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Badische Neueste Nachrichten: Hausmarke Putin - Kommentar von RENÉ DANKERT

Geschrieben am 06-02-2014

Karlsruhe (ots) - Nun, noch kurz bevor der Welt größtes
Wintersport-Spektakel pompös eröffnet wird, tat die
Eisschnellläuferin Jenny Wolf Ungewöhnliches. Ausgerechnet ihrem
Landsmann Thomas Bach spuckte sie in die schmackhaft angerührte
Sotschi-Suppe. "Es geht nur um Leistung, die Sportler, nicht um den
Kommerz. So habe ich mir das als Kind vorgestellt. Davon sind wir
weit weg, nur die Marke Olympia zählt noch", klagte die
Silbermedaillengewinnerin von Vancouver. Jeder rede immer von den
Spielen als etwas Großem. "So toll ist es aber eigentlich gar nicht",
findet Wolf. So viel Ehrlichkeit nimmt sich herzerfrischend aus in
einer Zeit, da Athleten die verbalen Kanten scheuen und sich lieber
an die Textformeln der Funktionäre halten. Nun: Bach, der bei den
heute beginnenden Spielen erstmals als Präsident des Internationalen
Olympischen Komitees das von seinem Vorgänger Jacques Rogge
übernommene Erbe zu vertreten hat, ist nicht ein jeder. Dennoch
versicherte er auch gestern aller Welt, dass sie "große Spiele" zu
erwarten habe. Die deutsche Flagge wird die zu nettem Lächeln wie zu
netten Leistungen fähige Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch ins
Stadion tragen - nicht, wie spekuliert, die im dritten
Athletinnen-Frühling aussichtsreich übers Eis flitzende Claudia
Pechstein. Die Berlinerin sieht sich durch einen juristisch
fragwürdig aufgearbeiteten Doping-Konflikt stigmatisiert.
Sportpolitisch wäre sie die angreifbarere Fahnenschwenkerin gewesen.
Der Bachs Vermarktungsstrategie der großen Spiele ermöglichende und
gleichzeitig erschwerende Umstand heißt Wladimir Putin: Der Kremlchef
hat gerade betont, dass es seine Idee war, den Kurort am Schwarzen
Meer für die Spiele zu Russlands Wintersportzentrum aufzubauen. Mit
Kosten zwischen 40 und 50 Milliarden Dollar, die angeblich notwendig
waren, um die Infrastruktur für die erste olympische Schnee-Ausgabe
unter Palmen in den Subtropen zu schaffen, sind die Spiele der
Hausmarke Putin so teuer wie keine Winterspiele zuvor.
Sicherheitsbedenken, Korruptionsvorwürfe, Diskriminierungen
Homosexueller, Menschenrechtsverletzungen und Naturvergewaltigungen -
die Entstehungsgeschichte und die Hintergrundgeräusche der auf
Hochglanz getrimmten Muskelspiele prallten an Bach indes ebenso ab
wie an Putin. Dem einen geht es - da mag Wolf richtig liegen - um die
Fünf-Ringe-Marke und deren Geschäftsinteressen. Dem anderen wohl mehr
um Streicheleinheiten für sein gigantisches Ego und um eine
Demonstration russischer Potenz.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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