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Tessin: Ausstellungen und Kultur-Events im Frühjahr 2014 (BILD/DOK)

Geschrieben am 27-02-2014

Bellinzona (ots) -

Auf dem legendären Monte Verità in Ascona findet eine kulturelle
Renaissance statt, die Mailänder Adelsfamilie Visconti kehrt in die
Burgen von Bellinzona zurück und in Lugano treten die Maler Jean Arp
und Osvaldo Licini in einen visuellen Dialog: Das Tessin überrascht
in diesem Frühjahr mit zahlreichen kulturellen Neuigkeiten.

Utopien und Dämonen.

Literaturfestival Monte Verità | www.eventiletterari.ch

Der Monte Verità, der legendäre Hügel bei Ascona, gilt als Wiege
der europäischen Alternativkultur. Sein Mythos geht auf den Beginn
des 20. Jahrhunderts zurück, als Utopisten, Naturapostel und früh
gereifte Grüne hier eine Alternative zu Kapitalismus und Kommunismus
suchten. Der Hügel zog zahlreiche Intellektuelle, Schriftsteller und
Künstler in seinen Bann. An diese Tradition will das
Literatur-Festival Eventi Letterari Monte Verità anknüpfen. Die
zweite Ausgabe, die vom 10. bis 13. April 2014 stattfindet, ist dem
Thema "Utopien und Dämonen" gewidmet. "Die meisten Autoren haben
einen Dämon - den Dämon der Erinnerung, der Angst oder der
Perfektion. Viele Schriftsteller werden von Wunsch- oder Albträumen
verfolgt, vom Dämon der Utopie", erklärt Joachim Sartorius, der
künstlerische Leiter des Festivals. Die Schriftsteller Herta Müller,
Peter Nadas und Joanna Bator werden sich in Ascona mit diesem Thema
auseinander setzen. Über "die Monster der munteren Dämonen der
Poesie" sprechen Nora Gomringer, Durs Grünbein und Valerio Magrelli,
während Lukas Bärfuss, Fleur Jaeggy, Jonas Lüscher, Anna Ruchat und
Urs Widmer die grossen und kleinen Dämonen in der Schweizer Literatur
aufspüren.

"O Freunde, nicht diese Töne!" Hesse-Museum |
www.hessemontagnola.ch

Der Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse veröffentlichte über
viele Jahre literarische Beiträge in der illustrierten
Satire-Wochenschrift Simplicissimus. Eine Ausstellung im Hesse-Museum
in Montagnola zeigt anhand von Fotos, Briefen, Zeichnungen und
Abdrucken aus dem Simplicissimus die Facetten dieser Zusammenarbeit.
Anlässlich des Gedenkens an "100 Jahre Erster Weltkrieg", in dem sich
der Simplicissimus von einer kritischen Stimme im Kaiserreich zu
einem patriotischen Propagandablatt wandelte, kommt der Haltung
Hesses eine besondere Bedeutung zu. Anders als die Redakteure der
Zeitschrift entwickelte er sich zu einem Kriegsgegner und Verteidiger
der Menschlichkeit.

Die Rückkehr der Visconti.

Castelgrande Bellinzona | www.bellinzonaturismo.ch

Für die Mailänder Herrscherfamilie Visconti war die Kontrolle über
die Schweizer Alpenpässe von fundamentaler Bedeutung. "Dieser Platz
ist Schlüssel und Tor zu Italien", sagte Azzo Visconti zur Bedeutung
von Bellinzona. 1340 fiel die Stadt an die siegreichen Visconti,
deren Herrschaft 150 Jahre dauern sollte. In dieser Zeit errichteten
sie ein militärisches Bollwerk, das mittlerweile als einer der
bedeutendsten Zeugen der mittelalterlichen Befestigungsbaukunst in
der Schweiz gilt. Seit dem Jahr 2000 gehören die drei Burgen von
Bellinzona denn auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. In einer Ausstellung
mit dem Titel "Die Rückkehr der Visconti" feiert die Mailänder
Adelsfamilie nun ein Comeback in der Burg Castelgrande. In einer
Sonderausstellung werden vom 10. Mai bis am 9. November 2014 Kleider,
Waffen, Münzen, Werkzeuge und Alltagsgegenstände gezeigt, sodass man
sich ein reales Bild vom Leben im Mittelalter machen kann.

Arp und Licini im Dialog.

Kunstmuseum Lugano | www.mdam.ch

Das Museo d'Arte in Lugano inszeniert einen visuellen Dialog
zwischen dem elsässischen Bildhauer und Maler Jean Arp (1886-1966)
und dem italienischen Künstler Osvaldo Licini (1894-1958). Es handelt
sich um zwei Hauptakteure der mitteleuropäischen und italienischen
Kunstdebatte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Obwohl Arp
und Licini eine jeweils ganz persönliche Bildsprache entwickelt
haben, zeigen sich in ihren Werken überraschende Berührungspunkte. Um
aufzuzeigen, in welchem Umfeld sich die beiden Künstler entwickelt
haben, präsentiert die Ausstellung auch Werke von Rodin, Matisse,
Kisling, Klee, Kandinsky, Täuber-Arp, Maganelli, Van Doesburg und
Albers. So kann man Arp und Licini vor dem Hintergrund der
Avantgarden im Paris der 1920er Jahre sehen. Gleichzeitig wird aber
auch ihre grosse Autonomie und Originalität gegenüber den
dominierenden stilistischen Strömungen jener Zeit unterstrichen. Der
visuelle Dialog zwischen Arp und Licini ist die Fortsetzung eines im
Jahr 2013 mit der Ausstellung "Klee-Melotti" begonnenen Konzeptes.

Die geheime Reise des Luigi R.

M.A.X. Museum Chiasso | www.maxmuseo.ch

Unter dem Titel Il viaggio segreto - "Die geheime Reise" - zeigt
das M.A.X. Museum in Chiasso bis am 4. Mai 2014 Werke des
Kupferstechers, Malers und Architekten Luigi Rossini (1790 - 1857).
Der Cousin des Komponisten Gioachino Rossini gilt als der letzte
grosse Illustrator der Ansichten Roms und Pompejis vor dem Aufkommen
der Fotographie. Der sehr produktive Rossini - er schuf rund tausend
Werke - zeigt insbesondere Rom und seine klassischen Bauten
ausführlich: den Monte Capitolino und das Forum Romanum, den
Jupitertempel oder die Piazza Navona. Die Schau in Chiasso
konzentriert sich jedoch nicht nur auf Radierungen, sondern
präsentiert auch vorbereitende Skizzen, Studien, Zeichnungen, Briefe
und Reisenotizen.

Hart an der Grenze

Zollmuseum Gandria | www.zollmuseum.admin.ch

Das Zollmuseum in Gandria am Luganersee dokumentiert in
originalgetreuen Räumen eines ehemaligen Grenzpostens, wie
phantasievoll Generationen von listigen Schmugglern vorgingen, um
illegal Waren über die italienisch-schweizerische Grenze zu bringen:
Die Palette reicht von Benzintanks mit doppelten Wänden, hohlen
Schuhabsätzen und Büchern bis hin zu einem raffinierten kleinen
Tret-U-Boot. In einer Sonderschau des
UNO-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR wird bis am 20. Oktober 2014
auch die Aktualität thematisiert: Sie zeigt, was es heisst, ein
Flüchtling zu sein. Die Besucher bekommen Einblick, wie die Hilfe für
Menschen in Krisengebieten funktioniert. Das Zollmuseum in Gandria
ist nur per Schiff erreichbar; der Eintritt ist gratis.

Hommage an ein kreatives Paar.

Kunstmuseum Ascona | www.museoascona.ch

Sie waren ein kreatives Paar: die Malerin Gisela Andersch und der
Schriftsteller und Radiopionier Alfred Andersch, dessen Geburtstag
sich heuer zum 100. Mal jährt. Das Museo Comunale d'Arte in Ascona
widmet dem Paar, das lange Zeit in Berzona im nahe gelegenen
Onsernone-Tal lebte, eine Ausstellung. Dabei nimmt der "Paarlauf" des
Schriftstellers und der bildenden Künstlerin eine zentrale Rolle ein.
Für eine der wegweisenden publizistischen Unternehmungen von Alfred
Andersch, die Zeitschrift "Texte und Zeichen", hat Gisela Umschläge
gestaltet. Er wiederum hat sich von ihrem Werk zum Essay "Einige
Zeichnungen" inspirieren lassen. Dieser Text bildet so etwas wie die
geheime Mitte der Ausstellung, die vom 16. März bis 18. Mai 2014
dauert.



Pressekontakt:
TICINO TURISMO
Omar Gisler Responsabile Comunicazione
Tel: +41 (0)91 821 53 34
E-Mail: omar.gisler@ticino.ch


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