DBU förderte Entwickeln eines Zeugnisses für Anlegen, Bewirtschaften und Ernten schnell wachsender Hölzer / Neues Zertifikat sichert nachhaltigen Anbau von Agrarholz
Geschrieben am 20-02-2014 |   
 
 Berlin/Münster (ots) - Biomasse als eine der nachhaltigen  
Alternativen zu fossilen Energieträgern? Klingt gut, doch der Anbau  
von Energiepflanzen wie Mais oder Raps kann sich auch negativ auf die 
Umwelt auswirken: "Eine deutliche Abnahme der Vielfalt von Pflanzen  
und Tieren kann die Folge sein. Auch Belastungen von Grund- und  
Oberflächenwasser können auftreten", unterstreicht Dr. Heinrich  
Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt  
(DBU). Um ähnliche Folgen beim Anpflanzen von Pappeln und anderen  
schnell wachsenden Hölzern auf landwirtschaftlichen Flächen zu  
vermeiden, entwickelte das Internationale Institut für Wald und Holz  
NRW (Münster) mit einer DBU-Finanzspritze über 102.000 Euro ein  
Nachhaltigkeitszertifikat. Es regelt ein nachhaltiges, umwelt- und  
klimafreundliches Anlegen, Bewirtschaften und Ernten dieser Flächen.  
Informationen gibt die neue Internetseite  
www.agrarholz-nachhaltig-angebaut.de. 
 
   "Im Gegensatz zu den immer teurer werdenden fossilen  
Energieträgern hat der umweltfreundliche und klimaneutrale  
Agrarholzanbau Zukunft", sagt Prof. Dr. Andreas Schulte, Vorsitzender 
des Instituts. Mit Beginn dieses Jahres können umweltbewusste  
Flächenbesitzer ihre Kurzumtriebsplantagen - also  
Schnellwuchsplantagen - mit dem Logo "Agrarholz nachhaltig angebaut"  
zertifizieren lassen. Das Zertifikat sichere Ökostandards für diese  
Landschaftsnutzungsform in Deutschland und sei jeweils für fünf Jahre 
gültig. In dieser Zeit werde der Betrieb mindestens zweimal  
kontrolliert. Anschließend könne das Zertifikat nach erneuter Prüfung 
um fünf Jahre verlängert werden. 
 
   "Verschiedene Forscher und Institutionen haben für 2020 eine  
Holzversorgungslücke für Europa wie für Deutschland vorhergesagt, die 
sich nicht allein durch nachhaltiges Bewirtschaften von Wäldern  
schließen lässt. Ab 2014 können alle Bundesländer das Anlegen schnell 
wachsender Agrarholzflächen bezuschussen lassen - so hat es die  
Bundesregierung Anfang 2013 beschlossen", sagt Schulte. Die  
Europäische Union habe zudem den Rahmen dafür geschaffen, dass diese  
Form der Landwirtschaft durch die Mitgliedsländer als ökologische  
Vorrangfläche anerkannt werden kann. 
 
   Auf bislang rund 10.000 Hektar - rund ein Drittel der Fläche der  
Stadt Münster - stünden Agrarholzflächen in Deutschland. Im Vergleich 
zu anderen Energiepflanzen wie Raps und Mais, die auf über zwei  
Millionen Hektar wüchsen, sei die Fläche eher klein. Dabei sei der  
Anbau von Holz als Bioenergieträger insgesamt kostengünstiger, vor  
allem aber ökologischer als der anderer Energiepflanzen. "Da der  
Boden nur alle 30 Jahre bearbeitet werden muss - bei Mais und Raps  
dagegen jedes Jahr - ist die lange Bodenruhe ein großer ökologischer  
Vorteil. Auch wird in der Regel kein Dünger und werden  
vergleichsweise wenig Pestizide benötigt", so Schulte. Neben dem  
Erzeugen von Strom und Wärme könnten aus Holz unter anderem auch  
Papier, Holzwerkstoffe oder Verbundmaterialien hergestellt oder  
thermisch behandeltes Pappelholz zur Fassadenverkleidung verwendet  
werden. 
 
   "Gemeinsam mit anderen Institutionen und Verbänden haben wir  
Kriterien erarbeitet, die sich an nationalen und europäischen  
Regelungen orientieren und über geltende Standards hinausgehen", so  
Schulte. Dieser Katalog ist im Rahmen von fünf Praxistests in  
Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern  
erprobt worden. Beim Anlegen und Bewirtschaften von Agrarholzflächen  
sei es wichtig, den Natur- und Wasserhaushalt, die biologische  
Vielfalt und das Landschaftsbild nicht zu beeinträchtigen. Obendrein  
sollten auch großflächige Monokulturen vermieden werden, um die  
Lebensraumvielfalt zu erhöhen und das Risiko für Schädlinge und  
Krankheitsbefall zu senken. Damit der Wasserabfluss gewährleistet  
bleibe, dürften Böden in hochwassergefährdeten Gebieten nicht für den 
Anbau genutzt werden. Zudem dürften Pflanzenschutz- und Düngemittel  
nur im Bedarfsfall, nicht vorbeugend eingesetzt werden. Der  
Erholungswert und das Landschaftsbild sollten ebenfalls nicht  
beeinträchtigt werden. 
 
   "Mit der Zunahme des Agrarholzanbaus werden zertifizierte Betriebe 
gegenüber konventionellen - ähnlich wie im Holzhandel - in Zukunft  
einen deutlichen Marktvorteil erringen können. Nachhaltiges  
Wirtschaften kann sich deshalb nicht nur aus ökologischer, sondern  
auch aus ökonomischer Sicht lohnen", betont DBU-Referent Dr. Reinhard 
Stock. Das Zertifizierungsverfahren wurde gemeinsam mit der DIN  
CERTCO Gesellschaft für Konformitätsbewertung (Berlin) als  
unabhängige und akkreditierte Zertifizierungsgesellschaft der  
Rheinlandgruppe des Technischen Überwachungsvereins und des Deutschen 
Instituts für Normung durchgeführt. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Ansprechpartner 
Franz-Georg Elpers 
- Pressesprecher - 
Sina Hindersmann 
Anneliese Grabara 
 
Kontakt DBU: 
An der Bornau 2 
49090 Osnabrück  
Telefon:	0541|9633521 
Telefax:	0541|9633198 
presse@dbu.de 
www.dbu.de 
 
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:  
Prof. Dr. Andreas Schulte 
Internationales Institut für Wald und Holz NRW e. V. 
Telefon: 0251/674324-0 
E-Mail: andreas. 
schulte@wald-zentrum.de
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