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Allgemeine Zeitung Mainz: Zeichen der Zeit / Kommentar zum Pilotenstreik

Geschrieben am 02-04-2014

Mainz (ots) - Dürfen Piloten streiken? Die Frage stellt sich
nicht. Ja, sie dürfen. Noch überflüssiger ist die Debatte, ob jemand,
der so gut bezahlt ist wie ein Pilot, streiken darf. Nur zur
Erinnerung: In Deutschland gibt es ein aus dem Grundgesetz
abgeleitetes Streikrecht. Diese hochsensible Errungenschaft einer
funktionierenden Demokratie ist nicht an die Höhe von Gehältern
gekoppelt, und das ist ganz grundsätzlich auch sehr gut so. Bei einer
Bewertung der Geschehnisse bei der Lufthansa sollte man sich also
tunlichst vor allzu groben Zuspitzung hüten. Die Piloten haben sich
ihre Gehälter nicht mit Raubrittermethoden erstritten, sondern über
Verträge zugesichert bekommen, die auch Lufthansa-Manager irgendwann
einmal unterschrieben haben. Und genau an dieser Stelle liegt der
entscheidende Denkansatz: Die Verträge stammen aus anderen Zeiten.
Die Piloten selbst müssen erkennen, dass sie an dem Ast sägen, auf
dem sie sitzen. Der Arbeitskampf trifft ein Großunternehmen, das eine
Reihe von Problemen hat, und längst nicht alle davon sind
hausgemacht. Und direkt hinter der Lufthansa stehen eine Reihe
weiterer Betroffener, insbesondere in Rhein-Main. Mit einer Denke der
Marke "Nach uns die Sintflut" werden die Piloten zwar mit einiger
Wahrscheinlichkeit den aktuellen Streik durchstehen können. Falls sie
ihre Privilegien mit beträchtlichen Kollateralschäden verteidigen,
werden sie aber endgültig die gesellschaftliche und vor allem die
politische Akzeptanz verlieren. Auch den Damen und Herren der Lüfte
muss also klar werden, dass es immer besser ist, die Zeichen der Zeit
zu erkennen als von ihnen überrollt zu werden. Erst recht, wenn man
es sich wirklich leisten kann.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485828
online@vrm.de


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