(Registrieren)

Die SOS-Kinderdörfer - eine globale Erfolgsgeschichte / Zum 65. Jubiläum am 25.4.2014 (FOTO)

Geschrieben am 15-04-2014

--------------------------------------------------------------
Fotos und Audio-Files
http://ots.de/29sFc
--------------------------------------------------------------


München/Imst (ots) -

Am 25. April 1949 gründete ein Kreis junger engagierter Frauen und
Männer um den Medizinstudenten Hermann Gmeiner in Innsbruck die
"Societas Socialis". Es war die Geburtsstunde der SOS-Kinderdörfer,
die heute in 133 Ländern der Welt tätig sind und fast zwei Millionen
Kinder und Erwachsene unterstützen.

Die Idee entstand im Tirol der Nachkriegsjahre. Die vielen
Kriegswaisen erschütterten den Bergbauernsohn und Medizinstudenten
Hermann Gmeiner. Er hatte selbst als 6-Jähriger den Tod seiner Mutter
miterleben müssen und war als Halbwaise aufgewachsen. Es kann, so
dachte sich Gmeiner, doch nicht angehen, dass all die Kinder in
Waisenhäusern landen. "Kinder brauchen Familie" war sein Credo.

Hermann Gmeiner engagierte sich neben dem Studium immer stärker in
der Jugendarbeit. Er wurde Leiter der Dekanatsjugend Innsbruck und
lernte das große Elend vieler Kriegswaisen intensiv kennen.
Leidenschaftlich diskutierten Gmeiner und seine Mitstreiter über
Möglichkeiten, etwas Konkretes dagegen zu tun. Am 25. April 1949 fand
die Gründungsversammlung des Vereines "Societas Socialis" in
Innsbruck statt. Die Gründungsmitglieder wollten der Schutzlosigkeit
vieler Kinder nicht mit Worten, sondern mit Taten entgegentreten.
Diese Haltung war Gmeiner stets wichtig: So wurde sein "Reds nit,
tuats was!" zum Motor und Erfolgsgeheimnis der Arbeit der
SOS-Kinderdörfer in den folgenden Jahren und Jahrzehnten.

In den nächsten Wochen und Monaten entwickelten Gmeiner und sein
Team aus den ursprünglich breit angelegten Zielen der Societas
Socialis die konkrete Idee für das erste SOS-Kinderdorf. Jedes
verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister,
ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in
Geborgenheit heranwachsen kann. Imst war die einzige von zehn
Gemeinden, die auf ein Schreiben von SOS reagierte und ein Grundstück
für den Bau eines SOS-Kinderdorfes günstig zur Verfügung stellte.

Für den Start hatte Gmeiner persönlich ganze 600 Schilling zur
Realisierung seiner Idee. Die eigentliche Basis stellte Mitstreiterin
Maria Hofer mit dem Erlös eines Grundstückes in Igls (ca. 50.000
Schilling) zur Verfügung. Damit konnte Gmeiner das Grundstück kaufen
und erste Spendenaufrufe und Werbeaktivitäten finanzieren. Da er von
der öffentlichen Hand keine Mittel erhielt, wandte sich Gmeiner
direkt an die Bevölkerung mit der Bitte um eine Spende von einem
Schilling im Monat.

Mit seiner charismatischen Persönlichkeit und der Fähigkeit,
Menschen zu begeistern, war Gmeiner sehr erfolgreich. Binnen kurzer
Zeit erhielt er die nötigen Mittel für den Bau des ersten
SOS-Kinderdorfes. Am 2. Dezember 1949 fand das Richtfest für das
erste Familienhaus (Haus "Frieden") statt. Noch am selben Tag wurde
der Spatenstich für den Bau von vier weiteren Häusern gefeiert. Am
28. Mai 1950 wurde die Societas Socialis bei der Generalversammlung
in den Verein SOS-Kinderdorf übergeführt. 1951 konnten die ersten 40
Kriegswaisen aufgenommen werden. Das erste Kinderdorf in Deutschland
wurde 1956 in Dießen am Ammersee gebaut. 1963 entstanden erste
Kinderdörfer in Asien und Lateinamerika.

Heute, 65 Jahre später, spannen die SOS-Kinderdörfer ein
humanitäres Netzwerk um die ganze Welt. SOS-Kinderdörfer und
SOS-Einrichtungen wie Kindergärten, Jugendeinrichtungen, Schulen,
Ausbildungs- und Sozialzentren, medizinische Zentren,
Nothilfeprogramme existieren auf vier Kontinenten in insgesamt 133
Ländern - von A wie Albanien bis V wie Vietnam. Derzeit gibt es
weltweit 545 Kinderdörfer, 602 Jugendbetreuungsprogramme, 222
SOS-Kindergärten, 182 Hermann-Gmeiner-Schulen, 100
SOS-Berufsausbildungszentren, 624 SOS-Sozialzentren und Pro¬gramme
für Familienhilfe, 74 medizinische Zentren und 16
SOS-Nothilfeprogramme.

Gmeiner starb 65-jährig am 26. April 1986. Rund ein Jahr zuvor
hatte er die Führung der SOS-Kinderdörfer in die Hände von Helmut
Kutin gelegt, der selbst ein SOS-Kind aus dem ersten SOS-Kinderdorf
in Imst war. Kutin intensivierte die internationale Ausrichtung der
SOS-Kinderdörfer. In seiner Zeit als Präsident wurden auch die
Sozialzentren und die damit verbundene Hilfe für extrem arme Familien
ausgebaut. Sinn dieser Programme ist es, Familien zu unterstützen
bevor sie durch die Armut zerbrechen und Kinder so im Kinderdorf
aufgenommen werden müssen. Bei der Familienhilfe geht es darum, durch
Mikrokredite, Aus- und Fortbildungen, Familienpläne und vieles mehr
Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Die SOS-Familienhilfe konzentriert
sich vor allem auf die Arbeit in den Slums dieser Welt und leistet so
einen wichtigen Beitrag zu koordinierter Entwicklungshilfe und dem
wirtschaftlichen Aufschwung ganzer Kommunen.

2014 betreut die private, kirchlich und politisch unabhängige
Hilfsorganisation in den Kinderdörfern und Jugendeinrichtungen rund
80.000 Kinder. Über 22.000 Kinder gehen weltweit in die Kindergärten
der Organisation. Die Hermann-Gmeiner-Schulen besuchen über 100.000
Kinder und Jugendliche, die Ausbildungszentren gut 20.000 junge
Menschen. In den SOS-Sozialzentren und der angegliederten
Familienhilfe werden über 90.000 Familien unterstützt. Hinzu kommen
viele hunderttausende Kinder und Erwachsene, die in den medizinischen
Zentren behandelt und im Rahmen der Nothilfeprogramme in Syrien, auf
den Philippinen und weiteren 14 Ländern versorgt werden. Insgesamt
unterstützt die Organisation derzeit bis zu zwei Millionen Kinder und
Erwachsene durch Hilfe in unterschiedlicher Ausprägung: Von der
medizinischen oder humanitären Einmalhilfe bis über Mikrokredite und
Aus- und Fortbildungen bis hin zur jahrzehntelangen Betreuung von
Kindern bis ins Erwachsenenalter.

www.sos-kinderdoerfer.de

Bilder zum Download und Original-Audio-Files finden Sie auf:
http://ots.de/29sFc




Pressekontakt:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

522713

weitere Artikel:
  • Unterschätztes Krafttraining / Warum man im Alter neben der Ausdauer auch die Kraft zu trainieren sollte Baierbrunn (ots) - Muskeltraining wird oft unterschätzt und vernachlässigt. Krafttraining stärkt die Muskulatur, schützt die Gelenke, wirkt sich positiv auf die Knochendichte und das Körpergefühl aus. Auf Dauer senkt es erhöhten Blutdruck, verbessert die Blutzuckerwerte, hilft, das Gewicht zu halten oder unterstützt beim Abnehmen. "Die Bedeutung des Krafttrainings hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen - und sie steigt für jeden Einzelnen mit dem Alter", erläutert der Sportmediziner Professor Burkhard Weisser vom Institut mehr...

  • Schnuller oder Daumen? / Gut für den Kiefer sind beide nicht - bei manchen Kindern muss ein Kompromiss her Baierbrunn (ots) - Schon im Mutterleib nuckeln Babys am Daumen - und nach der Geburt bleiben sie häufig dabei. Andere Kinder ziehen den Schnuller vor. Problematisch für den Kiefer ist auf Dauer beides: Zahnfehlstellungen können die Folge sein. Dr. Johanna Kant aus Oldenburg, Vorsitzende des Bundesverbandes der Kinderzahnärzte in Deutschland, findet den Nuckel besser. "Vom Schnuller kann man sich verabschieden, den Daumen trägt man ein Leben lang bei sich", begründet sie ihre Entscheidung im Apothekenmagazin "Baby und Familie". Sie mehr...

  • stern-Umfrage: Legalize it? Bundesbürger sagen Nein Hamburg (ots) - Eine Reform des Drogenstrafrechts, wie sie vergangene Woche 122 Strafrechtsprofessoren sowie Grüne und Linke gefordert haben, wird von der Mehrheit der Bundesbürger kritisch gesehen. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) sind nach einer Umfrage für das Hamburger Magazin stern dagegen, dass Verkauf und Konsum von Haschisch in Deutschland völlig frei erlaubt werden. Lediglich 30 Prozent fänden das gut. Befürwortet wird die Legalisierung des qualmenden Grases vor allem von den Jüngeren zwischen 14 und 29 Jahren (35 Prozent mehr...

  • Anja Kling: "Sie werden von mir nie hören, dass ich Single bin" Hamburg (ots) - Anja Kling ist seit zwei Jahren von dem Vater ihrer zwei Kinder getrennt - nach rund 20-jähriger Beziehung. Im Interview mit dem Frauenmagazin EMOTION (Ausgabe 05/2014 ab morgen im Handel, www.emotion.de) betont die Schauspielerin trotzdem: "Sie werden von mir nie hören, dass ich Single bin. Wir werden für immer zusammengehören und unsere Kinder verbinden uns." Denn Familie ist der 44-Jährigen das Wichtigste. So wichtig, dass sie das Abenteuer Großfamilie gemeinsam mit ihrer Schwester Gerit Kling gewagt hat. "Als mehr...

  • Ausgezeichnete Brücken: Der Deutsche Brückenbaupreis Gelnhausen (ots) - Ein Hintergrundbericht. Wandel der Wahrnehmung vom Fachpreis zum Publikumspreis. Einzelner Bauingenieur rückt vermehrt in den Fokus. Preisträger bestätigen positive Wirkung. Ein Resümee nach der fünften Preisverleihung Es ist noch nicht lange her. Am 10. März wurde in Dresden der Deutsche Brückenbaupreis 2014 in den beiden Kategorien Straßen- und Eisenbahnbrücken sowie Fuß- und Radwegbrücken verliehen. Bereits zum fünften Mal seit 2006 durften sich zwei der sechs nominierten Ingenieurteams über die Auszeichnung mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht