(Registrieren)

Deutsche Bauwirtschaft zum Koalitionsvertrag: Mietpreisbremse belastet Investitionen in den Wohnungsbau - Verkehrswege weiter unterfinanziert

Geschrieben am 22-01-2014

Berlin (ots) - "Unsere Erwartungen für den Wohnungsbau sind durch
den Koalitionsvertrag weitgehend enttäuscht worden. Anscheinend
herrscht in der Bundespolitik die Meinung vor, dass man angesichts
der aktuell hohen Genehmigungs- und Fertigstellungszahlen neue
Belastungen für potentielle Investoren beschließen kann, ohne größere
negative Auswirkungen befürchten zu müssen." Dies erklärten die
Präsidenten des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie und des
Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Prof. Dr.-Ing. E.h.
Thomas Bauer und Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, anlässlich der
gemeinsamen Pressekonferenz zum Jahresauftakt heute in Berlin.

"Unsere Kritik bezieht sich in erster Linie auf die geplante
Mietpreisbremse", erläuterte Bauer. Angesichts stark steigender
Neuvertrags- und Bestandsmieten sehe der Koalitionsvertrag
Obergrenzen für Mieterhöhungen vor. Dabei werde allerdings übersehen,
dass sich der Mietanstieg auf wenige Großstädte und auch dort nur auf
die besseren Lagen beschränke. Darüber hinaus bestehe die Gefahr,
dass die Begrenzung der Mieterhöhungen nur die bestehende
Unterversorgung mit Wohnraum in den Ballungsgebieten zementiere.
"Nach wie vor gilt: Mieterhöhungen werden am besten durch eine
Ausweitung der Neubautätigkeit bekämpft. Die Erhöhung der Absetzung
für Abnutzung (AfA) von zwei auf vier Prozent würde hierzu wichtige
Impulse geben", argumentierte Bauer weiter. Auch das Thema
Ersatzneubau werde im Koalitionsvertrag mit keinem Wort erwähnt. Es
sei unstrittig, dass Millionen von Wohnungen in Deutschland, vor
allem aus den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, unter
wirtschaftlichen Erwägungen nicht sanierungswürdig seien. "Da die
bisherigen Fördermaßnahmen diesen Tatbestand ausklammern, haben wir
gefordert, den Ersatzneubau in den Förderkatalog der KfW
aufzunehmen."

"Auch bei den Investitionen des Bundes in die Verkehrswege sind
unsere Erwartungen bei Weitem nicht erfüllt worden", ergänzte
Loewenstein. "Im Wahlkampf war es unter den Parteien unstrittig, dass
die Investitionen auf allen Gebietskörperschaftsebenen bei Weitem
nicht ausreichend sind, um die Verkehrswege adäquat zu erhalten und
auch die notwendigen Neubaumaßnahmen zu stemmen." Dies zeige sich
auch in der breiten Akzeptanz für die Ergebnisse der
Daehre-Kommission. Diese habe Ende 2012 festgestellt, dass der
Ersatz- und Nachholbedarf bundesweit bei jährlich 7,2 Mrd. Euro liege
und das für eine Dauer von 15 Jahren. Allein für den Bund sei eine
jährliche Unterfinanzierung von mindestens 3 Mrd. Euro festgestellt
worden. Dies decke sich auch mit den Forderungen des früheren
Bundesverkehrsministers Dr. Peter Ramsauer, der eine Aufstockung der
Investitionslinie Verkehr (10,7 Mrd. Euro im Haushaltsjahr 2013) auf
14 Mrd. Euro gefordert habe.



Pressekontakt:
Ansprechpartner:
Dr. Heiko Stiepelmann, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Funktion: Leiter Kommunikation / Pressesprecher
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de

Dr. Ilona Klein, Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Tel: 030 - 20314-408, Fax: 030 - 20314-420
E-Mail: presse@zdb.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

507607

weitere Artikel:
  • Zwei von drei Unternehmen investieren in Energieeffizienz / dena Umfrage zeigt: Energieeffizienz hat in den deutschen Betrieben eine hohe Relevanz Berlin (ots) - Die Steigerung der Energieeffizienz hat für die deutsche Wirtschaft 2013 weiter an Relevanz gewonnen: 87 Prozent der Unternehmen bewerten das Thema als sehr wichtig oder wichtig für ihren Betrieb. Die Anzahl der Unternehmen, die in den vergangenen 24 Monaten nach eigenen Angaben konkrete Energieeffizienzmaßnahmen ergriffen hat, stieg sogar deutlich um zehn Prozentpunkte auf 68 Prozent an. Diese positive Entwicklung setzt sich voraussichtlich auch 2014 fort, denn aktuell geben zwei von drei Unternehmen an, in den nächsten mehr...

  • Neue Multifunktionsdrucker für Unternehmen Böblingen (ots) - HP hat mit der HP S900er-Serie neue Multifunktionsdrucker (MFPs) für Unternehmen angekündigt. Die neuen Laserprodukte eignen sich für Büros, die ihre Druck- und Kopiersysteme oft und vielfältig nutzen. Mit hohen Geschwindigkeiten steigert diese Serie die Produktivität und erweitert damit HPs Portfolio von Büro-MFPs um neue Hochleistungs-Multifunktionsdrucker. Gleichzeitig unterstützt sie die wichtigsten Lösungen, die HP zur Vereinfachung der IT-Umgebung für Flottenmanagement, Sicherheit und Dokumentenworkflows mehr...

  • Deutsche Bauwirtschaft zur Bauprognose 2014: Umsatzplus von 3,5 % erwartet / Wohnungsbau bleibt Treiber der Entwicklung Berlin (ots) - "Wir rechnen mit einem Umsatzplus von 3,5 % in diesem Jahr. Damit wird der Umsatz knapp unter 100 Mrd. bei 98,6 Mrd. Euro liegen. Dabei wird der Wohnungsbau die Baukonjunktur beleben und um 5 % auf 35,2 Mrd. Euro steigen. Auch der Wirtschaftsbau wird sich erholen und bei 35,3 Mrd. Euro liegen, was einem Plus von 2,5 % entspricht. Schlussendlich wird der öffentliche Bau einen Umsatzzuwachs von 3,5 % verzeichnen können und auf 28,1 Mrd. Euro zulegen. Die Zahl der Beschäftigten steigt auf 760.000 an." Dieses ist die Quintessenz mehr...

  • Nachholtermin der gemeinsamen Pressekonferenz der Deutschen Annigton und der Deutschen Energie-Agentur am 29.01.2014 Berlin (ots) - Energiewende erfolgreich gestalten - ein Lösungsansatz für die deutsche Wohnungswirtschaft Die Energiewende stellt Deutschland vor enorme Herausforderungen. Mit dem Energiekonzept der Bundesregierung zeigt Deutschland eine Strategie gegen den drohenden Klimawandel auf, die im besonderen Maße die Immobilienwirtschaft betrifft. Angesichts der Dimension der Energiewende stellt sich die Frage, ob und wie diese Herausforderung von Wohnungsunternehmen langfristig gemeistert werden kann. Dabei sind sowohl mehr...

  • Weleda Österreich unter neuer Geschäftsleitung Wien (ots) - Per 12.12.2013 hat Ramon Stroink die Geschäftsleitung der Weleda Österreich Ges.m.b.H. & Co. KG mit Sitz in Wien übernommen. Er folgt in dieser Funktion Ralph Heinisch nach, der als CEO die Geschäftsleitung von Weleda Österreich interimistisch wahrgenommen hatte. Der gebürtige Holländer Ramon Stroink startete seine berufliche Laufbahn im nordrhein-westfälischen Solingen bei Wilkinson Sword. Zuletzt als European Marketing Director setzte er die Einführung des Rasiersystems Quattro in Europa erfolgreich um. Nach mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht