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So bekommt der Erste Weltkrieg Ton und Farbe: Hinter den Kulissen der Dokureihe "Apokalypse Erster Weltkrieg" (FOTO)

Geschrieben am 11-07-2014

München (ots) -

- Französische Doku-Sensation ab 18. Juli als deutsche TV-Premiere
auf dem National Geographic Channel
- 500 Stunden Recherche, 3 Jahre Produktionszeit, 6,2 Mio. Euro
Produktionskosten
- Prozess der Recherche, Kolorierung und Nachvertonung im Detail

Zum 100. Mal jährt sich 2014 der Beginn des Ersten Weltkriegs,
dessen Auswirkungen das gesamte 20. Jahrhundert prägten.
Videomaterial aus dieser Zeit ist in schwarz-weiß aufgenommen, hat
keinen Ton und scheint damit aus einer anderen Welt zu stammen.
National Geographic Channel schlägt mit der außergewöhnlichen
Dokumentation "Apokalypse Erster Weltkrieg" die Brücke zwischen den
Zeiten: Bisher ungezeigte Amateuraufnahmen und historisches
Filmmaterial öffentlicher Quellen wurden in dreijähriger
Kleinstarbeit aufwendig restauriert, koloriert und nachvertont. So
gelingt es dem französischen Produzenten-Team um Isabelle Clarke und
Danielle Costelle, den Zuschauern die Bedeutung und den Schrecken der
damaligen Zeit eindrucksvoll näher zu bringen. "Apokalypse Erster
Weltkrieg" ist ab 18. Juli um 21.05 Uhr freitags auf dem National
Geographic Channel zu sehen.

Die Recherche

"Die Organisation der Recherche zu "Apokalypse Erster Weltkrieg"
war sehr komplex und zeitraubend. Wir hatten ein großes Netzwerk aus
zwölf Dokumentaristen sowie Ansprechpartner in verschiedenen Ländern,
die uns geholfen haben. Dabei haben wir darauf geachtet, dass wir bei
unserer Informationssuche fast alle Länder einbeziehen, die in den
Ersten Weltkrieg verwickelt waren", erklärt Valérie Combard, Leiterin
des Nachforschungsteams. In eindrucksvoller Detektivarbeit stießen
sie dabei auf ungesehene Filmaufnahmen, die beispielsweise Kaiser
Wilhelm zeigen, der mit seinem Hund Gassi geht oder Szenen aus den
Kolonien, in denen Soldaten für den Einsatz rekrutiert werden. "Es
war einfach unglaublich, dass wir auf so seltene Filmaufnahmen
stießen, die auch noch so gut erhalten waren - vor allem, weil es so
schwierig war, Bilder zu finden, die wirklich die Realität abbildeten
und kein Propagandamaterial waren. Jeder neue Filmschnipsel machte es
notwendig, sich immer wieder mit dem Regisseur, den Drehbuchautoren
und den Cutterinnen über die Inhalte und den Verlauf der
Dokumentation abzustimmen", so Combard.

Die Kolorierung

Der französische Filmspezialist François Montpellier und sein
vierköpfiges Team haben jedes Bild der Dokumentation erfasst und
damit über 80.000 Szenenbilder eingefärbt. Der Prozess der
Nachkolorierung begann mit der Recherche nach Referenzmaterial aus
den Bereichen Architektur, Mode, Kunst und Geschichte wie Uniformen,
Straßenschilder oder Gebäudefassaden. Diese Gegenstände geben dem
Koloristen ein Gefühl für die Farben der Zeit und ermöglichen es ihm,
zeittypische Farbprofile zu erstellen. Die Grundlage der Kolorierung
bildet der Schwarz-Weiß-Film, der nur aus Helligkeitswerten von
Schwarz bis Weiß und allen Grauschattierungen dazwischen besteht.

Anhand der Referenzgegenstände werden Farbwerte für die einzelnen
Teile des Bildes ermittelt. War ein Knopf an der Uniform zur
damaligen Zeit aus Kupfer, weiß der Kolorist also, dass der Grauton
des Knopfes im Film der Farbcode für "Kupfer" sein muss. Im Idealfall
kann der Kolorist jedes Bild in einzelne Flächen zerlegen - er
definiert so eine Wand oder einen Arm. Durch ein spezielles Verfahren
behalten die zugewiesenen Bereiche ihre Farbprofile über verschiedene
Bilder hinweg. Ein Helm bleibt so eine ganze Szene über dunkelgrün
und muss nicht Bild für Bild nachgefärbt werden.

Einige Bildelemente können allerdings nicht nur mit einem
bestimmten Farbwert eingefärbt werden. So besteht der Wagon eines
Zuges nicht nur aus einfarbigen Flächen, sondern wird erst durch die
Zusammensetzung aus mehreren Farbtönen authentisch. Diese Kombination
aus Farbwerten speichert der Kolorist ab, so dass die gleiche Wand in
den folgenden Szenen stets richtig eingefärbt werden kann.
Unklarheiten oder kleine Fehler werden anschließend noch per Hand
koloriert. Der Kolorist muss bei seiner Arbeit viele kleine Details
wie das Wetter und die damit verbundenen Lichtverhältnisse
berücksichtigen. Auch welche Flaggen in den Schlachten zu sehen waren
und welche Uniformen von welcher Einheit getragen wurden, muss im
Vorhinein gründlich recherchiert werden. Schließlich ist nicht jede
Uniform nur grün, sondern ordnet sich im Regelfall auf einem Spektrum
zwischen grün und ockerfarben ein.

Die Vertonung

"Alle Originalaufnahmen der Auseinandersetzungen des Ersten
Weltkriegs waren ohne Ton. Die einzige Ausnahme bildeten wichtige
Reden, die - für damalige Verhältnisse - beeindruckende technische
Mittel mobilisierten", weiß der französische Toningenieur Gilbert
Courtois. Er war für die tongestalterische Bearbeitung der
Dokumentation zuständig. "Jede Szene musste in minutiöser
Detektivarbeit untersucht werden. Ob es sich um eine große
Menschenmenge handelt, oder der Wind weht - jedes Detail musste dabei
erfasst werden", erklärt Courtois. Zunächst durchforstete er
Tonarchive, um so viel bestehendes Material wie möglich
zusammenzutragen. Fehlende Geräusche wurden nachgestellt und neu
aufgenommen: "Die größte Herausforderung ist eine realitätsnahe
Darstellung, so dass der Zuschauer nicht mehr zwischen
Originalaufnahme und nachvertontem Material unterscheiden kann.

Marschierende Soldaten nachzustellen ist besonders wichtig für das
Filmerlebnis. Details dieser Art hauchen den Aufnahmen Leben ein,
allerdings erfordern gerade diese Szenen eine zeitaufwändige
Präzisionsarbeit", so der Tonexperte. Den Sound des "Paris-Geschütz"
hat Courtois anhand von Panzerkreuzer-Kanonen desselben Kalibers
nachgestellt. Kanonengeräusche und Explosionen dieser Art nimmt er
mit dem 5.1-System auf, vorzugsweise in der Anordnung L-C-R (Left
Center Right). Durch seine Mitgliedschaft in zahlreichen Verbänden
hat er Zugang zu Flugzeugen und militärischen Geräten aus den
Kriegsjahren, die heute noch funktionieren. Nachdem er die Wirkung
und Zerstörungskraft von Detonationswellen analysiert hat, ist es ihm
jetzt sogar möglich, bestimmte körperlich wahrnehmbare
Schallereignisse nachzustellen. "Dank Computertechnik ist heutzutage
alles möglich", schließt Courtois ab.

Sendetermine:
"Apokalypse Erster Weltkrieg", 18. Juli 2014, fünf Episoden, jeden
Freitag um 21.05 Uhr, National Geographic Channel

Weitere Infos und Videos zur Sendung unter www.natgeotv.com/de
sowie auf Facebook unter www.facebook.com/natgeotv.deutschland

Über den National Geographic Channel:

Der National Geographic Channel ist ein Joint Venture von National
Geographic Television und der Fox Entertainment Group (21st Century
Fox). Das Unternehmen ist die Fernsehsäule der traditionsreichen
National Geographic Society. Der Sender unterstützt mit seinen
Programmen die gemeinnützige Arbeit der Gesellschaft und ist ihren
Werten und Zielen verpflichtet. Seit dem 1. November 2004 ist der
National Geographic Channel auf Sendung. Mittlerweile gehört er mit
5,5 Mio Haushalten zu den am besten verbreiteten Pay-TV-Sendern im
deutschsprachigen Raum. Weltweit sehen ihn 440 Millionen Haushalte in
171 Ländern und in 38 Sprachen. Der National Geographic Channel wird
in den deutschsprachigen Ländern u.a. von Sky, Kabel Deutschland,
Unitymedia, Kabel BW, dem Eutelsat KabelKiosk, der Deutschen Telekom,
Vodafone, Alice, UPC Cablecom, Swisscom/Teleclub, UPC Austria und
Telekom Austria verbreitet. Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.natgeotv.com/de.



Pressekontakt:
Tobias Tringali
Pressesprecher/Spokesperson

Fox International Channels
Tel: +49 89 2555 15 335
Mobil: +49 172 369 4384
tobias.tringali@fox.com


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