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Allgemeine Zeitung Mainz: Am Scheideweg / Kommentar zu den Olympischen Spielen

Geschrieben am 05-02-2014

Mainz (ots) - Der 4. Juli 2007 war ein schwarzer Tag in der
Geschichte der Olympischen Spiele. An jenem Mittwoch hatte das
Internationale Olympische Komitee (IOC) die Winterspiele 2014 an das
russische Sotschi vergeben. An eine Stadt, in der es fast nie schneit
und in der kaum eine Wintersportstätte vorhanden war - auch nicht in
der Region. Diese wurde für unfassbare 51 Milliarden Dollar komplett
verändert. Auf die Bewohner dort haben die Organisatoren dabei ebenso
wenig Rücksicht genommen wie auf die Umwelt. Mit der ursprünglichen
olympischen Idee hat dies nichts mehr zu tun. Und so haben Olympische
Spiele auch keine Zukunft.

Es besteht nun Hoffnung, dass das IOC dies verstanden hat.
Zumindest diskutieren die Delegierten aktuell bei der Vollversammlung
in Sotschi so intensiv wie noch nie über Veränderungen. Dass diese
dann auch tatsächlich kommen, ist die wichtigste Aufgabe des neuen
IOC-Präsidenten Thomas Bach. Der Tauberbischofsheimer muss den
Gigantismus stoppen. Traditionelle Wintersportorte müssen in die Lage
versetzt werden, weiter Winterspiele ausrichten zu können. So wie es
das kleine Städtchen Lillehammer 1994 vorgemacht hat mit einer
olympischen Stimmung, die danach nie mehr erreicht wurde. Und auch in
Sotschi nicht erreicht wird. Denn Atmosphäre kann niemand kaufen -
auch nicht der "allmächtige" russische Präsident Wladimir Putin.

Dabei sollen die Spiele 2014 ein wichtiger Teil seines Lebenswerks
werden. Putin hat die IOC-Delegierten bei der Wahl 2007 persönlich
von Sotschi überzeugt (wie auch immer), und er wird voller Stolz am
Freitagabend die Spiele offiziell eröffnen. Großen Widerstand gegen
seinen Politikstil hat er trotz aller Menschenrechts-Verletzungen
dort nicht zu erwarten. Thomas Bach wird ein solches Fass bei seinen
ersten Olympischen Spielen als Präsident nicht aufmachen, die
Sportler werden sich verständlicherweise vor allem auf ihren
Wettkampf konzentrieren, und Demonstrationen dürfen nur fernab von
Sotschi stattfinden. Die russische Bevölkerung wird von diesen in den
staatlich geführten Medien vermutlich nichts mitbekommen. Ärgern
dürfte sich Putin nur, wenn bei den Gastgebern sportliche Erfolge
ausbleiben. Vor allem in seiner Königssportart_Eishockey möchte er
sich im Glanz einer russischen Goldmedaille sonnen. Da bekommt man
Lust, den anderen Eishockey-Mannschaften die Daumen zu drücken...

Von Bardo Rudolf



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485828
online@vrm.de


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