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Herzklappen-Eingriff: Neues Verfahren für bislang inoperable Patienten / Kardiologen der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg behandeln als erste deutsche Klinik schonend per Katheter (FOTO)

Geschrieben am 24-02-2014

Hamburg (ots) -

Die kardiologische Abteilung der Asklepios Klinik St. Georg in
Hamburg unter der Leitung von Prof. Dr. Karl-Heinz Kuck ist eines von
weltweit nur einer Handvoll Zentren, die ein neues Verfahren zur
Therapie einer Mitralklappeninsuffizienz (Herzklappenfehler) mit
einem Katheter von der Leiste anwenden. Diese Technik basiert auf der
herzchirurgischen Standardtherapie, bei der ein Ring im Bereich der
Mitralklappe eingesetzt wird, damit die Klappe wieder richtig
schließen kann. Mit dieser neuen Therapieform steht nun eine
alternative Methode zur bisher durchgeführten MitraClip-Therapie zur
Verfügung. Mit diesen beiden Verfahren kann Patienten, die ein hohes
herzchirurgisches Operationsrisiko haben, geholfen werden.

"Dieses Verfahren ist so schonend, dass die Patienten danach noch
nicht einmal auf die Intensivstation kommen müssen", sagt Professor
Dr. Karl-Heinz Kuck, Chefarzt der Kardiologischen Klinik der
Asklepios Klinik St. Georg. Prof. Kuck hat bisher vier Patienten
erfolgreich damit behandelt - eine Operation wäre in allen Fällen
sehr riskant gewesen und kam daher nicht in Frage. Die Mitralklappe
ist eine von vier Herzklappen des Herzens. Diese Herzklappe befindet
sich zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer. Sie
besteht aus zwei Segeln. Zur "Mitralklappeninsuffizienz"
(Undichtigkeit der Herzklappe) kommt es unter anderem, wenn sich das
Herz deutlich vergrößert oder erweitert. Durch die Vergrößerung der
Herzkammer kommt es zu einer Erweiterung des Mitralklappenringes.
Hierdurch können die beiden Segel der Mitralklappe nicht mehr
aneinander schlagen. Der Ventileffekt geht so teilweise verloren.
Wenn die linke Kammer pumpt, fließt Blut nicht nur in den Körper,
sondern auch zurück in den linken Vorhof und staut sich in der Lunge.
Das Herz arbeitet mühsam und ineffektiv. Die Patienten leiden meist
unter Luftnot und sind körperlich kaum belastbar.

"Die bisherige Therapieoption der Mitralklappeninsuffizienz bei
Hochrisikopatienten bestand in der Implantation eines Clips, womit
beide Segel gefasst werden. Auch mit dieser Therapieform haben wir in
unserer Klinik bei bereits über 400 Patienten gute Ergebnisse
erzielen können. Wir können mit dem neuen Verfahren jedoch wie in der
Herzchirurgie einen Ring um die Klappe herum legen und mit ihm die
Öffnung enger ziehen, bis die Klappe wieder richtig schließt",
erklärt Prof. Kuck.

Schonender Eingriff ohne Herz-Lungen-Maschine

Obwohl das Ergebnis genauso gut ist wie nach einer offenen
Operation, ist die Kathetermethode, bei der die Kardiologen einen
dünnen Katheter über eine Vene in der Leiste bis zum Herz schieben,
um dann dort zu operieren, viel schonender. Denn es entfällt die
Öffnung des Brustkorbes und das Herz kann während des gesamten
Eingriffs weiterschlagen. Der Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine ist
nicht erforderlich. Dazu kommt das geringere Risiko für Infektionen,
weil fast keine Wundfläche entsteht. Bei der offenen Operation sieht
man erst nach Abschluss wie erfolgreich sie war, während bei der
Kathetertechnik per Ultraschall noch während des Eingriffs zu sehen
ist, ob noch ein Rückstrom des Blutes erfolgt. So sind Korrekturen
noch vor Abschluss der Behandlung möglich.

Jeder Zehnte über 75 Jahren betroffen

Zunächst sind diese Verfahren den herzkranken Patienten
vorbehalten, die für eine Operation aufgrund von Alter,
Allgemeinzustand oder weiteren Erkrankungen nicht in Frage kommen.
Patienten ohne relevante Begleiterkrankungen sollten vorerst weiter
herzchirurgisch operiert werden, sagt Prof. Kuck. Zur
Mitralklappeninsuffizienz kommt es als Folge von unterschiedlichen
Herzerkrankungen. So kann eine Gefäßverkalkung der Herzkranzgefäße
ebenso wie eine Entzündung des Herzmuskels zur Erweiterung und
Überdehnung der linken Herzkammer führen. Die Öffnung zwischen linkem
Vorhof, in den das mit Sauerstoff angereicherte Blut aus der Lunge
fließt und linker Herzkammer wird ebenso überdehnt. Nur die
Mitralklappe, wegen ihres Aussehens nach der Bischofsmütze (Mitra)
benannt, verändert sich nicht und wird so "undicht", weil sie zu
klein geworden ist. Wenn man einen beweglichen Ring um die Öffnung
legt (Anuloplastie) und befestigt, kann man ihn zuziehen wie bei
einer Hose mit Gummizug, bis die Öffnung klein genug geworden ist und
wieder von der Klappe geschlossen werden kann.

In der Asklepios Klinik St. Georg hat Prof. Kuck mit seinem Team
seit September 2013 das neue Verfahren bereits vier Mal angewandt. An
einer Mitralklappeninsuffizienz leidet in Deutschland etwa jeder
Zehnte der über 75-Jährigen. Die Folge einer
Mitralklappeninsuffizienz ist oft eine Herzschwäche
(Herzinsuffizienz). Aktuelle Daten zeigen, dass bei zwei von drei
Patienten mit mittel- bis hochgradiger Mitralklappeninsuffizienz nach
fünf Jahren eine Herzschwäche eintritt (Herzinsuffizienzsymptomatik).
Dazu kommt, dass eine mittel- bis hochgradige
Mitralklappeninsuffizienz mit einer erhöhten Sterblichkeit
(Mortalität) einhergeht. Unbehandelt leben nach fünf Jahren nur noch
von 40 Prozent der Betroffenen.



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