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Sehnsucht nach dem Ursprünglichen / Der Trend hin zur Naturmedizin hat auch kulturelle Hintergründe-Patienten erwarten Fachwissen zu alternativen Heilmethoden auch von Apothekern und Schulmedizinern (

Geschrieben am 21-05-2014

Gießen/Köln (ots) -

Naturmedizin wird in Deutschland immer beliebter. Die Zeiten, in
denen Patienten ihre Gesundheit allein den "Halbgöttern in Weiß"
anvertrauten, scheinen endgültig vorbei zu sein. Heute fordern
Patienten von ihren Ärzten und Apothekern aktiv Wissen zur
Naturmedizin ein, sie recherchieren selbstständig im Internet und
setzen die Fachleute dadurch permanent unter Druck. Für immer mehr
Menschen liegen Schul- und Naturmedizin auf Augenhöhe und stehen
gleichberechtigt nebeneinander. Dies sind einige der Kernergebnisse
einer neuen, umfassenden tiefenpsychologischen Studie die das
rheingold Institut in Köln auf Initiative von Pascoe jetzt
durchgeführt hat.

Zuwendung und Verständnis

In der Studie wurden vor allem die bewussten und unbewussten
Sinnzusammenhänge erforscht, die die Themenbereiche der
Selbstmedikation, des Gangs zum Arzt und den Umgang mit der eigenen
Krankheit begleiten. Ziel war es, zu verstehen, was die Patienten
für Naturmedizin begeistert und wie sich der seit Jahren anhaltende
Trend hin zu Homöopathie und Naturheilkunde erklären lässt. Und dabei
stellte sich ganz klar heraus: Mit dem Trend zu Naturmedizin
verbinden viele Menschen Sehnsüchte, die durch die Schulmedizin nicht
eingelöst werden: individuelle Zuwendung und ganzheitliche
Betrachtung, Verständnis und ausgedehnte Kommunikation. Die
Naturmedizin bietet nach Ansicht der Probanden ein komplett anderes
Weltbild, sie ist frei von Industrie und Chemie - und oftmals auch
frei von schnellen Lösungen. Es wird Zeit und Verständnis für die
Anliegen der Patienten aufgebracht - eine Anamnese dauert nicht
selten 90 Minuten. Für viele Patienten besonders wichtig: Es gibt
einen ganzheitlichen Blick, der über die reinen Symptome hinausgeht
und auch die Lebensumstände und die Psyche der Patienten mit
berücksichtigt.

Neuer Rhythmus im Leben

Mit der Naturmedizin bekommt das Leben nach Auffassung der
Befragten einen anderen Rhythmus. Der Patient entdeckt die
Langsamkeit und Ruhe für sich. "Die Naturmedizin ist gut für den
Körper" und eine Art Wiedergutmachung für ihn, "nachdem ihm zuvor so
viel Chemie zugemutet wurde."

Der Besuch beim Naturmediziner oder Homöopathen steht damit im
krassen Gegensatz zum Besuch beim "Schulmediziner". Die Befragten
sind sich einig: Schulmedizin sucht die schnelle Lösung. Dies heißt
auch: Die beim Arzt verbrachte Zeit ist kurz, das Gespräch mit dem
Mediziner meist auf die Erkrankung und konkrete Behandlungsformen
begrenzt. Die Schulmedizin passt damit in unsere hektische Zeit, in
der es darum geht, immer zu funktionieren und Familie, Job und
Freizeit stets "unter einen Hut" zu bekommen. Das Gefühl, sich in
Beruf und Privatleben im Hamsterrad zu befinden, setzt sich beim
Schulmediziner-Besuch quasi nahtlos fort.

Eine aktive statt einer passiven Rolle

Die Behandlung beim Naturheilkundler wird dagegen wie eine Auszeit
aus der Rastlosigkeit des Alltags erlebt, schon mit dem Betreten des
Behandlungszimmers bleibt für viele Befragte die Zeit stehen. Vor
diesem Hintergrund lässt sich auch verstehen, wieso viele Patienten,
die sich einem Naturheilverfahren anvertrauen, überdurchschnittlich
aktiv an ihrer eigenen Gesundung mitwirken. Zum Beispiel, indem sie
ihre Ernährung umstellen, mit sportlichen Betätigungen beginnen oder
auf Alkohol und Zigaretten verzichten. Sie übernehmen hier einen
aktiven Part, während sie, so die Probanden, beim Schulmediziner eher
in die passive Rolle schlüpfen und hilflos der "Kompetenz in Weiß"
gegenüberstehen. So suchen viele Erkrankte nach eigener Aussage bei
ihrem Arzt vergeblich, was sie am meisten brauchen: Zuwendung, Zeit,
Verständnis und Trost.

Die zunehmende Wertschätzung, die die Naturmedizin genießt,
resultiert auch aus dem Wunsch nach Halt und Anbindung in einer immer
hektischer agierenden Welt. Die Kehrseiten der Technisierung und des
Fortschritts, darunter die zunehmende Standardisierung, werden den
Menschen schmerzlich bewusst. Sie suchen nach neuen
'Glaubenssystemen' jenseits des wissenschaftlich-technischen
Komplexes, sie suchen nach dem Ursprünglichen. Um einen harmonischen
Übergang zu gewährleisten und auf den medizinischen Fortschritt nicht
ganz zu verzichten, wünschen sich die Patienten, dass sich
Schulmedizin und Naturmedizin in Zukunft stärker ergänzen. Die
Naturmedizin soll, so die Patienten, auch bei den Medizinern und
Apothekern etabliert werden und ihren Platz erhalten. Die Stärke
dieses Wunsches wird auch im finanziellen Bereich deutlich: Viele
Patienten sind bereit, für eine Naturmedizinbehandlung eine
Zusatzversicherung abzuschließen oder sich über direkte
Eigenleistungen an den Zusatzkosten zu beteiligen.

Jetzt helfe ich mir selbst!

Immer mehr Patienten informieren sich selbst über Fachliteratur,
Chats, Blogs, das Internet - und übernehmen somit die Heilung auf
eigene Faust. Sie greifen wortwörtlich zur Selbstbehandlung.
Allerdings heißt das nicht, dass der Patient ganz auf professionelle
medizinische Hilfe verzichten möchte. Im Gegenteil: Er sucht
Unterstützung und lässt sich beraten und alternativ behandeln. Die
Motivation und das Ziel der Behandlungen sind sehr unterschiedlich.
Selbstbehandlung ist eng mit Selbstbestimmung und Selbstfindung
verbunden. Die Naturmedizin nimmt den Patienten in dieser Hinsicht in
die Pflicht. Genau dies erwarten die Patienten auch. Sie wollen
möglichst viel Einfluss auf ihren Heilungsprozess haben und die
Behandlung mit allen Sinnen zu spüren bekommen.

Die Sicht auf die Apotheker

Die Probanden sind sich sicher: Viele Apotheker scheinen sich
gegen die Naturmedizin zu sträuben. Sie kennen sich in diesem Bereich
nicht so gut aus und sind oftmals überfordert. Ihre berufliche
Herkunft liegt in ihrem klassischen Schulmedizin- und Chemiestudium,
in dem die Naturmedizin bislang keinen Platz hat. Der Ruf der
Apotheker ist nicht unbelastet: Sie gelten als abhängig und hörig
gegenüber der Pharmaindustrie und nicht frei in der Auswahl der von
ihnen empfohlenen Medikamente.

Apotheker, die sich trotz all dieser Rahmenbedingungen in
Naturmedizin auskennen, gelten unter Patienten als Geheimtipp. Bei
Insidern werden sie quasi "unter der Hand" gehandelt. Bei den
betreffenden Apothekern ist das Interesse an Naturmedizin eher einem
persönlichen Engagement und Interesse zuzuschreiben. Sie bilden damit
eine Ausnahme.

In der Studie brachten die Probanden ganz deutlich zum Ausdruck,
dass es ausdrücklich erwünscht sei, dass die Naturmedizin Einzug in
die Apotheken hält. Naturmedizin soll ein fester und anerkannter
Bestandteil im Apothekensortiment werden und raus aus der Exotenecke.
Woher kommt dieser Wunsch? Aufgrund seiner akademischen Ausbildung
wird dem Apotheker seitens der Patienten eine große Kompetenz
eingeräumt, sein wissenschaftlicher Hintergrund bietet den Erkrankten
Schutz vor Scharlatanerie bei der Beratung. Dabei ergibt sich ein
durchaus ambivalentes Bild: Für den aufgeklärten Patienten ist der
Apotheker nur eine Art Zwischenhändler, bei dem er seine Medikamente
bezieht. Für den Unsicheren oder Suchenden wird der Apotheker dagegen
zum unabhängigen Berater und zu einem Grenzgänger und Pfadfinder
zwischen den unterschiedlichen Welten Naturmedizin und Schulmedizin.

Die Eigensicht von Ärzten und Apothekern

Beim Thema Naturmedizin stoßen Ärzte und Apotheker auch nach
eigenem Bekenntnis an ihre Grenzen. Sie erleben eigene, schmerzhafte
Defizite bei der Beratung ihrer Patienten und Kunden. Ärzte und
Apotheker benötigen selbst Beratung und Orientierung. Sie haben teils
erheblichen Nachholbedarf in einem zunehmend riesigen,
unübersichtlichen Markt. Um den Patienten eine passgenaue Behandlung
und Hilfe zukommen zu lassen, wünschen sich beide Seiten eine
Vereinfachung in der als kleinteilig empfundenen Welt der
Naturmedizin.

Die große Vielfalt der Produktportfolios wirkt auf Ärzte und
Apotheker Großteils unstrukturiert und unübersichtlich. Sie vermissen
einen klaren Bezug zu hergebrachten, "schulmedizinischen"
Krankheitsbildern.

Studienaufbau

Für den ersten Teil der Studie, die sich mit der generellen
Bedeutung und dem Ansehen der Naturmedizin befasste, wurden 50 Frauen
und Männer im Alter von 20 bis 65 Jahren tiefenpsychologisch in
Einzelgesprächen und Gruppendiskussionen befragt. Die Probanden kamen
aus Köln und dem Umland, die Geschlechter waren paritätisch besetzt.
Im zweiten Teil der Studie wurden 45 Ärzte, Apotheker und
Heilpraktiker hinsichtlich der Anwendung von naturmedizinischen
Mitteln befragt. Die Erhebungsorte waren Köln, Bonn und Düsseldorf.
Es lag eine gleichmäßige Altersverteilung der Probanden von 30 bis 60
Jahren vor. Von den Befragten waren 18 Ärzte mit Schwerpunkt
Naturheilkunde, dazu kamen neun Heilpraktiker und 18 Apotheker
beziehungsweise pharmazeutisch-technische Assistenten.



Pressekontakt PASCOE:

PASCOE Naturmedizin
Stefanie Wagner-Suske
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Schiffenberger Weg 55
35394 Gießen
Telefon: 0641 - 7960-330
E-Mail: stefanie.wagner-suske@pascoe.de


Pressekontakt rheingold

rheingold institut
Thomas Kirschmeier
Unternehmenskommunikation
Kaiser-Wilhelm-Ring 46
50672 Köln
Telefon: 0221- 91277744
E-Mail: kirschmeier@rheingold-online.de


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