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Helme können keine Unfälle vermeiden, aber den Kopf schützen (FOTO)

Geschrieben am 09-01-2014

Münster (ots) -

Thorsten Kambach spricht mit Detlev Jöcker dem Kinderliedermacher
und Botschafter der ZNS-Hannelore Kohl Stiftung über die Helmpflicht
für Kinder beim Fahrradfahren.

Thorsten Kambach: Herr Jöcker, Sie sind aktiver Botschafter für
Kinderprojekte der Hannelore-Kohl-Stiftung und setzen sich seit
längerem für die Helmpflicht beim Fahrradfahren für Kinder ein. Durch
den tragischen Unfall von Michael Schuhmacher ist die Helmpflicht nun
wieder in das öffentliche Interesse gerückt. Glauben Sie, dass
dadurch auch vermehrt Helm getragen wird?

Detlev Jöcker: Das wäre wünschenswert! Wir alle wissen, dass
Michael Schumacher diesen furchtbaren Sturz wahrscheinlich nicht
überlebt hätte ohne Helm. Sie müssen sich vorstellen, über
dreißigtausend Kinder unter sechs Jahren erleiden jedes Jahr eine
Schädelhirnverletzung beim Spielen, aber auch zu Hause und vor allem
im Straßenverkehr mit schlimmen Folgen.

Thorsten Kambach: Wie kommt es dann, dass die Akzeptanz eines
Fahrradhelms bei den Kindern so gering ist?

Detlev Jöcker: Das sind eben Kinder - und die brauchen Vorbilder.
Aber leider, wie so oft im Leben, gibt es gute und weniger gute
Vorbilder. Häufig sind die Eltern das Problem: Das Bewusstsein für
die Gefahren beim Fahrradfahren ohne Helm ist bei vielen Eltern meist
nicht stark ausgeprägt.

Thorsten Kambach: Warum nicht? Die Gefahren sind doch deutlich ...

Detlev Jöcker: Das sehe ich auch so, aber es ist kein Wunder,
schließlich gab es in der Kindheit der Eltern noch keine
Fahrradhelme. Und wenn man die damals nicht brauchte, warum dann
heute? Darum tragen sie selber häufig keinen - selbst wenn sie ihren
Kindern einen kaufen. Dadurch sind Mama und Papa natürlich kein gutes
Vorbild, und gehen oft sehr lax und halbherzig mit den
Sicherheitsstandards des Helmtragens um. Hinzu kommt, dass viele
Kinder selber den Helm total "uncool" finden. Aber da sind einige
Hersteller zum Glück inzwischen aufgewacht und haben Helme mit
"coolem" Design geschaffen.

Thorsten Kambach: Welche Sicherheitsstandards meinen Sie?

Detlev Jöcker: Ganz einfach: Das Aufsetzen und Tragen eines Helms
des Kindes sollte von den Eltern grundsätzlich stärker geprüft
werden. Wie setze ich den eigentlich richtig auf, muss der gerade
sitzen oder darf der ruhig ein wenig locker - und somit cool -
sitzen? Sind die Stirn und die Schläfen gut geschützt? Außerdem muss
mit dem Kopfring die Größe des Helms genau an den Kinderkopf
angepasst werden - und da Kinder schnell wachsen, ist das keine
einmalige Angelegenheit.

Thorsten Kambach: Wie muss der Helm denn sitzen?

Detlev Jöcker: Der sollte fest sitzen, also nicht wackeln. Der
Drehknopf mit dem man das ganz einfach einstellen kann, sitzt hinten
am Helm. Dann muss noch der Riemen unter dem Kinn passgenau
geschlossen werden - es dürfen nicht mehr als zwei Finger zwischen
dem Riemen und dem Kinn passen, dann sitzt der Helm korrekt. Gar
nicht so schwer, oder?

Thorsten Kambach: Als Kinderbotschafter der Stiftung haben Sie
zahlreiche Präventionsobjekte ins Leben gerufen und unterstützt. Gibt
es da auch Maßnahmen, die das Tragen eines Fahrradhelms bei Kindern
thematisieren?

Detlev Jöcker: Natürlich, ich habe zum Beispiel einige Lieder in
meinem Programm, die sich genau mit diesem Thema beschäftigen.
Darüber hinaus haben wir mit Fachleuten der ZNS-Hannelore Kohl
Stiftung im letzten Jahr die Idee zu einem Kindermusical erarbeitet,
das Kindern und Eltern den Fahrradhelm schmackhaft machen sollen. Das
Liederhörspiel und Musical heißt übrigens "Tim, der kleine
Fahrradhelm". Mit dieser Geschichte und vielen Liedern möchten wir
Kindergarten- und Grundschulkindern vermitteln, wie wichtig es ist,
seinen Kopf beim Fahrradfahren mit einem Helm zu schützen, und das
ganze sehr spielerisch und mit großer Freude. Das ein Teil aus dem
Erlös der CD, als Spende an die ZNS-Hannelore Kohl Stiftung geht ist
ein erfreulicher Nebeneffekt.

Wir freuen uns auch über die tatkräftige prominente Unterstützung
von Gregor König (RTL Television, Formel 1 Stimme, DSDS u.v.a.) und
Eva Lind (International erfolgreiche Opernsängerin und TV
Moderatorin, u.a. ZDF) die uns ihre Stimmen für die Rollen als
Erzähler und Mutter zur Verfügung gestellt haben.

Thorsten Kambach: Glauben Sie wirklich, dass man Kinder durch
Lieder zum Fahrradhelm tragen bringen kann?

Detlev Jöcker: (lacht) Da bin ich mir sogar ganz sicher! Bei
meinen Live-Veranstaltungen singe und spiele ich seit langem immer
extra ein Helmlied, das den Kindern sehr viel Spaß macht. Da meine
kleinen Fans naturgegeben eher auf ihren singenden Detlev hören, als
auf Mama und Papa, bekomme ich dann manchmal Mails mit tollen
Geschichten. Kürzlich wurde mir ein Foto geschickt, auf dem ein
fröhliches Kind mit einem Fahrradhelm auf dem Kopf zu sehen war. Die
Eltern schrieben, das Ihr Sohn nach der Live-Veranstaltung, zuhause
am liebsten das Helmlied gesungen hat - aber das eben immer mit
seinem Fahrradhelm auf dem Kopf, so wie sein Idol Detlev auf der
Bühne. Da musste ich schon sehr schmunzeln - und war natürlich stolz.

Thorsten Kambach: Es gibt einige kritische Experten aus
Österreich, die in einer Studie eine allgemeine Helmpflicht beim
Fahrradfahren ablehnen. Was sagen Sie zu deren Argumenten?

Detlev Jöcker: Ich kenne diese Sicherheitsstudien. Da wird unter
anderem eine Helmpflicht als kontraproduktiv dargestellt. Die würde
zu einer abnehmende Radbenutzung führen und sogar dazu, dass
Autofahrer die restlichen verbleibenden Radfahrer öfter übersehen, da
sie bei weniger Radfahrern nicht mehr so aufmerksam sind. Wie dem
auch sei: Helme können keine Unfälle vermeiden, aber den Kopf
schützen. Ich bin absolut für eine Helm-Fürsorgepflicht für Kinder,
denn bei allen Argumenten der Kritiker sind Kinder im Straßenverkehr
erheblich größeren Gefahren ausgesetzt als Erwachsenen. Ich habe
übrigens kürzlich meine Enkelkinder in der Schweiz besucht. Eliana
ist fünf Jahre alt und bewältigt schon die ersten kleinen Strecken
auf ihrem Kinderfahrrad. Als ich sah, wie unsicher die Kleine auf
Grund ihres Alters beim Fahrradfahren noch wirkte, war ich doch
beruhigt, dass sie brav ihren Helm trug - den ich ihr mit dem
Kinderfahrrad zu ihrem Geburtstag geschenkt hatte.

Vita

Detlev Jöcker gehört mit über 13 Millionen verkauften Tonträgern
(GfK) zu einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Künstler. Als
Botschafter für Kinderprojekte unterstützt er schon seit vielen
Jahren die "ZNS Hannelore Kohl Stiftung". Für sein karitatives
Engagement bekam er den "Kinderlachen-Award" überreicht. Für das
Goethe-Institut bereiste Jöcker als "Botschafter des Deutschen
Kinderliedes" zahlreiche Länder in Europa.



Pressekontakt:
Menschenkinder Verlag
Presse
An der Kleimannbrücke 97
D-48157 Münster
Telefon: +49+251+93252.0
Telefax: +49+251+93252.90
email: presse@menschenkinder.de


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