Börsen-Zeitung: Glänzender Auftakt, Marktkommentar von Kai Johannsen
Geschrieben am 10-01-2014 |   
 
 Frankfurt (ots) - Einen noch besseren Start in das neue Jahr hätte 
der europäische Primärmarkt für staatliche Schuldpapiere wohl kaum  
erwischen können. Den Auftakt machte Irland, ausgerechnet das Land,  
das bis Mitte Dezember noch unter dem Schutzschirm von EU und  
Internationalem Währungsfonds stand. Die Iren hatte zwar jeder  
Bond-Analyst für dieses Jahr auf dem Zettel, aber als Marktöffner?  
Damit hatte wohl kaum einer gerechnet. Kaum vorhergesagt hätte wohl  
auch nur ein Experte den überragenden Erfolg, den Dublin am Markt  
erzielen konnte. Ein Orderbuch von mehr als 14 Mrd. Euro - dem ist  
nichts hinzuzufügen. Das fand Nachahmer, die auch nicht lange auf  
sich warten ließen. Portugal - ebenfalls für 2014 eingeplant - ließ  
sich von der guten Stimmung anstecken und legte ebenfalls ein  
Bond-Angebot vor, das die Anleger begehrlich annahmen. 11 Mrd. Euro  
Ordervolumen - das braucht sich auch nicht zu verstecken. Spanien  
trat ebenfalls noch auf, allerdings war dieser Marktgang fest im  
Auktionskalender vermerkt. Die Spanier konnten bei den Anlegern  
ebenfalls punkten: Die Renditen sanken, es wurde mehr Kapital als  
geplant eingesammelt. 
 
   Italien tritt auf 
 
   Vervollständigt wird die Riege der schwachen Bond-Kandidaten der  
Eurozone zum Wochenauftakt mit Italien. Die italienischen  
Schuldenmanager werden den Anlegern drei Bonds anbieten, und zwar die 
Laufzeiten Dezember 2016, Mai 2021 und September 2028. Für diese drei 
Anleihen kündigten die Italiener ein angestrebtes Gesamtvolumen von  
bis zu 8,25 Mrd. Euro an. Und wie gut stehen die Chancen für die  
Italiener, das Volumen zu erreichen und das auch noch zu günstigen  
Konditionen? Sehr gut, alles andere wäre eine Überraschung und damit  
auch eine Enttäuschung für den Markt. Darin sind sich die  
Zinsanalysten wohl unisono einig. So gehen etwa die Zinsexperten der  
Commerzbank davon aus, dass sich der gute Start in das neue Jahr  
entlang des gesamten Emittenten- und Laufzeitenspektrums in der neuen 
Handelswoche fortsetzen sollte. 
 
   Welche Parameter sprechen für eine derartige Fortsetzung? Da ist  
zunächst einmal die Markttechnik zu nennen. Gemeint ist das  
Verhältnis von Emissionsvolumen zum Umfang auslaufender Papiere, d.h. 
Rückzahlungen von Nominalwerten und Zinskupons. Und das gestaltet  
sich für die neue Woche im Bereich der Eurozonen-Staatsanleihen  
ausgesprochen günstig. Nach Berechnungen der Commerzbank werden in  
den kommenden Tagen Eurozonen-Staatsleihen über rund 20 Mrd. Euro  
emittiert. Neben Italien treten die Niederländer, die Deutschen und  
nochmals die spanischen Schuldenmanager auf. Dem Markt fließen indes  
45 Mrd. Euro aus Nominalwerten und Zinskupons zu. Auf einen Euro, den 
die Staaten aufnehmen werden, kommen 2,25 Euro aus fälligen Anleihen  
und Zinsen zugeflossen. Da bleibt also noch etwas Raum. Und genau  
diesen Raum - sprich freiwerdendes Kapital - wird der eine oder  
andere Emittent aus dem staatlichen Adressenbereich sicherlich nutzen 
wollen. Damit beginnt die Spekulation, wer denn noch am Markt  
kurzerhand auftreten könnte. 
 
   Für eine ähnliche Überraschung wie in der abgelaufenen Woche  
Portugal könnte in den nächsten Handelstagen zum Beispiel Slowenien  
sorgen (vgl. BZ vom 8. Januar). Das Land könnte Liquidität am  
Euro-Markt sicherlich nutzen wollen. Dafür spricht beispielsweise,  
dass der slowenische Staat in den vergangenen Tagen - und das ist in  
der Betriebsamkeit des Marktes ein wenig untergegangen - die  
Refinanzierungsvolumina für dieses Jahr bekannt gegeben hat. 3,5 Mrd. 
Euro wollen die Slowenen über den Markt 2014 besorgen. Da kommt eine  
günstige Marktsituation recht, in der sich bequem schon mal 1 oder  
1,5 Mrd. Euro einbuchen lassen. 
 
   Unterstützt wird das Primärmarktgeschäft neben der allgemein guten 
Investorenstimmung auch durch saisonale Faktoren. Dazu gehören die  
traditionell zu dieser Jahreszeit hohen Anlagebeträge in den Reihen  
der Versicherer oder Pensionsfonds - Gelder, die danach drängen,  
investiert zu werden. Und da die Investoren auf der Suche nach einem  
Rendite-Pick-up sind, wird jede Investitionsgelegenheit, die genau  
diesen Aufschlag noch bieten kann, gern angenommen. Das begünstigt  
auch zum Jahresanfang eine weitere Entwicklung. Auf der Suche nach  
dem Pick-up gehen die Anleger die Bonitätenkurve nach unten. High  
Yielder kommen somit günstig an Geld. Aber auch Kriseninstitute aus  
dem Bankenbereich lassen sich schon wieder am Markt sehen. Jüngstes  
Beispiel war die spanische Bankia, die auf reges Interesse stieß.  
Auch hier könnte es noch die eine oder andere Überraschung geben. 
 
 
 
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