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3 Prozent aller Autofahrer mit Handy am Ohr / Aktuelle DEKRA Erhebung zu Ablenkung am Steuer (FOTO)

Geschrieben am 30-05-2014

Stuttgart (ots) -

Mehr als 10.000 Pkw-Fahrer bundesweit erfasst

- Moderne Smartphones erhöhen Ablenkung vom Verkehrsgeschehen
- Andere Ablenkungsarten spielen ebenfalls eine Rolle

3 Prozent aller Autofahrer sind mit dem Handy am Ohr unterwegs.
Das ergab eine bundesweite Erhebung der Sachverständigenorganisation
DEKRA. Bei der Verkehrsbeobachtung wurden insgesamt mehr als 10.000
Pkw-Fahrer erfasst. "Der Anteil von 3 Prozent der Fahrer in unserer
Erhebung waren dabei nicht diejenigen, die überhaupt während der
Fahrt telefonierten, sondern diejenigen, die zum Zeitpunkt der
Beobachtung - entgegen dem Verbot - ohne Freisprecheinrichtung
telefonierten", so Dr. Gerd Neumann, Mitglied der Geschäftsführung
der DEKRA Automobil GmbH, der die Ergebnisse der Erhebung auf der
Messe Auto Mobil International (AMI) in Leipzig vorstellte.

"Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung ist sehr gefährlich,
ebenso wie das Schreiben von Textnachrichten oder ähnlichem während
der Fahrt. Beides ist aus gutem Grund verboten und wird mit einem
Punkt in Flensburg und 60 Euro Geldbuße bestraft", so Dr. Neumann.
"Eine vermeintlich nur kurze Ablenkung kann fatale Folgen haben. Wer
bei Tempo 50 den Blick nur für zwei Sekunden von der Straße abwendet,
fährt fast 28 Meter im Blindflug. Das kann verheerende Unfälle
auslösen."

Die Verkehrsbeobachtung zur Ablenkung am Steuer fand quer durch
die Republik an allen Wochentagen statt. Die Beobachtungsteams waren
sowohl innerorts, als auch auf Landstraßen und Autobahnen unterwegs.
Der Anteil der Handy-Telefonierer am Steuer ist bei den Männern (3,1
Prozent) höher als bei den Frauen (2,7 Prozent). An Werktagen ist die
Ablenkungsquote dabei spürbar höher als am Wochenende (Samstag 2,1
Prozent, Sonntag 1,9 Prozent). Im Tagesverlauf liegt die Quote zu den
klassischen Berufsverkehrszeiten höher als zu anderen Zeiten:
Zwischen 7 und 9 Uhr telefonieren 3,4 Prozent der Autofahrer ohne
Freisprecheinrichtung, zwischen 15 und 17 Uhr sind es 3,3 Prozent.

Ob das Handy benutzt wird, hängt nach der DEKRA Erhebung auch
davon ab, ob jemand innerorts, auf Landstraßen oder außerorts
unterwegs ist - und davon, wie die Straßensituation aussieht. Auf
Landstraßen an Knotenpunkten wie Kreuzungen oder Einmündungen
telefoniert jeder 50. Pkw-Fahrer (2,0 Prozent), innerorts auf gerader
Strecke liegt der Wert fast doppelt so hoch (3,7 Prozent).

Die höchste Handy-Quote wurde in der Kleinwagenklasse mit 3,8
Prozent festgestellt, während sie in der Luxus- und Oberklasse nur
bei 1,6 Prozent lag. "Diese Ergebnisse dürften in erster Linie damit
zusammenhängen, dass der Anteil der Fahrzeuge mit
Freisprecheinrichtung je nach Fahrzeugklasse unterschiedlich ist", so
der DEKRA Geschäftsführer. "Wenn in der Oberklasse mehr Fahrzeuge mit
einer Freisprecheinrichtung ausgestattet sind, wird auch entsprechend
weniger mit dem Handy am Ohr telefoniert."

Die Erhebungsteams beobachteten, dass Autofahrer, die ohne
Freisprecheinrichtung telefonieren, auf mehrspurigen
Richtungsfahrbahnen eher rechts fuhren und sichtbar mehr Abstand zum
vorausfahrenden Fahrzeug hielten. "Aus dieser Beobachtung folgern
wir, dass die Menschen offenbar sehr genau wissen, wie gefährlich ihr
Verhalten ist, und schon vorsorglich versuchen, es zu entschärfen",
sagt Dr. Gerd Neumann. "Dennoch bleibt das Risiko natürlich extrem
hoch."

Schon beim Telefonieren mit Freisprecheinrichtung - das zeigen
Studien - sind Autofahrer vom Verkehr abgelenkt und haben eine
längere Reaktionszeit. Das Telefon in der Hand erhöht das
Unfallrisiko weiter, weil die Hände nicht frei sind und das die
Reaktion auf unvorhergesehene Situationen zusätzlich behindert. Auch
das Schreiben von Nachrichten birgt große Gefahren, mit modernen
Smartphones noch mehr als zuvor. "Konnte man bei früheren
Handy-Modellen noch die Tastatur buchstäblich ertasten und womöglich
Texte tippen ohne hinzusehen, ist das mit einem Smartphone praktisch
nicht mehr möglich. Die virtuelle Tastatur auf dem Touchscreen
erfordert den ständigen Blick auf das Display", so der Experte.

In diesem Zusammenhang beobachteten die Erhebungsteams einen
besonders groben Fall von Ablenkung: "Ein Fahrer hatte sein Lenkrad
zwischen den Unterarmen eingeklemmt und schrieb mit den Händen
zwischen Lenkrad und Armaturenbrett eine Textnachricht. In einer
unvorhergesehenen Verkehrssituation ist so natürlich keine
angemessene Reaktion möglich", so Dr. Neumann.

Sein Appell: "Im Interesse der eigenen Sicherheit und der anderer
Verkehrsteilnehmer ist die einzig richtige Variante, während der
Fahrt das Telefon beiseite zu lassen und bei wirklich dringendem
Kommunikationsbedarf einen kurzen Zwischenstopp einzulegen."

Kommunikation mit dem Handy ist aber nicht die einzige Tätigkeit,
mit der sich Autofahrer am Steuer ablenken lassen. Hinzu kommen
weitere Aktivitäten wie die Bedienung von Radio oder
Navigationssystem, bis hin zum Rasieren oder Schminken am Steuer.
Zusammen mit Essen, Trinken und Rauchen machen solche anderweitigen
Ablenkungen - zusätzlich zur Handynutzung - einen Anteil von 2,9
Prozent aus. "Unter anderem haben wir zum Beispiel einen Mann
beobachtet, der nebenbei Briefe öffnete und las, oder eine Mutter,
die während der Fahrt ihr Kleinkind, das auf dem Beifahrersitz saß,
mit Brei fütterte", so Dr. Neumann.



Pressekontakt:
DEKRA e.V.
Konzernkommunikation
Wolfgang Sigloch
Tel. 0711 7861 2386
wolfgang.sigloch@dekra.com


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