller.

Fleisch und Speck der Grindwale sind gesundheitsgefährdend mit
Quecksilber und PCB belastet. Der wissenschaftliche Leiter des
Hauptstadt-Krankenhauses in Tórshavn, Pál Weihe, hat davor gewarnt,
dass die Walprodukte nicht für den menschlichen Verzehr geeignet
sind. Die meisten Restaurants und Märkte verzichten aufgrund des
Drucks der Tierschützer inzwischen auf ein Angebot des
Grindwalfleischs, wie Ortmüller und Morlok bei einer Inspektion
feststellen konnten.

Ortmüller befürchtet, dass deutsche Kreuzfahrt-Touristen von AIDA,
TUI und HapagLloyd bei ihren mehrfach jährlichen Färöer-Anlandungen
unwissentlich das kontaminierte und nicht deklarierte Fleisch bei
Restaurantbesuchen zu sich nehmen. Ebenso beanstandet er, dass das
Risiko für Gäste mit ihren Kindern Augenzeugen der blutigen
Walgemetzel zu werden, außerordentlich hoch ist. Ortmüller: "Kinder
können lebenslänglich traumatisiert werden, wenn sie solch eine
blutige und grausame Abschlachtung direkt im Hafen oder Strandbereich
sehen. In einem Gespräch mit Polizeichef Sörensen wurde uns
mitgeteilt, dass aufgrund mehrfacher Strafanzeigen des WDSF gegen
unlautere Walfangaktionen neue gesetzliche Regelungen beschlossen
worden sind."

Nach der neuen Regelung dürfen künftig nur noch erfahrene
Walfänger an den Treibjagden teilnehmen. Für Touristen und auch für
Färöer-Bewohner wurde bei Waljagden eine Bannmeile eingerichtet, die
auf See etwa 1,8 Kilometer beträgt und in den Walfangbuchten und im
Luftraum 500 Meter.

Einen Tag nach ihrer Demonstration erhielten die beiden
Tierschützer den Hinweis, dass eine Grindwalschule mit etwa 80 Tieren
gesichtet worden war. Ortmüller und Morlok charterten sofort einen
Helikopter, um die Grindwale zurück ins Meer zu geleiten. Ein Anruf
bei der Polizei ergab, dass sich die Grindwale im Inselfjord von
Haraldssundi verirrt hätten. Aufgrund der guten Ortskenntnisse
stellten die Tierschützer fest, dass dieser Bereich nicht zu einem
der 22 gesetzlich genehmigten Walfangorte gehört. Nach entsprechendem
Hinweis gegenüber dem dänischen Polizeichef Sörensen wurde die
bereits vorbereite Waljagd dort sofort gestoppt. Die Walfänger hatten
aufgrund schlechter Wetterverhältnisse mit der Jagd noch nicht
begonnen.

Im Walfangort Klaksvik fanden die Tierschützer ein nicht
deklariertes Walfangschiff, dass sie der Polizei meldeten.
Polizeichef Sörensen sagte zu, den Eigner zu verhaften, falls er sich
illegal an einer Waljagd beteiligen würde.

WDSF und ProWal wollen nun verstärkt die dänische Regierung mit
dem Ziel unter Druck setzen, dass Abschlachtungen von Grindwalen und
anderer Delfinarten auf den Färöer-Inseln endgültig gesetzlich
verboten werden. --

Frei verfügbare Fotostrecke und Gesamtbericht der Aktion auf
Facebook: http://ots.de/SWhO1

Homepage WDSF mit Videos von den Färöer-Aktionen:
http://www.wdsf.eu/index.php/aktionen/faeroeer-walfang

Homepage ProWal:
http://www.walschutzaktionen.de/2132801/2318201.html



Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer
Mobil: 0151 24030 952

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)
Möllerstr. 19
58119 Hagen
0049/(0)2334/919022 tel
0049/(0)2334/919019 fax

E-mail: wds-forum@t-online.de
Homepage: www.wdsf.de


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