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Internationaler Kinderbuchtag am 2. April 2014 / Das besondere Buch / Albert-Schweitzer-Kinderdorffamilie schreibt mit ihren Pflegekindern Märchenbücher (FOTO)

Geschrieben am 28-03-2014

Waldenburg/Berlin (ots) -

Pünktlich zum Internationalen Kinderbuchtag hat die
Kinderdorffamilie Schwan aus dem Albert-Schweitzer-Kinderdorf
Waldenburg zusammen mit ihren sieben Pflegekindern bereits das zweite
Märchenbuch fertiggestellt. Die Kinder erfahren bei diesem intensiven
Prozess, wie wichtig Freundschaften und Zusammenarbeit für das
soziale Miteinander sind. Sie lernen andere Kulturen kennen und
stellen fest, dass es viele "Andere" auf dieser Welt gibt.

Lesen gehört in den Albert-Schweitzer-Kinderdörfern zum Alltag.
Märchen schreiben ist jedoch ein Abenteuer. Als die Kinderdorffamilie
Schwan sich dem Thema stellte, war nicht klar, ob das Pilotprojekt
von Erfolg gekrönt sein würde. Heute, zwei Jahre nachdem ihr erstes
Märchenbuch erschienen ist, hat die Familie nun das zweite Buch
"Theodor, das kleine U-Boot und seine abenteuerliche Reise um die
Welt" fertiggestellt. Der neue Held ist ein kleines U-Boot namens
Theodor, das auf der Suche nach seinen Eltern die Weiten der
Weltmeere bereist. Die freundlich-fremden Protagonisten des ersten
Märchen-bandes bleiben selbstverständlich mit im "Boot"!

Für den zweiten Band setzten sich die Kinderdorfkinder mit
illustrierten Atlanten und informativen Büchern hin und bereiten die
einzelnen Länder für eine weltumspannende U-Boot-Exkursion vor. Wie
für Leon entstanden viele Fragen für die Kinderdorfkinder: "Was sind
die Besonderheiten der ausgesuchten Länder? Wie unterscheidet sich
das (Kinder-)Leben dort von dem hiesigen?".

Mit Neugierde und Akribie informierten sie sich über die
ausgesuchten Länder - Abenteuerlust und Motivation entstanden. Die
Phantasie begann automatisch zu arbeiten. "Sie spürten, es geht
voran", so Kinderdorfmutter Silke.

Warum Märchen schreiben heilsam ist!

"Zum gemeinsamen Schaffensprozess gehören Misserfolge genauso dazu
wie Erfolge", das weiß Kinderdorfvater Thomas, aber "die kleinen
Schriftsteller lernen dabei Lösungen zu finden und umzusetzen".
Kinderdorfmutter Silke Schwan erzählt: "Wir konnten richtig spüren,
wie die Kinder über ihre eigenen Leistungen regelrecht staunten."
Während des langen und intensiven Prozesses erfahren die
Kinderdorfkinder auch, wie wichtig Freundschaften und Zusammenarbeit
für das soziale Miteinander sind. Sie lernen andere Kulturen kennen
und stellen fest, dass es viele "Andere" auf dieser Welt gibt und
müssen sich nicht mehr alleine fühlen mit dem eigenen "Anderssein".
"Unser Ziel ist, dass sich die uns anvertrauten Jungen und Mädchen zu
integrierten Menschen entwickeln, die Achtung vor sich und dem
Anderen haben. Aus der Achtung für den Anderen kann sich allmählich
auch eine gefestigte Selbstachtung entwickeln", so Kinderdorfmutter
Silke.

Das erste Märchenbuch der Kinderdorffamilie "Ferdinand, die Wilde
Rosa und die fliegenden Hamster" ist bereits im Verlag Der
Märchenkönig erschienen.

Märchen als Teil der pädagogischen Arbeit im Kinderdorf

Märchen gaben früher wichtige Inhalte aus dem Erfahrungsschatz des
menschlichen Lebens weiter. Sie wurden in der Gemeinschaft erzählt
und richteten sich an Kinder und Erwachsene, Gebildete und
Ungebildete. Sie halfen, gefährliche Situationen, die eine Seele im
Laufe ihrer Entwicklung erfährt, zu erkennen und zu vermeiden.
Insbesondere Gefahren, die von bösen Menschen - oft als gute Menschen
getarnt - ausgehen, wurden thematisiert Märchen transportierten für
alle hörbar oder lesbar die guten und schlechten moralischen Werte.
Wichtig war, dass Hörer und Leser sich mit den Helden identifizieren
konnten und so Archetypen entstanden, die entweder für Gut oder Böse
standen. Die Figuren und Handlungen waren stark vereinfacht und die
Charaktere einfach und klar. Die Seele des Menschen erkennt diese
Archetypen intuitiv, ohne dass das Bewusstsein dies reflektieren
muss. "Märchen können unsere Pflegekinder warnen und schützen. Sie
entwickeln dadurch eine wesentliche Bedeutung für die emotionale und
soziale Entwicklung der uns anvertrauten Kinder." so berichten die
Kinderdorfeltern Silke und Thomas.

Ein erster Erfahrungsbericht zur Märchen-Schreibwerkstatt

Neben den sieben Pflegekindern der Kinderdorffamilie legte
besonders Leon Nicolic, ein damals achtjähriger Junge, mit seiner
Phantasie den Grundstein für die 20 spannenden Geschichten im ersten
Märchenbuch. Die Geschichte mit "Ferdinand, der Wilden Rosa und den
fliegenden Hamstern" war von Anfang an ein Abenteuer zwischen
Aufgeben und Weitermachen in der "Schreibwerkstatt für Kinder"! "Für
uns war es eine Chance, die Seelen der Kinder durch positive
Erfolgsgeschichten zu beflügeln und zu heilen", so Kinderdorfvater
Thomas.

Zusammen geht es meistens leichter!

"Wir, die Kinderdorfeltern, mussten am Anfang die vielen Ideen,
die aus den Kindern nur so heraus sprudelten, aufschreiben", erklärt
der Kinderdorfvater. Sehr schnell entwickelten sich die einzelnen
Facetten zu einer Story - die einer wunderbaren Freundschaft zwischen
dem kleinen Falken, der jungen Ente, zwei kleinen Hamstern, einer
alten Eule und dem tollpatschigen Bären. Sechs tierische Freunde, die
unterschiedlicher nicht sein könnten, erleben in einer völlig
verdrehten Welt ungewöhnliche Abenteuer. Sie lernen, dass sie alle
zusammenhalten müssen, wenn sie was erreichen und verändern wollen!
Und dieser Gedanke ist die Grundlage der Schreibwerkstatt geworden.
Ohne diese Basis gäbe es keine Fortsetzung, kein neues Ziel. Und es
geht weiter!

Hintergrundinformationen

In den fast 100 Albert-Schweitzer-Kinderdorffamilien
deutschlandweit leben Kinder und Jugendliche, die eine sehr
schwierige familiäre Vorgeschichte mitbringen. Bei vielen dieser
Kinder war der Alltag durch Gewalt oder Vernachlässigung geprägt.
Geborgenheit und Liebe sowie pädagogisches Wissen und Können ist
notwendig, um den Kindern bestmögliche Entwicklungschancen zukommen
zu lassen.

Die Kinderdorfeltern Silke Schwan als Diplom-Ökonomin und
Erzieherin ist heute Kinderdorfmutter. Thomas Schwan arbeitet nach
seinem Studium der Germanistik, Psychologie und Theaterwissenschaft
als Personal- und Management-Coach. Beide sind Autoren von
literarischen Texten und Fachartikeln und leben heute mit sieben
Kinderdorfkindern, Hund und Katze in Waldenburg.



Pressekontakt:
Annett Häßler
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
T: +49 / 30 / 206 49 118
F: +49 / 30 / 206 49 119
E-Mail: annett.haessler@albert-schweitzer.de
Internet: www.albert-schweitzer-verband.de


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