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Firmeninsolvenzen sinken in Deutschland um 6,3 Prozent (FOTO)

Geschrieben am 26-06-2014

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Firmeninsolvenzen Bürgel
http://ots.de/8JPK6
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Hamburg (ots) -

Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist in Deutschland weiterhin
rückläufig. Im ersten Quartal 2014 mussten bundesweit 6.190
Unternehmen Insolvenz anmelden. Das entspricht einem Rückgang von 6,3
Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. "2014 werden die
Firmeninsolvenzen das fünfte Jahr in Folge sinken", kommentiert
Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die aktuellen Zahlen. Die
Wirtschaftsauskunftei Bürgel geht für 2014 von 25.700
Firmeninsolvenzen aus.

"Der Aufschwung in Deutschland wird in diesem Jahr weiterhin
wesentlich von der Binnennachfrage getragen. Die Unternehmen
profitieren vor allem von den Ausgaben der privaten Konsumenten", so
der Bürgel Geschäftsführer. Ein stabiler Arbeitsmarkt und
Einkommenszuwächse, verbunden mit einer niedrigen Inflation,
begünstigen den kräftigen Aufschwung des privaten Konsums. Die
führenden Wirtschaftsinstitute prognostizieren für 2014 ein Wachstum
zwischen 1,8 und 2,2 Prozent.

Bei aller Euphorie aufgrund der sinkenden Firmeninsolvenzzahlen
gibt es jedoch auch negative Aspekte. Erstens entstehen durch
Firmeninsolvenzen für Unternehmen und Gläubiger Schäden in
Milliardenhöhe. In Deutschland beliefen sich diese im 1. Quartal 2014
auf knapp 6 Milliarden Euro. Insbesondere bei Unternehmen, die hohe
Umsätze mit anderen Unternehmen generieren, kann eine Insolvenz
erhebliche Schäden und Verluste verursachen im schlimmsten Fall sogar
zu einer Anschlussinsolvenz weiterer Unternehmen führen. Insolvenzen
sind daher nach wie vor ein Problem mit hoher volkswirtschaftlicher
Relevanz. Zweitens steigen die Insolvenzen trotz sinkendender
bundesweiter Fallzahlen in fünf Bundesländern an. Deutlich mehr
Firmeninsolvenzen gab es in Thüringen mit einem Zuwachs von 17,1
Prozent. Drittens sind weiterhin viele junge Unternehmen von der
Insolvenz betroffen. Knapp ein Viertel (26 Prozent) der Unternehmen,
die im Untersuchungszeitraum Insolvenz anmelden mussten, waren nur
bis zu zwei Jahre am Markt aktiv. Hauptursachen für eine
Firmeninsolvenz der Jungunternehmen sind Unterfinanzierungen in der
Startphase (fehlende Rücklagen, Kreditablehnung), strategische
Fehlentscheidungen des Unternehmens (zu starke Bindung an einzelne
Kunden, Fehlinvestitionen), Probleme auf Absatz- und
Beschaffungsmärkten (nicht hinreichende Marktkenntnisse, zu enger
Kundenstamm) sowie externe Ereignisse (Forderungsausfälle,
Kostensteigerungen auf der Beschaffungsseite).

Viertens bleibt die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
auch im 1. Quartal 2014 eine risikobehaftete Rechtsform. Im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum stiegen die Fallzahlen in diesem Segment um
19,2 Prozent auf 520 Insolvenzen.

Nordrhein-Westfalen führt die Insolvenzstatistik bei den absoluten
Zahlen mit 2.033 zahlungsunfähigen Unternehmen an. Aber auch Bayern
(684 Firmeninsolvenzen), Niedersachsen (609), Baden-Württemberg (458)
und Hessen (380) weisen im absoluten Vergleich hohe Werte auf. Am
besten schlägt sich im 1. Quartal 2014 hingegen
Mecklenburg-Vorpommern mit lediglich 60 Insolvenzfällen.

Im relativen Vergleich mit Fokus auf die Firmendichte in den
Bundesländern zeigt sich ein differenziertes Bild. Bei der
Betrachtung der Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen führt
Nordrhein-Westfalen die Insolvenzstatistik an (30 Insolvenzen je
10.000 Unternehmen). Über dem Bundesdurchschnitt von 19
zahlungsunfähigen Unternehmen je 10.000 Firmen rangieren auch Bremen
(27), Hamburg und Berlin (jeweils 26), Schleswig-Holstein und
Sachsen-Anhalt (jeweils 23), Niedersachsen (22) sowie das Saarland
(21). In Baden-Württemberg mit 10 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen,
gefolgt von Bayern und Mecklenburg Vorpommern (11) gab es die
wenigsten Insolvenzen.

Die Entwicklung sinkender Firmeninsolvenzzahlen zeigt sich nicht
in allen Bundesländern. Fünf Länder verzeichnen sogar steigende
Zahlen. Den stärksten Zuwachs meldete Thüringen mit 17,1 Prozent mehr
zahlungsunfähigen Unternehmen im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Ebenso steigen die Fallzahlen in Hamburg (plus 14,9 Prozent), Berlin
(plus 12,5 Prozent), Schleswig-Holstein (plus 7,5 Prozent) und
Niedersachsen (5,9 Prozent). Deutlich weniger Insolvenzen gab es in
Bremen (minus 33,3 Prozent), Rheinland-Pfalz (minus 17,9 Prozent),
Sachsen-Anhalt (minus 12,4 Prozent), Nordrhein-Westfalen (minus 11,6
Prozent) und Baden-Württemberg (minus 11,2 Prozent).

Gewerbebetriebe und Einzelunternehmen sind im 1. Quartal 2014 am
stärksten von Firmeninsolvenzen betroffen. Ihr Anteil an der
Insolvenzstatistik macht 40,3 Prozent aus. Das entspricht 2.496
Fällen. Auch die GmbHs gehören zu den am stärksten betroffenen
Rechtsformen: 39,5 der zahlungsunfähigen Unternehmen sind eine GmbH.
Den mittlerweile drittstärksten Anteil von 8,4 Prozent am
Firmeninsolvenzgeschehen in Deutschland macht die Rechtsform der
Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) aus. Im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum steigen die Insolvenzzahlen bei der
Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) um 19,2 Prozent auf 520
Fälle.

Die Hauptursachen für Unternehmensinsolvenzen sind nach wie vor
erstens das Ausbleiben neuer Aufträge bzw. deren Stornierung oder
Verschiebung. Zweitens sorgen Anschlussinsolvenzen dafür, dass
zahlungsunfähige Firmen weitere Marktteilnehmer in den
Insolvenzstrudel reißen. Selbst gesunde Unternehmen können in eine
wirtschaftliche Schieflage geraten, denn immer noch sind rund 20
Prozent der Firmeninsolvenzen von Dominoeffekten betroffen, erläutert
Dr. Sellin. Drittens sind Managementfehler für ein erhöhtes
Insolvenzrisiko verantwortlich. Eine falsche Markteinschätzung oder
eine fehlende Wettbewerbsfähigkeit können schnell zum Scheitern
führen, resümiert der Bürgel Geschäftsführer. Hinzu kommen Kriterien
wie eine fehlende Unternehmensplanung, mangelndes Controlling oder
ein unzureichendes oder fehlendes Debitorenmanagement. In vielen
Fällen gibt es jedoch nicht eine einzelne Insolvenzursache. Häufig
sind zahlreiche Auslöser miteinander verantwortlich für die
Zahlungsunfähigkeit von Unternehmen.

Die kompletten Ergebnisse der Studie "Firmeninsolvenzen 1. Quartal
2014" finden Sie auf unserer Homepage unter http://ots.de/8JPK6

Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG ist mit 60 Büros in
Deutschland eines der führenden Unternehmen für Wirtschafts- und
Bonitätsinformationen sowie Inkassodienstleistungen. Bürgel ist ein
Tochterunternehmen der Euler Hermes Aktiengesellschaft (Allianz
Group) und der EOS Holding GmbH (Otto Group).



Pressekontakt:
Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de , Tel.: 040 / 89 803 - 582


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