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NABU zeichnet Einweg-Lobby mit "Dinosaurier des Jahres 2013" aus

Geschrieben am 27-12-2013

Berlin (ots) - Der NABU hat die Einweg-Lobby mit dem "Dinosaurier
des Jahres 2013" ausgezeichnet. Empfänger von Deutschlands
peinlichstem Umweltpreis ist Wolfgang Burgard, Geschäftsführer des im
Herbst gegründeten "Bund Getränkeverpackungen der Zukunft" (BGVZ).
Dabei handelt es sich um ein Lobby-Bündnis der Handelsunternehmen
Aldi, Lidl, Lekkerland, der Getränkehersteller MEG, PepsiCo und Red
Bull sowie der Dosenproduzenten Ball und Rexam. Deren gemeinsames
Ziel ist, gegen die "Diskriminierung" von Einwegbehältern vorzugehen.
"Man muss nicht alt sein, um rückschrittlich zu sein. Einwegflaschen
und Dosen verschwenden Rohstoffe und heizen das Klima an. Schon der
Name ist dreist: Hier geht es nicht um Getränkeverpackungen der
Zukunft, sondern um knallharte wirtschaftliche Interessen auf Kosten
der Umwelt. Die Preisverleihung steht auch dafür, dass immer wieder
umweltschädliche Dinge zwar ein bisschen sauberer gemacht werden,
aber die umweltfreundlichen Entscheidungen dabei einfach vergessen
werden", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Es sei Heuchelei, wenn das dann auch noch als aktiver Beitrag zum
Klima- und Umweltschutz dargestellt werde. Auch sei es unseriös, wenn
Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund fehlender Alternativen im
Regal nicht mehr zwischen umweltfreundlicher und umweltschädlicher
Verpackung wählen könnten und diese Kaufentscheidung dann noch als
Zuspruch zur Verpackung umgedeutet werde. Statt Hygiene, Umweltschutz
und Erfüllung des Verbraucherwillens stehen die BGVZ-Mitglieder
gleich für mehrere Umweltprobleme. Obwohl umweltfreundlichere
Alternativen verfügbar sind, setzt die Aluminiumindustrie auf
Wachstum im Verpackungssektor und ist damit für die Zerstörung von
Lebensräumen und Giftfreisetzungen verantwortlich. So wird Aluminium
im Bauxit-Tagebau gewonnen und lässt ganze Landschaftsabschnitte zur
Einöde werden. Bei der Verarbeitung des Erzes bleibt ein Böden
belastender Rotschlamm übrig.

"Ich habe kein Problem mit Wettbewerb, sondern damit, dass hier
versucht wird, mit Hilfe falscher Umweltargumente Gewinne zu machen.
Die Abfüller verdienen sich eine goldene Nase an nicht
zurückgegebenen Pfandflaschen und die Einzelhändler am Verkauf des
gesammelten Kunststoffs", so Tschimpke. Gepresste Einwegpfandflaschen
bringen den Einzelhandelsunternehmen pro Tonne 250 bis 400 Euro. Das
sind allein 100 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Hinzu kommt, dass jede
Einwegpfandflasche, die nicht zurückgegeben wird, dem am Pfandsystem
teilnehmenden Herstellern als Gewinn verbleibt.

Angesichts dieser Fehlentwicklungen in der Pfandpflicht spricht
sich der NABU für eine lenkende Umweltsteuer auf alle
Getränkeverpackungen aus. Der Steuersatz sollte nach
Klimaschädlichkeit differenziert werden. So würde sich z.B. der Liter
Mineralwasser in der Einwegflasche aus Plastik um 9,4 Cent, in der
Mehrwegflasche aus Plastik dagegen nur um zwei Cent erhöhen. Der
Liter Saft im Getränkekarton erhielte einen Preisaufschlag von 3,3
Cent. Darüber hinaus fordert der NABU eine klare Kennzeichnung von
Einweg- und Mehrwegflaschen, die es Verbrauchern erleichtert, die
ökologisch bessere Wahl zu treffen.

Der NABU appellierte an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks,
in ihrer Amtszeit eine Getränke-Verpackungssteuer einzuführen, um den
Anteil umweltschädlicher Einwegplastikflaschen und Dosen deutlich zu
verringern. "Wird die ursprüngliche Zielquote umweltfreundlicher
Getränkeverpackungen von 80 Prozent mit Hilfe einer Abgabenlösung und
klarer Kennzeichnung wieder erreicht, könnten allein in Deutschland
über 400.000 Tonnen Plastikmüll und 1,5 Millionen Tonnen CO2 jährlich
vermieden werden", so der NABU-Präsident.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de/dino Kostenfreie
Pressefotos zur Dinosaurier-Trophäe unter
www.nabu.de/presse/fotos/#dino

Mit dem "Dinosaurier des Jahres", einer aus Zinn gegossenen und
2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der
NABU seit 1993 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich
sowohl durch herausragende Einzelleistungen als auch durch die Summe
ihres Gesamtwerkes in Sachen Umweltschutz negativ hervorgetan haben.

Originaltext vom NABU



Pressekontakt:
Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. 030-284984-1510, mobil
0173-9306515
Dr. Benjamin Bongardt, NABU-Leiter Umweltpolitik, mobil 0172-9235479


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