(Registrieren)

Überbestände und Retourenwahnsinn machen Onlinehandel unprofitabel

Geschrieben am 17-06-2014

Frankfurt am Main (ots) - BearingPoint-Studie zeigt: Zwei Drittel
der befragten Onlinehändler belassen die Logistikabwicklung als
Kernkompetenz inhouse, müssen aber ihr Bestands- und
Retourenmanagement in den Griff bekommen

Trotz Konjunkturschwankungen und steigenden Preisen kaufen die
Deutschen weiterhin gerne und zunehmend über das Internet. Laut
Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V. schlägt sich dies
2013 in einer Umsatzsteigerung von 41,7 Prozent auf 39,1 Milliarden
Euro gegenüber dem Vorjahr nieder. Eine aktuelle Studie der
Unternehmensberatung BearingPoint unter 30 führenden deutschen
Handelsunternehmen zeigt hingegen, dass Onlineanbieter vor allem mit
zwei Bereichen zu kämpfen haben, die einen enormen Kostenfaktor
darstellen und somit die Profitabilität des Onlinehandels schwächen:
Bestandsmanagement sowie Retourenabwicklung. Demnach sehen 62 Prozent
der Befragten erheblichen Bedarf in der Reduzierung ihrer
Lagerbestände, 42 Prozent der Studienteilnehmer halten die
Reduzierung der Retourenquote für eines der wichtigsten
Unternehmensziele.

Die Studie macht ebenfalls deutlich, dass zwei Drittel der
Onlinehändler trotz der Herausforderungen ihre logistischen
Kernleistungen wie Wareneingang inklusive Qualitätsprüfung,
Lagerhaltung, Kommissionierung sowie Versandvorbereitung und
Retourenbearbeitung zur Kernkompetenz eines Onlinehändlers zählen.
Daher führen sie diese lieber in Eigenregie durch, als sie von einem
externen Dienstleister abwickeln zu lassen. Gründe für diesen Trend
sind nach Aussage der Onlinehändler die bessere Kontrolle über
reibungslose Abläufe und sensible Kunden- und Produktdaten, weniger
Produktbeschädigungen sowie geringere Kosten. Das bedeutet aber, dass
sie ihr Bestands- und Retourenmanagement selbst in den Griff bekommen
müssen.

Bestandsmanagement und Retourenabwicklung bieten
Optimierungspotenzial

"Um dem Wettbewerbsdruck in diesem wachsenden Marktsegment
standzuhalten, werden die Wahl der 'richtigen' Logistikstrategie und
das Management der Abwicklungskosten zunehmend zu kritischen
Erfolgsfaktoren", erläutert Matthias Loebich, Partner bei
BearingPoint und verantwortlich für die Studie. "Die zentrale Frage
für die Händler ist, wie sie ihre Bestände und die Anzahl der
Retouren in den Griff bekommen. Vor allem Unternehmen in der
Bekleidungsindustrie sollten sich dringend damit auseinander setzen,
wie man mit der Integration von intelligenten IT-Lösungen - zum
Beispiel durch lernende Algorithmen - genauere Bedarfsprognosen
erstellen kann. Im Retourenmanagement bieten prozessuale, technische
und abrechnungsspezifische Ansätze ein großes Spektrum an
Optimierungsmöglichkeiten. Sie reichen von kundenindividuellen und
funktionsunterstützten Produktbeschreibungen sowie -bewertungen über
verbesserte Verpackungen (Reduzierung beschädigungsinduzierter
Retouren) bis hin zu Anreizmodellen in der Abrechnung. Und nicht
zuletzt ist es die fehlerfreie und schnelle Zustellung, die den
tatsächlichen Unterschied zwischen zwei konkurrierenden
Onlinehändlern ausmachen kann", so Loebich weiter.

Kundenberatung als Mehrwert wird im Onlinehandel zum Erfolgsfaktor

Zusätzlich wachsen auch die Ansprüche der Kunden beim Onlinekauf.
Nach Einschätzung von BearingPoint werden sie sich langfristig nicht
mit herkömmlichen Abläufen bei Bestellung und Versand zufriedengeben.
69 Prozent der befragten Unternehmen haben erkannt, dass
Funktionsumfang und Bedienerfreundlichkeit des Webshops die
Kaufentscheidung und Kundenzufriedenheit in hohem Maße positiv
beeinflussen. Hilfreiche Funktionen im Bekleidungssegment sind zum
Beispiel virtuelle Proberäume (Augmented Reality), kundenindividuelle
Ansichtsoptionen sowie die Integration von Bewertungs- und
Erfahrungsblogs (Social Commerce).

"Gerade für Onlinehändler, die über keinen Offlinekanal in Form
eines Ladengeschäftes verfügen, geht es vermehrt darum, den Geschmack
des Kunden bzw. die Passgenauigkeit des Produkts möglichst genau zu
antizipieren, um entsprechende Retouren zu vermeiden. Ein
interessanter Ansatz ist hier im Schuhbereich denkbar. Durch eine
3D-Vermessung des Innenraums bei neuen Schuhmodellen könnten
eindeutige Kennzahlen zur Passform generiert werden, die über die
reine Größenangabe hinausgehen. Diese könnten dann in einem IT-System
mit Kundeninformationen verknüpft werden. Das System lernt auf diese
Weise bei jedem Kauf dazu, und zwar sowohl beim Kauf eines passenden
Schuhs als auch bei falscher Passform. Der Konsument bekäme bei einer
falschen Auswahl einen entsprechenden Warnhinweis oder eine
Alternativempfehlung. Für den Händler reduziert dies den
Retourenwahnsinn und der Kunde kann sich über eine 'persönliche' und
äußerst hilfreiche Empfehlung freuen", erläutert Matthias Loebich.

Die Implementierung entsprechender IT-Lösungen wird demnach immer
wichtiger und kann maßgeblich bei der Komplexitätsbewältigung helfen.
Im Bestandsmanagement bieten IT-Lösungen mit lernenden Algorithmen
die Möglichkeit, auf Basis aktueller und historischer Daten sehr
genaue Bedarfsprognosen zu berechnen, mit denen Bestandsstrategien
abgeleitet werden können - von der Mengenbevorratung bis hin zu
Minimalbeständen.

Für die Studie wurden 30 führende deutsche Multichannel-Händler
sowie reine Onlinehändler aus den Branchen Bekleidung und Schuhe,
Soft- und Hardware, Elektronik und Haushaltsartikel, Möbel und
Accessoires, Bücher und Zeitschriften, Lebensmittel etc. mit einem
jährlichen Umsatzvolumen zwischen 10 und 500 Millionen Euro befragt.
Die gesamte Studie kann auf Wunsch als PDF-Broschüre bei Alexander
Bock, alexander.bock@bearingpoint.com, angefordert werden.

Über BearingPoint

BearingPoint Berater haben immer im Blick, dass sich die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen permanent verändern und die daraus
entstehenden komplexen Systeme flexible, fokussierte und individuelle
Lösungswege erfordern. Unsere Kunden, ob aus Industrie und Handel,
der Finanz- und Versicherungswirtschaft oder aus der öffentlichen
Verwaltung, profitieren von messbaren Ergebnissen, wenn sie mit uns
zusammenarbeiten. Wir kombinieren branchenspezifische Management- und
Fachkompetenz mit neuen technischen Möglichkeiten und eigenen
Produkt-Entwicklungen, um unsere Lösungen an die individuellen
Fragestellungen unserer Kunden anzupassen. Dieser partnerschaftliche,
ergebnisorientierte Ansatz bildet das Herz unserer Unternehmenskultur
und hat zu nachhaltigen Beziehungen mit vielen der weltweit führenden
Unternehmen und Organisationen geführt. Unser globales
Beratungs-Netzwerk mit 9200 Mitarbeitern unterstützt Kunden in über
70 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren
und langfristigen Geschäftserfolg.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bearingpoint.com und in
der BearingPoint Toolbox: http://toolbox.bearingpoint.de



Pressekontakt:
Alexander Bock
Manager Communications
Tel. +49 89 540338029
Mailto: alexander.bock@bearingpoint.com
Twitter: @BearingPoint_DE


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

533138

weitere Artikel:
  • BDI-Präsident Grillo: Deutlich mehr Investitionen in die Verkehrswege nötig Berlin (ots) - - Deutschland ruiniert seine Verkehrsinfrastruktur - Der Bund muss 14 Milliarden Euro im Jahr investieren - Für verlässliche Mittel, klare Prioritäten und bessere Bürgerbeteiligung Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat davor gewarnt, Deutschland sei dabei, seine Verkehrsinfrastruktur zu ruinieren. "Es sind deutlich mehr Investitionen in unsere Verkehrswege erforderlich", sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo am Dienstag in einem Werkstattgespräch des BDI mit Bundesverkehrsminister Alexander mehr...

  • TÜV Rheinland und Monster kooperieren / "Ausgezeichneter Arbeitgeber": Monster bietet besondere Vorteile für zertifizierte Unternehmen Köln/Eschborn (ots) - Im März hat TÜV Rheinland mit dem Siegel "Ausgezeichneter Arbeitgeber" einen neuen Zertifizierungsstandard für Unternehmen in Deutschland geschaffen. Nun geht TÜV Rheinland einen weiteren Schritt und kooperiert mit der Jobbörse monster.de, um Unternehmen bei der Kommunikation der Zertifizierung zu unterstützen. Vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel und einem steigenden Wettbewerb um passende Kandidaten müssen sich Unternehmen mit einem attraktiven und auf sie zugeschnittenen Profil bei den Arbeitnehmern mehr...

  • Studie zeigt: Car-to-X-Kommunikation senkt Unfallzahlen bis 2020 massiv -------------------------------------------------------------- Invensity http://ots.de/q7BNG -------------------------------------------------------------- Wiesbaden (ots) - Wiesbadener Beratungsgesellschaft Invensity analysiert mit Expertenstudie "eMobility 2020" das Potential der zunehmend vernetzten Fahrzeuge Die zunehmende Vernetzung von Fahrzeugen, Infrastruktur und Verkehrsteilnehmern wird die Sicherheit auf deutschen Straßen in den kommenden Jahren maßgeblich erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle mehr...

  • Dieter Rogmann neuer Manager für Ford Dealer Operations (FOTO) Köln (ots) - Dieter Rogmann (48) ist ab sofort als Manager für den Bereich Dealer Operations der Ford-Werke GmbH zuständig. In dieser Funktion verantwortet er die Marktplanung und Händlernetzentwicklung ebenso wie die Betriebsberatung des Handels, Händlerstandards und die EDV-Systeme bei den Ford Partnern. Dieter Rogmann folgt auf Robert Reitz, der eine neue Aufgabe als Manager für Gebrauchtwagenverkauf und Remarketing bei Ford Europa angetreten hat. Seine Karriere bei Ford startete der studierte Diplom-Ingenieur zunächst mehr...

  • Care-Energy - Energiewende einmal anders Hamburg (ots) - Es ist schon möglich, dass bei Care-Energy als junges Unternehmen nicht alles so perfekt läuft wie bei den alteingesessenen Kollegen der Branche. Es ist auch ein schnell gewachsenes Unternehmen und eine Gruppe von Menschen, welche für Menschen arbeitet, daher menschelt es auch sehr. Die Frage stellt sich vielmehr, wie schlimm ist das? Care-Energy zerstört nicht die Umwelt, baggert keine Ortschaften weg nur weil Braunkohle in der Erde ist, verstrahlt keine Menschen oder hinterlässt Atommüll, richtet keinen Schaden mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht