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Aktueller Konjunkturbericht der IHKs: Ruhrwirtschaft weiter auf Wachstumskurs / Doch Sorgen durch zunehmenden Kostendruck / Auslandsinvestitionen rücken stärker in den Blick

Geschrieben am 06-02-2014

Duisburg (ots) - Im Ruhrgebiet geht es konjunkturell weiter
aufwärts, begleitet von mehr Optimismus für die kommenden Monate. Das
ist das Ergebnis des aktuellen Lageberichts der Industrie- und
Handelskammern im Ruhrgebiet zum Jahresbeginn. Zugrunde lag die
Befragung von mehr als 900 Unternehmen mit über 130 000
Beschäftigten. Bei der Vorstellung des Berichts am Donnerstag, 6.
Februar, bei der in diesem Jahr federführenden Niederrheinischen
Industrie- und Handelskammer in Duisburg betonte deren Präsident
Burkhard Landers: "Von Euphorie ist aber keine Spur, vor allem wegen
der ausufernden Energie- und Rohstoffpreise sowie der Arbeitskosten."

Insgesamt bewertet jedes dritte Unternehmen seine aktuelle
Situation als "gut". Weitere 53 % sind immerhin "zufrieden". Die
Geschäftslage hat sich in der Industrie, im Handel und bei den
Dienstleistungen verbessert. Hinsichtlich der Erwartungen zeigt sich,
dass zum dritten Mal in Folge mehr Unternehmen optimistischer in die
Zukunft blicken. Jedes vierte Unternehmen (26 %) ist zuversichtlich.
Demgegenüber äußern sich 15 % der Unternehmen pessimistisch. Der
IHK-Konjunkturklimaindex, der Lage und Erwartungen zusammenfassend
widerspiegelt, legte zum dritten Mal in Folge zu und steht nach 112
Punkten im Herbst nun bei 115 Punkten.

Risiken durch wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen

Kritisch beobachten die Unternehmen die Weichenstellungen der
großen Koalition in Berlin. Jedes zweite Unternehmen (49 %) sieht in
Bezug auf die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Risiko für
die eigene wirtschaftliche Entwicklung. Ebenfalls 49 % der Befragten
sehen sich von den steigenden Energie- und Rohstoffkosten bedroht.
Immerhin entfallen rund 43 % des industriellen Energieverbrauchs in
NRW und 17 % des bundesweiten Verbrauchs auf die Ruhrwirtschaft. Zu
den größten Risiken zählen inzwischen 39 % der Befragten die
Arbeitskosten, auch geschürt durch die geplante Einführung eines
flächendeckenden Mindestlohnes und die Pläne zur Rentenreform.

Binnennachfrage gut gefestigt - Export weiter stark

Rund jedes vierte Industrieunternehmen (23 %) berichtet von
vermehrten Inlandsaufträgen. Zum ersten Mal seit Jahresbeginn 2011
ist der Saldo zwischen Auftragswachstum und Auftragsrückgang aus dem
Inland wieder positiv. Im Handel halten sich wachsende und sinkende
Umsätze in etwa die Waage (34 zu 32 %). Zum vierten Mal in Folge
blicken die Betriebe optimistischer auf das Auslandsgeschäft.

Erholung bei Erträgen - Impulse für Investitionen

In der Herbstumfrage 2013 berichteten noch 22 % der Betriebe von
steigenden Erträgen, zu Jahresbeginn sind es 28 %. Der seit 2011 über
alle Wirtschaftszweige hinweg zu beobachtende Ertragsrückgang konnte
damit gestoppt werden. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich eine
Verbesserung bei der Investitionstätigkeit ab - im Inland und noch
deutlicher im Ausland. Jedes vierte Unternehmen (23 %) beabsichtigt
eine Erhöhung seiner Investitionstätigkeit im Inland (Herbst 2013: 21
%). Auf ausländischen Märkten wollen 25 % der Unternehmen
investieren. Jeder dritte Betrieb will die Mittel für seine
Investitionstätigkeit aufstocken. Dies ist der höchste Wert seit dem
Start der Erfassung durch die Ruhr-IHKs zum Jahresbeginn 2009. Das
produzierende Gewerbe zielt damit auch auf einen verbesserten
Energie- und Rohstoffzugang ab (20 %).

Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen IHK: "Es liegt
nahe zu vermuten, dass ausländische Standorte attraktiver geworden
sind. Unsere Umfrage zeigt auch, dass Industrieunternehmen vermehrt
ihren Blick auf Märkte außerhalb der EU richten. Investitionen, wo
immer sie stattfinden, bedingen Veränderungen für die Beschäftigung.
Diese Entwicklung werden wir sorgfältig im Auge behalten."

Beschäftigung: Noch Verharren auf hohem Niveau

Die Bereitschaft, die Belegschaft aufzustocken, hat seit Herbst in
der Ruhrwirtschaft insgesamt von 20 auf 18 % abgenommen. Im Handel
sinkt die Bereitschaft für Neueinstellungen von 18 auf 14 %. 16 % der
Dienstleister gehen von einer schrumpfenden Personaldecke aus
(Herbst: 13 %). In der Industrie stellen zwar wieder mehr Betriebe
zusätzliche Kräfte ein (18 %; Herbst 14 %), aber gleichzeitig planen
mehr (23 %), ihre Belegschaft zu reduzieren (Herbst: 19 %).

Landers: "Auch wenn wir zurzeit mit der Konjunktur zufrieden sein
können, dürfen wir die tatsächlich vorhandene Probleme nicht
ausblenden. So macht uns der Entwurf des Landesentwicklungsplanes
wegen seiner restriktiven Flächenpolitik Sorgen und natürlich die
Umsetzung des NRW-Klimaschutzplanes, dessen Maßnahmenkatalog weitere
Einschränkungen für die Ruhrwirtschaft erwarten lässt. Wir hoffen,
dass die Landesregierung hier deutlich nachbessert."

Der Konjunkturbericht zur Ruhrwirtschaft wird im Frühjahr und im
Herbst gemeinsam erstellt von der IHK Mittleres Ruhrgebiet (Bochum),
IHK zu Dortmund, IHK zu Essen, IHK Nord Westfalen
(Emscher-Lippe-Raum, Gelsenkirchen) und der Niederrheinischen IHK
(Duisburg), bei der in 2014 die Federführung liegt. Er steht unter
www.ihk-niederrhein.de/Ruhrlagebericht als Download zur Verfügung.



Pressekontakt:
Alfred Kilian, Niederrheinische IHK, Mercatorstraße 22-24,
47051 Duisburg, Telefon: 0203 2821-211, E-Mail
kilian@niederrhein.ihk.de


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