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Rheinische Post: Kommentar / Deutsche Lieblingssportart in Verruf = Von Martin Beils

Geschrieben am 21-02-2014

Düsseldorf (ots) - Der Präsident des Deutschen Olympischen
Sportbunds irrt. "Es ist zuallererst ein singuläres Problem", sagt
Alfons Hörmann über den Dopingfall Sachenbacher-Stehle. Nein, die
ganze Sportart Biathlon nimmt Schaden. Bislang waren es aus deutscher
Sicht fast immer nur "die anderen", die in dieser populären Sportart
erwischt worden sind. Russen und Ukrainer und Österreicher. Aber die
netten, sympathischen, braven Deutschen? Die doch nicht! Sie galten
dem Publikum als Saubermänner und -frauen. Biathlon ist Deutschlands
Lieblings-Wintersport. Und nun? Arg leistungssteigernd ist die im
Körper der Oberbayerin gefundene Substanz zwar nicht, der Positivtest
weist aber zumindest auf einen laxen Umgang mit solchen Mitteln hin.
Der Fall Sachenbacher zwingt auch mal wieder zum Nachdenken über die
großen Erfolge, die deutsche Biathleten in den vergangenen
Jahrzehnten bei Olympia und Weltmeisterschaften gefeiert haben. 2008
wehrte sich der Deutsche Skiverband erfolgreich mit juristischen
Waffen gegen die von der ARD ausgesprochene Verdächtigung, 20
Biathleten und Langläufer würden ihr Blut in Wien auffrischen lassen.
Die schwache sportliche Bilanz - mit nur einer Silbermedaille für die
Biathleten - war bis zu diesem schwarzen Freitag das größte Problem
des DOSB in Sotschi. Dass nun eine Hauptdarstellerin des Teams, die
sogar als Fahnenträgerin gehandelt worden war, positiv getestet
wurde, macht die anstehende Diskussion um die Sportförderung in
Deutschland nicht leichter. Die Nähe zwischen Höchstleitungssport und
Doping wird wieder offensichtlich. Dass ein von einem Mentaltrainer
gereichtes Nahrungsergänzungsmittel den Positiv-Test hervorgerufen
haben soll, wirkt seltsam. Seit Jahren warnen die
Antidoping-Einrichtungen gebetsmühlenartig vor diesen Mitteln. Und
nun hat eine Athletin, die seit anderthalb Jahrzehnten in der
Weltspitze unterwegs ist, unbedacht zu chinesischen Energie-Riegeln
gegriffen? Im Zusammenhang mit Sachenbachers Schutzsperre wegen zu
hoher Blutwerte bei den Spielen 2006 klingt die Geschichte
bemerkenswert.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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