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Kraftwerk Metropolis: Die Stadt der Zukunft erzeugt ihre Energie selbst

Geschrieben am 28-02-2014

Hannover (ots) - Städte sind Zentren der Wirtschaft und der
Innovation - und sie verbrauchen eine Menge Energie, die von
außerhalb der Metropolen kommt. Das wird sich in Zukunft radikal
ändern, wie erste Projekte zeigen. Für Unternehmen eröffnet sich ein
gigantischer Markt.

London ist reich an Attraktionen. Es gibt weltbekannte Museen,
Warenhäuser wie das Harrods und die Pub-Kultur. Seit diesem Januar
kommt eine weitere dazu: Vor einigen Wochen eröffnete eine Brücke
über die Themse, die vollständig mit Solarmodulen gepflastert ist.
Die Anlage, so berichtete bei der Eröffnung der Auftraggeber British
Rail, liefere genug Strom, um täglich 80 000 Tassen Tee zu kochen.
Für Nicht-Engländer beeindruckender ist, dass das 6 000 Quadratmeter
große Sonnendach ausreichend Strom liefert, um den direkt daran
anschließenden Blackfriars-Bahnhof der Eisenbahngesellschaft zu
versorgen -einer der größten Bahnhöfe Londons.

Die Londoner Solarbrücke beschreibt einen Trend, der aktuell in
vielen Städten auf der Welt zu beobachten ist: Die Metropolen nehmen
das Thema Energieversorgung zunehmend in die eigenen Hände. Das
wiederum ist nicht verwunderlich, denn städtische Infrastruktur wie
der Nahverkehr, Industrie- und Bürokomplexe und Sportstadien
verbrauchen Unmengen an Strom, Kraftstoffe und Wärme. 2030 werden
zwei Drittel der Weltbevölkerung Städter sein. Schon heute sind sie
für 75 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich. Auf
Unternehmen und Stadtentwickler, die künftig dabei helfen, den
Energieverbrauch der Metropolen zu decken, zu managen oder
effizienter zu machen, wartet ein Milliardenmarkt. Ob es Solarmodule
sind, Kleinwind- und Biogasanlagen, Dämmungen für Häuser, Software
für intelligente Stromnetze oder Ladeinfrastruktur für Elektroautos -
all diese Anwendungen werden künftig speziell auf Städte und ihre
Bewohner abgestimmt sein müssen. Diese Themen bieten Chancen, warten
aber gleichzeitig mit großen Herausforderungen auf. Die Metropolitan
Solutions, die Smart City und Green-City-Konferenzplattform parallel
zur HANNOVER MESSE 2014, adressiert den Bereich Energie im Rahmen der
ICLEI Global Town Hall gleich an mehreren Tagen und bei insgesamt
drei Veranstaltungen: bei den Diskussionsrunden Smart Cities,
Low-Carbon Development und Green Buildings.

Klimafreundliche Energieversorgung klappt bereits heute

Dabei betreffen diese Themen nicht nur Megacities. Die Stadt
Marsberg in Nordrhein-Westfalen macht den Großen bereits vor, wie
eine klimafreundliche Energieversorgung aussehen kann: 2012 wurde
dort wesentlich mehr Energie aus regenerativen Quellen erzeugt die 20
000 Einwohner, Industrie und Gewerbe zusammen verbraucht haben.
Möglich wurde das vor allem durch den Einsatz von Windkraftanlagen am
Stadtrand, aber auch durch Photovoltaikanlagen und Bioenergie.

Eine aktuelle Studie der Technischen Universität Berlin geht davon
aus, dass auch die deutsche Hauptstadt eine ähnliche Entwicklung
nehmen und ihre Stromversorgung aus CO2-freien Quellen von heute 25
Prozent auf künftig bis zu 60 Prozent steigern könnte. Ein Drittel
aller Dachflächen mit Südausrichtung sollen dafür mit
Photovoltaikmodulen ausgestattet werden, jeweils 100 große
Wohneinheiten werden an Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung
angeschlossen und eine umfangreiche Sanierung des Gebäudebestandes
mit Fassaden- und Dachdämmung sowie neuer Fenster wird umgesetzt.
Allein diese Sanierung reduziert den Energieverbrauch der Gebäude um
60 Prozent.

Energieeffizienz in Städten schreitet voran

Auch immer strengere Auflagen von Seiten des Gesetzgebers treiben
die Energieeffizienz in den Städten voran: Wie Experten der
Technischen Universität Darmstadt berechnet haben, wird sich der
Dämmstoffmarkt aufgrund der aktuellen gesetzlichen Vorgaben durch die
Energieeinsparverordnung von derzeit 30 auf mindestens 60 Millionen
Quadratmeter Dämmung pro Jahr verdoppeln. Ein Bedarf, der bis 2050
anhält.

Wie die neu gebauten Häuser der Zukunft aussehen und vor allem was
sie leisten können, kann jeder Interessierte aktuell im Münchner
Stadtteil Schwabing besichtigen. Angestellte verbrauchen in dem in
schlichtem braun-weiß gehaltenen Bürokomplex in der Domagkstraße Dank
Dämmung in Passivhausqualität, Absorptionskältemaschine und guter
Anbindung an den Nahverkehr nur 33 Kilowattstunden Strom pro Jahr und
Quadratmeter. Zum Vergleich: Der Durchschnitt liegt heute bei 148
Kilowattstunden im Jahr. Auch die Energieeffizienz im Gebäudesektor
ist ein gewaltiger Wachstumsmarkt: Schon 2012 wurden hier laut der
Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff) 146
Milliarden Euro umgesetzt, Tendenz steigend.

Klimafreundliches Biogas bei der Berliner Stadtreinigung

Aber auch im Bereich des Transports sind Städte nicht unbedingt
auf den Import von Kraftstoffen von außerhalb angewiesen. Über
Solarmodule können sie Strom herstellen, den Elektroautos tanken
können. Aber auch klimafreundliches Biogas ist eine Variante, wie
Berlin aktuell beweist: Die 400 000 Tonnen Biomüll, die jährlich dort
zusammen kommen, wandeln Fermentierungsanlagen in gasförmigen
Treibstoff um. Die Berliner Stadtreinigung betreibt mittlerweile 150
Fahrzeuge mit dem Sprit aus Müll.

Die Energieversorgung der Zukunft, das zeigen Städte heute schon,
passiert zunehmend dort, wo Strom, Wärme und Kraftstoffe gebraucht
werden. Von dieser Entwicklung profieren alle: Die Stadtbewohner und
Unternehmer durch lebenswertere Häuser und Büros und kleinere
Energierechnungen - und nicht zuletzt auch die Umwelt.



Pressekontakt:
Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Silke Gathmann
Tel.: +49 511 89-31614
E-Mail: silke.gathmann@messe.de


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