(Registrieren)

Kommentar zur Energiepolitik nach dem Koalitionsvertrag: Energiewende darf nicht auf der Strecke bleiben

Geschrieben am 04-12-2013

Frankfurt (ots) - Die neuen Regierungsparteien haben in Bundestag
und Bundesrat komfortable Mehrheiten. Sie könnten der Energiewende
neuen Schub geben. Davon ist im Koalitionsvertrag aber nichts zu
sehen, meint Andreas Hergaß, Vorstand des Energiedienstleisters Ensys
AG.

Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung steht. CDU, CSU
und SPD haben sich auf Basis zahlreicher Kompromisse zusammengerauft.
Doch kaum jemand jubelt auf. Vor allem in Energiefragen fehlt es dem
schwarz-roten Zweckbündnis an einer klaren politischen Linie.
Vielmehr gehen teils recht demotivierende Signale vom neuen
Regierungsprogramm aus: So soll es zum Beispiel keine steuerliche
Entlastung für Häuslebauer und Eigentümer geben, die ihre Gebäude
energieeffizient sanieren wollen. Zwar ist beabsichtigt, die Anzahl
der Betriebe, die von der EEG-Umlage befreit werden, zu reduzieren.

Zugleich aber sollen diejenigen, die zumindest teilweise ihren
Strom selbst erzeugen, ebenfalls zur Zahlung der Umlage herangezogen
werden. Betreiber von Windkraftanlagen an Land erhalten künftig
weniger Förderung, die Offshore-Windparks hingegen etwas länger. Und
zwar bei Bedarf bis 2019 und nicht, wie zuvor festgelegt, nur bis
2017.

Ausdrücklich im Koalitionsvertrag vermerkt ist, dass der
energieintensiven Industrie keine Nachteile entstehen sollen.
Betreiber von konventionellen Kraftwerken sollen in Zukunft sogar
eine Prämie dafür erhalten, dass sie nicht vom Netz gehen, um die
Versorgung in Deutschland zu jeder Zeit sicherzustellen. Es war klar,
dass die Energiewende unter dem Kompromisszwang der Großkoalitionäre
Abstriche würde hinnehmen müssen. Allerdings läuft die Bundesrepublik
nun Gefahr, nicht nur eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte
aufs Spiel zu setzen. Sie ist auch im Begriff, ihre Rolle als
Energiewende-Pionier in Europa zu verlieren. Das wird allein deshalb
passieren, weil kleine und mittelständische Unternehmen und die
Bürger selbst sich nicht mehr motiviert sehen, in eine nachhaltige
Stromerzeugung zu investieren.

Zum Thema Strompreise selbst hat sich die Regierungskoalition auch
noch nicht eindeutig geäußert. Erst im Frühjahr 2014 soll über die
Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verhandelt werden.
Dann wird die EEG-Umlage vermutlich stark reduziert, weil die Kosten
schlichtweg aus dem Ruder gelaufen sein werden. Das ist aus Sicht der
Bürger einerseits erfreulich - schließlich hatte eine Umfrage der
Ensys AG unter 1.000 Bürgern erst im Juli 2013 ergeben, dass faire
und bezahlbare Strompreise für 70 Prozent der Deutschen mit Abstand
die wichtigste energiepolitische Aufgabe sind. Allerdings geht aus
dem Koalitionsvertrag nicht hervor, welche konkreten Ziele bei der
Gesetzesreform verfolgt werden sollen.

Vor dem Hintergrund all dieser Herausforderungen zeigt sich, dass
die Energiewende an Fahrt verliert. Der Koalitionsvertrag gibt keine
neuen Antworten auf die anstehenden Fragen. Er enthält zwar einige
fällige Korrekturen, bleibt jedoch konkrete Lösungen schuldig.

Über die Ensys AG:

1998 - mit der Liberalisierung des Energiemarktes - nahm die Ensys
AG als reines Stromhandelsunternehmen ihre Arbeit auf. Heute zählt
sie zu den bundesweit tätigen, mittelständischen Energieunternehmen
im B2B-Bereich. Gemeinsam mit ihren Filial-, Immobilien-, Gewerbe-,
Geschäfts- und Industriekunden entwickelt die Ensys AG
branchenspezifische Lösungen in den Bereichen Beschaffung, Versorgung
und Energieeffizienzmanagement. Die Ensys AG hat ihren Sitz in
Frankfurt am Main und beschäftigt rund 65 Mitarbeiter.



Pressekontakt:
Ensys AG
Simone Bittner-Posavec
Vilbeler Straße 29
60313 Frankfurt/Main
Telefon + 49 (0) 69 / 15 30 08 - 492
Telefax + 49 (0) 69 / 15 30 08 - 59
E-Mail pr@ensys.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

500501

weitere Artikel:
  • Contracting für Kraft-Wärme-Kopplung / Langfristig Kosten senken im Unternehmen München (ots) - Der Preis für Strom und Wärme ist für Unternehmen mit hohem Energieverbrauch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Mit neuen Geschäftsmodellen im Bereich Contracting mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bietet E.ON interessante Möglichkeiten für Unternehmen und Kommunen, ihre Energiekosten nachhaltig zu senken. Es klingt fast wie eine Zauberformel für effiziente und kostengünstige Energieversorgung: Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), dezentrale Energieerzeugung mit einem Gesamtnutzungsgrad der eingesetzten Energie von bis mehr...

  • Food Ingredients Europe Closes With Record Attendance and Takes the Industry to 2020 by Delivering Leading Insight on the Latest Innovations and Trends Frankfurt Am Main, Germany (ots/PRNewswire) - Food ingredients Europe proved once again it's the world's leading food industry event. In Frankfurt from the 19-21 November the doors welcomed close to 25,000 attendees. And an outstanding 80% of visitors confirmed that they control the purse strings of some the world's leading food and beverage manufacturers. (Logo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20130723/629764-a ) And here's why: With today's consumers aware more than ever before of what they eat and increasing demands mehr...

  • Preisexplosion in Deutschlands hohem Norden: Wohnungspreise steigen um bis zu 50 Prozent Nürnberg (ots) - In Deutschlands nördlichsten Städten explodieren die Preise, das zeigt das Kaufpreisbarometer von immowelt.de, einem der führenden Immobilienportale / In Hamburg kostet ein Quadratmeter mit 3.304 Euro im Durchschnitt 50 Prozent mehr als 2008 / In Rostock gibt es die zweithöchste Steigerung auf 2.418 Euro Die größten deutschen Städte im Norden wachsen weiter und die Preise wachsen mit - fast überall zweistellig. Herausragendes Beispiel ist mit einem Plus von 50 Prozent Hamburg, wie das Kaufpreisbarometer von mehr...

  • F. Scott Woods, Facebook-Deutschland-Chef: "Ich mag den Begriff Social Media nicht mehr hören" Frankfurt/Main (ots) - Händler sollten Facebook auch als Marketingkanal nutzen, um ihre Geschäftsziele umzusetzen und mehr zu verkaufen: "Facebook ist längst mehr als nur eine Social-Media-Plattform", sagt er im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin Der Handel (Deutscher Fachverlag). "Das Ziel eines Händlers ist es ja nicht, sozial zu sein, sondern erfolgreich zu wirtschaften", so Woods. Handelsunternehmen können Facebook einsetzen, um neue Kunden zu gewinnen und durch die Kommunikation innerhalb der Plattform die Kunden an sich mehr...

  • Neuer Airbus A321 für die Thomas Cook Group Airlines / A321 mit Sharklets für Thomas Cook Airlines UK mit neuem Design in Hamburg übergeben (FOTO) Manchester / Hamburg (ots) - Thomas Cook Airlines UK erhielt gestern ihren ersten neuen Airbus A321 in Hamburg-Fuhlsbüttel. Die A321 ist außerdem das erste Flugzeug der englischen Airline, das im neuen Design lackiert ist und das Sunny Heart im Leitwerk trägt. Im Oktober hatte die Thomas Cook Gruppe die Vereinheitlichung des Markenauftritts all ihrer Marken unter dem Sunny Heart bekanntgegeben. Das neue Flugzeug von Thomas Cook UK mit der Kennung G-TCDC ist der zweite der 23 neuen Airbus A321, die die Thomas Cook Gruppe mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht