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Gärtnern ohne Rückenschmerzen - Geht das? (FOTO)

Geschrieben am 27-03-2014

Selsingen (ots) -

Jetzt geht's los! Die neue Gartensaison beginnt. Und es gibt viel
zu tun: Rupfen, Harken, Jäten, Zupfen, Schneiden... Leider zählt
Gartenarbeit nicht unbedingt zu den gelenkfreundlichsten Tätigkeiten.
Hobbygärtner leiden vor allem unter den brennenden Knien vom
Rumrutschen auf der Erde und Ziehen im Rücken. Sportwissenschaftler
Ulrich Kuhnt, u. a. Herausgeber des Grundlagenwerks "Neue
Rückenschule", Vorstandsmitglied im Bundesverband deutscher
Rückenschulen (BdR) e. V. und Gründer der Rückenschule Hannover,
erklärt, wie wir mit speziellen Geräten die Gartenarbeit gesünder
gestalten und den Spaßfaktor erhöhen können.

Herr Kuhnt, selbst Angela Merkel entspannt mit Gartenarbeit. Warum
tut es uns so gut, zu säen, zu pflanzen und mit den Händen in der
Erde zu wühlen?

Angela Merkel und die meisten Berufstätigen beschäftigen sich
überwiegend mit kopflastigen Dingen. Wir beantworten E-Mails,
schreiben Texte, entwickeln Tabellen oder führen Telefonate. In der
modernen Arbeitswelt werden wir vor allem geistig gefordert, die
praktische Arbeit mit den Händen bleibt dabei oft auf der Strecke.
Einen willkommenen Ausgleich verschafft uns die Gartenarbeit. Hierbei
können wir körperlich aktiv werden, spüren die Muskeln und bewegen
uns an der frischen Luft. Im Garten sind wir unserer eigener Chef und
dieses Gefühl macht frei und ist entspannend.

Welchen Einfluss hat die Psyche auf die Rückengesundheit?

Zufriedenheit am Arbeitsplatz und im privaten Bereich sind
wichtige Voraussetzungen für einen gesunden Rücken. Psychische
Faktoren wie z. B. Stress, Angst, Ärger, Sorgen oder depressive
Stimmungen können Muskelverspannungen im Nacken, in den Schultern
oder im Rücken auslösen. Ebenso hat die Psyche auf den Rückenschmerz
einen erheblichen Einfluss. Eine positive Lebenseinstellung und eine
psychische Balance steigern nicht nur das allgemeine Wohlbefinden,
sondern schützen uns gleichzeitig vor der Gefahr der Chronifizierung
von Rückenschmerzen.

Rupfen, Zupfen, Säen und Schneiden gelten ja nicht gerade als
rückenfreundlich. Gärtnern ohne Rückenschmerzen - geht das denn
überhaupt?

Grundsätzlich ist Gartenarbeit nicht schädlich für den Rücken. Im
Gegenteil: Körperliche Aktivität ist gut, wenn man es mit Köpfchen
macht. Die Muskeln werden trainiert, man bleibt in Schwung.
Entscheidend aber ist immer die geistige Einstellung. Hier gilt es
Stress und falschen Ehrgeiz zu vermeiden. Freude und Spaß sollten im
Vordergrund stehen.

Worauf sollte ich bei der Gartenarbeit achten?

Nicht selten wird eine falsche Körperhaltung eingenommen. Statt
beim Bücken und Heben die Wirbelsäule zu strecken wird sie über einen
längeren Zeitraum gekrümmt. Auch eintönige Arbeiten über Stunden
können unangenehme Folgen haben. Es ist wichtig, sich die
Bewegungsabläufe beim Gärtnern bewusst zu machen und diese möglichst
rückenfreundlich zu gestalten. Wie das geht? Erstens: Auf Haltungs-
und Bewegungsmuster achten. Beim Heben oder Tragen, beispielsweise
eines schweren Blumentopfs, sollte die Beinmuskulatur zum Einsatz
kommen und Drehbewegungen im Rücken vermieden werden. Schwere Lasten
kann man verteilen, indem man beispielsweise zwei kleine Gießkannen
trägt statt einer großen. Beim Äste schneiden in Bodenhöhe empfiehlt
es sich, in die Hocke zu gehen, um den Rücken nicht dauerhaft zu
krümmen. Bei längeren, gebückten Arbeiten, etwa beim Unkrautzupfen,
sollte man sich hinknien.

Zweitens: Jeder sollte sich zunächst bewusst werden, wie er an die
Arbeit herangeht. Ich empfehle, sich erst einmal warmzulaufen und
leichte Dinge zu erledigen, um sich nicht gleich zu stark zu
belasten. Meine Botschaft: wenig Statik, viele dynamische Bewegungen,
abwechselnde Tätigkeiten.

Zudem sollte keiner den Anspruch haben, an einem Tag alles fertig
stellen zu müssen. Die Gartenarbeit soll schließlich keine Belastung
darstellen, sondern eine wohltuende körperliche Aktivität sein.

Welche Gartengeräte sind empfehlenswert?

Möglichst mit rückengerechten Gartengeräten arbeiten. Das heißt,
ausreichend lange Stiele oder Teleskopstiele einsetzen, die sich
individuell auf die jeweilige Körpergröße einstellen lassen. Diese
erleichtern die aufrechte Haltung des Rückens. Sie sollten außerdem
nicht zu schwer sein. Empfehlenswert ist ein leichtes Material. Auch
sollte das Spatenblatt eher etwas kleiner sein, um nicht unnötig viel
Erdreich auf einmal bewegen zu müssen.

Das Gewicht der Gartengeräte spielt auch beim Gebrauch von
Schneidwerkzeugen eine wichtige Rolle. Verwendung finden sollten zum
Beispiel leichte Heckenscheren.

Unkrautbehälter sollten mit Rollen versehen sein, das gleiche gilt
für Blumenkübel, die über den Winter z. B. in den Keller
transportieren werden müssen. An diese Kübel kann man auch
nachträglich Griffe anbringen.

Wer Arbeiten im Knien verrichtet, sollte sich einen Kniehocker
oder ein Kniepolster zur Hilfe nehmen. Einige Tätigkeiten können auch
im Sitzen verrichtet werden. Die dauerhaft gebückte Haltung gilt es
zu vermeiden, da das häufige und lang andauernde Bücken für die
Rückenmuskulatur die größte Belastung darstellt.

Hochbeete sind übrigens sehr praktisch. Sie ermöglichen es, alle
Pflanz-, Pflege- und Erntearbeiten aufrecht stehend durchzuführen.

Was sollte ich beim Rasenmäher-Kauf beachten?

Um Kreuzschmerzen, Verspannungen und überlastete Gelenke
vorzubeugen, sollte ein Rasenmäher folgende Voraussetzungen erfüllen:
Die Holme müssen sich in der Länge verstellen lassen, damit der Mäher
sich auf verschiedene Körpergrößen einstellen lässt. Denn nur eine
aufrechte Körperhaltung sorgt für beschwerdefreies Mähen. Die
Handgriffe sollten zusätzlich ergonomisch geformt sein, um ein
Abknicken der Handgelenke zu vermeiden. Zudem entlastet es die
Muskulatur, wenn verschiedene Handhaltungen möglich sind (siehe
Grafik). Empfohlen wird auch ein möglichst geringes Eigengewicht -
zwischen elf und 15 Kilo sind optimal - sowie spezielle Tragegriffe,
die den Transport erleichtern. Vorreiter in Sachen Rückengesundheit
sind beispielsweise zahlreiche Bosch Gartengeräte
(www.bosch-garden.com) wie die Akku- und Elektro-Rasenmäher "Rotak"
(ab ca. 170 Euro). Diese wurden von der Aktion Gesunder Rücken (AGR)
e. V.
mit dem Gütesiegel "Geprüft & empfohlen" ausgezeichnet.
Ein Qualitätsmerkmal für besonders rückenschonende Produkte, das
übrigens auch die Elektro-Heckenscheren AHS 65-34 (ca. 220 Euro) und
AHS 70-34 (ca. 240 Euro) sowie die Rasentrimmer ART 26-18 LI (ca. 90
Euro) und ART 23-18 LI (ca. 120 Euro) tragen. Durch die mühelose
Handhabung, ihr geringes Gewicht und die ergonomische Form sorgen
diese Gartengeräte für ermüdungsfreies Arbeiten und schützen vor
Fehlhaltungen.

Welche Geräte erleichtern das Umgraben und Boden auflockern?

Auch beim Unkraut jäten, Harken, Zwiebeln stecken oder Schaufeln
sind ergonomische Werkzeuge Trumpf. Entlastend für den Rücken sind
beispielsweise Werkzeuge mit geschwungenen Griffformen. Der
Gartengerätehersteller Ergobase hat sich genau auf diese Kriterien
spezialisiert. Der Clou: Dank ihres S-förmigen Griffs passen sich die
Geräte ergonomisch perfekt an die Ansprüche des Gärtners. Die
langstielige Konstruktion schont den Rücken, beugt falschen
Belastungen vor und dient als perfekter Krafthebel bei allen
Bewegungsabläufen. Die Ergobase-Schaufel und der Gartenboy (jeweils
ca. 80 Euro, www.ergobase.com), ein Multifunktionsgerät für Gabel-,
Hark- und Hackarbeiten, werden daher auch von der Aktion Gesunder
Rücken (AGR) e. V. empfohlen und tragen das AGR-Gütesiegel.

Was mache ich, wenn ich merke, dass ich Rückenschmerzen bekomme?

In dieser Situation sollte die Körperhaltung oder die
Arbeitsbelastung gewechselt werden. Besonders rückenbelastende
Tätigkeiten, wie z. B. Tragen von Torfsäcken, Schieben einer
Schubkarre, Ausgraben von Wurzeln, Umgraben eines Beetes sind zu
unterbrechen oder zu beenden. Entlasten Sie Ihren Rücken durch
Hinsetzen auf eine Bank oder Ausruhen im Liegestuhl.

Was tun Sie für einen gesunden Rücken?

Ausgleichsgymnastik ist sinnvoll. Wer sich öfter mal streckt, sich
aufrichtet, Dehnübungen macht und die Handgelenke ausschüttelt,
entspannt die Muskulatur. Mit Bauch- und Rückenübungen kann man sich
zu Hause fit machen, regelmäßiges Fahrradfahren oder Schwimmen stärkt
zusätzlich die Muskeln.

Nicht zuletzt ist die richtige Kleidung entscheidend. Es gilt das
Zwiebelprinzip. Anfangs sollte man sich wärmer anziehen, dann nach
und nach ein Kleidungsstück ablegen. Verschwitzte Kleidung ist Gift
für den Rücken, Regenschutz und festes Schuhwerk ein Muss.



Pressekontakt:
Aktion Gesunder Rücken e.V.
Detlef Detjen
04284/926 99 90
Detlef.Detjen@agr-ev.de


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