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Zahl der Asbesttoten steigt: Keine Entwarnung - Umgang mit Asbest erfordert höchste Sicherheit (FOTO)

Geschrieben am 28-04-2014

Berlin (ots) -

Die Zahl asbestverursachter Erkrankungen in der Bauwirtschaft
steigt weiter an. Seit 1993 ist es in Deutschland verboten, Asbest zu
verarbeiten. Doch Anlass für Entwarnung sieht die BG BAU noch lange
nicht. "Bei Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten kommen
Beschäftigte weiterhin mit Asbest in Berührung. Bei solchen Arbeiten
ist höchster Sicherheitsstandard dringend geboten". Darauf hat
Bernhard Arenz, Präventionsleiter der Berufsgenossenschaft der
Bauwirtschaft (BG BAU) in Berlin am 28. April, dem weltweiten Tag für
Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, hingewiesen. Der
Arbeitsschutztag wurde von der Internationalen Arbeitsorganisation
(ILO) ins Leben gerufen.

Das ganze Ausmaß der Asbestkatastrophe wird immer deutlicher
sichtbar: Wurden 1994 in der Bauwirtschaft 119 Todesfälle durch
Asbest verzeichnet, so waren es 2012 bereits 281. Damit gab es im
Jahr 2012 am Bau über dreimal mehr Asbesttote als tödliche
Arbeitsunfälle. Die Zahl der Anzeigen auf Verdacht einer
Berufskrankheit durch Asbest ist von gut 900 im Jahr 1994 auf 2.038
im Jahr 2012 angestiegen. Zwischen 1994 und 2012 starben über 4.000
Bauleute an den Folgen von Asbest. In der gewerblichen Wirtschaft
insgesamt waren es 25.500 Beschäftigte. Allein im Jahr 2012 brachte
die BG BAU für asbestbedingte Erkrankungen über 75 Millionen Euro
auf, die für Heilbehandlungen, Renten und andere Leistungen verwendet
wurden. "Doch in diesen Zahlen kommt das qualvolle Leiden und Sterben
der betroffenen Menschen nur unzureichend zum Ausdruck", sagte Arenz.

Und die Prognosen sind nicht gut: Die Erkrankungsrate wird ihren
Höhepunkt voraussichtlich erst in den nächsten Jahren erreichen. Die
Erkrankungen treten in der Regel erst Jahrzehnte nach der Einwirkung
auf. Viele davon gehen auf Gefährdungen zwischen den 1960er und
1980er Jahren zurück, als die Beschäftigten noch ohne ausreichende
Schutzmaßnahmen zu Werke gingen. "Allerdings", so Arenz, "gibt es
keinen Anlass zur Entwarnung". Heute können die Beschäftigten bei
Abbruch-, Umbau- oder Instandhaltungsarbeiten noch immer mit Asbest
in Kontakt kommen: beim Entfernen asbesthaltiger Zementplatten,
Fußbodenbeläge oder Kleberrückstände sowie bei der Wartung von
Heizungsanlagen mit asbesthaltigen Dichtungen. Das sind nur einige
Beispiele für Arbeiten mit dem gefährlichen Stoff.

Was Asbest im Körper anrichtet:

Die nadelförmigen Teilchen des Asbeststaubes sind biobeständig,
das heißt, sie lösen sich im Unterschied zu vielen anderen Fasern im
Körper nicht auf, lagern sich in der Lunge ab oder durchdringen das
Lungengewebe. Folge: Die Lunge wird geschädigt und das Atmen fällt
immer schwerer. Das Erkrankungsrisiko steigt mit der Höhe der
Faserbelastung. Die Asbeststaublunge (Asbestose) gehört heute zu den
häufigsten Berufskrankheiten. Von den Auswirkungen her noch
gravierender sind die bösartigen, durch Asbest ausgelösten
Erkran-kungen Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs, sowie Rippenfellkrebs. In
seltenen Fällen sind das Bauchfell oder der Herzbeutel betroffen.

"Um heute den Schutz der Beschäftigten vor asbestbedingten
Erkrankungen zu gewährleisten, muss vor Beginn von Abbruch-,
Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten, geklärt werden, ob in dem
Gebäude asbesthaltige Materialien verbaut wurden. Hier ist
insbesondere der Auftraggeber gefragt, Informationen zu liefern",
betonte der Präventionsleiter der BG BAU. Nur auf dieser Grundlage
sei es möglich, Gefährdungen durch Asbest zu erkennen und die
erforderlichen Schutzmaßnahmen festzulegen. "Dazu zählen insbesondere
staubarme Arbeitsverfahren, eine besondere Baustelleneinrichtung und
der konsequente Einsatz von persönlicher Schutzausrüstung in Form von
Atemschutz und Schutzanzügen. Und die Arbeiten dürfen nur unter der
Aufsicht einer sachkundigen Person ausgeführt werden", so Arenz.

Eine weitere wichtige Maßnahme ist die individuelle
arbeitsmedizinische Vorsorge, die für die Beschäftigten zu
veranlassen ist. Fragen zum Thema können an die Hotline 0800 8020 100
der BG BAU gerichtet werden.



Pressekontakt:
Thomas Lucks
069/4705-824
E-Mail: thomas.lucks@bgbau.de

Joachim Förster
030/85781-518
E-Mail: Joachim.foerster@bgbau.de


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