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Bildungsgroßprojekt: Die Ukraine hebt 17.000 Schulen in die Cloud (FOTO)

Geschrieben am 23-12-2013

Kiev, Ukraine (ots) -

Die größte Hoffnung ukrainischer Eltern: Eine gute Ausbildung für
ihre Kinder, ein Start in ein erfolgreiches Leben. Diese Hoffnungen
sollen nun für Hunderttausende von Familien Wirklichkeit werden.

Am Heiligabend hält ein Team des ukrainischen Bildungsprojekts
"Open World" mehrere Vorträge im sinnbildlichen Herzen des
Fortschritts: San Francisco, USA. Was aber genau wird denn in diesen
Zeiten politischer Unruhe in der Ukraine vorgestellt?

Eine Ausbildungsoffensive, die ihresgleichen sucht; ein
Bildungsgroßprojekt mit dem ehrgeizigen Ziel, ukrainische Fachkräfte
sowohl auf dem heimischen wie auch auf dem globalen Arbeitsmarkt
wettbewerbsfähiger zu machen - innerhalb eines Jahrzehnts.

Bewerkstelligen soll dies ein fortschrittliches
Online-Schulungssystem, eine durchdachte Kombination aus
Cloud-Diensten, bestehend aus interaktiven Lektionen und regelmäßigen
Kontrollen durch Ausbilder, welche ebenfalls online Kontakt zu Ihren
Schülern und Studenten halten. Letztere erwartet, bei Einführung des
Systems eine nie dagewesene Fülle an Informationen und moderner
Lernmethodik. Auch soll das System das vergleichsweise langwierige
ukrainische Schulsystem weltarbeitsmarkttechnisch ausbalancieren.

Es gilt als unbestritten, dass Kinder & Jugendliche, welche
aktuell verfügbare Technologien begreifen und anwenden können, einen
messbaren Wissensvorsprung vor Altersgenossen haben, welchen diese
Mittel nicht zur Verfügung stehen. Darauf bauen die Verantwortlichen
und Konzeptentwickler hinter dem Projekt, und schließen daraus auf
einen Vorsprung ukrainischer Studenten und Schüler, welche sich
später im Job sowohl in der Heimat wie auch im Ausland gegenüber
Alterskollegen aus anderen Ländern behaupten müssen.

Gesteuert und eingeführt wird das Projekt von der staatlichen
Agentur für Investitionen und nationale Projekte - InvestUkraine.
Diese besondere teilstaatliche Stelle gilt hierfür als hervorragend
geeignet, hat sie doch in der Vergangenheit bereits verantwortlich
für die Installation eines landesweiten Industrieparknetzwerkes
gezeichnet. Aktive Wirtschaftsförderung war auch der Hintergrund für
den Bau zahlreicher Abfallbeseitigungsanlagen in der Ukraine -
Ökologie und Ökonomie schließen sich nach Ansicht der Agentur nicht
gegenseitig aus. Ein progressiver und vernünftiger Ansatz.

In der aktuellen Phase umfasst das Projekt "Open World" 2.000
ukrainische Schulen; an den letzten Details der Technologie wird noch
gearbeitet. Nach erfolgreichem Durchlaufen dieser erweiterten
Anfangsphase wird das Projekt auf alle 17.000 Schulen und 500.000
Lehrer im Land übertragen. Lernende an ländlichen Bildungsinstituten
erhalten ab diesem Zeitpunkt die gleichen Chancen wie ihre
städtischen Kommilitonen.

Wurde anfänglich noch versucht, private Investoren für den Erhalt
einer 4G-Mobilfunklizenz zur Installation eines Bildungsnetzwerkes zu
bewegen, haben sich nun Ansatz und ideologischer Grundgedanke
gewandelt.

Laut Angaben der Agentur wurde das Projekt im Jahre 2010 unter
Ansätzen von Technologie- und Wirtschaftsförderung geboren, quasi ein
Pilotprojekt zur Masseneinführung von LTE-Kommunikation (die vierte
und aktuellste Generation im Mobilfunkbereich) in der Ukraine. "Wir
waren zunächst in anderen Bereichen auf der Suche nach Lösungen;
Businesskommunikation stand im Vordergrund. Dann die Einführung des
Online-Bildungssystems als Mittel zur Einführung von
4G-Kommunikation. Letzten Endes haben wir dann unsere Prioritäten
überarbeitet. Bildung steht jetzt im Vordergrund,
Wirtschaftsförderung und technologischer Fortschritt sind nun die
logischen Konsequenzen, nicht mehr die primäre Problemstellung." sagt
Ruslan Svirsky, Projektleiter "Open World".

Der Staat trägt den Hauptanteil an Investitionen in Modernisierung
und Ausbau der Kommunikationsleitungen um das Projekt verwirklicht zu
sehen. Den Investoren aus der Wirtschaft wird angetragen, für die
Finanzierung von Tablet-Computern für Schüler und Studenten zu sorgen
damit diese kostenfrei abgegeben werden können. Der
Return-on-Investment soll über einige kostenpflichtige Kurse fließen,
wobei der Anteil kostenfreier Kurse ganz klar überwiegen soll und
wird.

Für die Ukraine beantwortet das Projekt zwei Problemstellungen:
Zum einen löst es das Problem der Bildungsunterschiede innerhalb der
Gesellschaft. Die durchschnittliche ukrainische Familie konnte es
sich nicht leisten, ihren Kindern die entsprechende Technologie zur
Verfügung zu stellen, während wohlhabendere Familien - vor allem im
urbanisierten Raum - damit keine Probleme hatten.

Das andere Problem: Das Schritthalten mit dem Fortschritt. Technik
ist, sobald marktreif, meist bereits veraltet. Dies stellt eine
zusätzliche Belastung dar. Durch die Steuerung von staatlicher Seite
wird hier verhindert, dass neue Software ausschließlich auf neuesten
Geräten installiert werden kann. Die elektronische Variante soll
Lehrbücher für Schüler und Studenten ersetzen, Lernen einfacher und
effizienter machen, und sich stets neuen Erkenntnissen und
Gegebenheiten anpassen können, ohne ständige Gerätekäufe notwendig zu
machen.

Die Agentur ist optimistisch; 2013 startete das Projekt zunächst
an 54 Schulen und war an diesen äußerst erfolgreich. Es folgte der
Ausbau auf 2.000 Schulen. Die Gesamteinführung wird ebenfalls
phasenweise erfolgen: Weitere 7.000 Schulen werden 2014 integriert,
und in der letzten Phase die restlichen 8.000.

Das momentane Bildungssystem der Ukraine basiert noch auf
sowjetischen Standards und Methoden der 70er Jahre. Ruslan Svirksy
von "Open World" führt aus: "Diese starke Basis der 1970er Jahre war
lange Zeit ausreichend. Nun dreht sich die Welt schneller, alles
verändert sich. Es ist Zeit für eine grundlegende Reform unserer
Bildungssysteme, für die Einführung innovativer Technologien.". Nach
Zusammenbruch der Sowjetunion litt die Ukraine wie viele andere
Nationen unter Stagnation. Der Hauptgrund war die fehlende
Subventionierung und Finanzierung der Stahlindustrie. Es wurde mehr
Gewicht auf Hochschulbildung gelegt. Die Universitäten erkannten den
Trend relativ schnell, und für viele Institute entwickelte sich
daraus ein durchaus profitables Geschäft, ist doch ein Studium in der
Ukraine mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Schulische Bildung
hingegen blieb kostenlos für jedermann.

Diese schulische Bildung ist nun eines der Hauptprobleme,
entspricht sie doch nicht mehr den aktuellsten Weltstandards, welche
neue Technologien und moderne Lernmethodik vereinen.

Zur Jahrtausendwende begannen erste Pilotprojekte zum Thema
Bildung, und schnell kristallisierten sich die ersten Probleme
heraus, welche bis heute Bestand haben: Zum einen der Zugang zu
Breitbandanschlüssen, zum anderen die finanzielle Belastung der
Familien - die Anschaffung eines Computers oder (jetzt) eines
Tablet-Computers lag für viele außer Reichweite. Das finanzielle
Problem löst "Open World" durch die Zusammenarbeit mit weltweit
agierenden IT-Konzernen wie Microsoft, Intel oder Apple, welche zum
einen günstigere Abgabepreise, und andererseits auch
Finanzierungsmodelle anbieten können.

Das Problem des Breitbandzugangs schwindet zusehends - allerdings
nicht unter Zuhilfenahme von Mobilfunktechnik. Diese ist laut "Open
World" zu wetterabhängig und störanfällig. Es wird auf Glasfasernetze
gesetzt; 70% aller Hauptschulen im Land haben bereits Zugang,
allerdings erreichen nur 48% die vom Projekt geforderten
Zugriffsgeschwindigkeiten. Hier wird intensiv an Lösungen gearbeitet.
Sobald ein Ausbaugrad von 90% erreicht ist, werden 500.000 Studenten,
3.000.000 Eltern und 500.000 Lehrer in einem einzigen Netzwerk
agieren und kommunizieren können. Mathematik, Geographie, Biologie,
Sprachen und viele andere Fächer unterliegen dann einem Lehrplan,
welcher sich ständig aktualisiert, den Ereignissen in der Welt
anpasst und moderne Methoden zur Vermittlung anbietet. Auch wird eine
sichere soziale Plattform geboten, die den Austausch rechtefreier
Fotos und Videos erlaubt, und ständigen Zugriff auf zuverlässige
Informationsquellen wie Onlinebibliotheken bietet.

Die schulische Ausbildung dauert in der Ukraine 12 Jahre; die
ersten Versuche fanden in 6. und 7. Klassen statt. Das bedeutet, dass
die ersten Ergebnisse in der Entwicklung der Schüler in drei bis vier
Jahren zu sehen sein werden. Die ukrainische Regierung als Initiator
ist zuversichtlich.

Das Projekt "Open World" in der Ukraine ist in seiner Art nicht
einzigartig. Parallel laufen auch in anderen Ländern ähnliche
Projekte und Versuche. Alle haben ein modernes Bildungssystem zum
Ziel, welches mit der rasanten Entwicklung in Technologie und
Weltgeschehnissen Schritt hält. Allerdings wäre das ohne den Ausbau
von Internet- / Breitbandkommunikationszugängen unmöglich gewesen.
Die Erfahrungen, welche derzeit in der Ukraine gesammelt werden, sind
allerdings gerade durch die Dimensionen des Projekts für alle anderen
Länder interessant - es wird schließlich ein komplettes nationales
System im großen Stil revolutioniert.

Projekte in anderen Ländern sind beispielsweise "Plan Ceibal" in
Uruguay, in welchem seit 2007 unter der Prämisse "Ein Schüler - ein
Computer" agiert wird (und als eines der erfolgreichsten und besten
Projekte dieser Art angesehen wird), sowie das portugiesische Projekt
"Magellan", in welchem ebenfalls jedem Schüler ein persönlicher
Computer zur Verfügung steht.

Kann ein Land - gerade in Hinblick auf die Euromaidan-Bewegung der
letzten Monate - denn in naher Zukunft gesellschaftliche und
wirtschaftliche Dividenden aus diesen Investitionen und Reformen
erwarten? Robert Fogel, Chefarchitekt des Bildungsprogramms Intel
World Ahead, beantwortet diese Frage ohne Umschweife: "Wir sind
zuversichtlich, dass dieses Projekt eine Grundlage für die zukünftige
Entwicklung der Ukraine darstellt.".



Pressekontakt:
Publicity GmbH
Sebastian Jablonowski
info@publicity-gmbh.de

für

InvestUkraine
11, V. Zhytomyrska St.
03032, Kyiv, Ukraine
Tel.: +380 44 270 63 12
info@investukraine.com


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