Börsen-Zeitung: Nachholbedarf, Kommentar zur Vereinbarung in den Koalitionsverhandlungen über die Einführung einer Frauenquote in Aufsichtsräten, von Angela Wefers.
Geschrieben am 18-11-2013 |   
 
 Frankfurt (ots) - Für die SPD ist sie ein Achtungserfolg, für  
CDU/CSU ein kostenfreies Zugeständnis an den Koalitionspartner: die  
gesetzliche Frauenquote von 30% in Aufsichtsräten großer  
börsennotierter und mitbestimmungspflichtiger Unternehmen von 2016  
an. Für den Vorstand und für kleinere börsennotierte Unternehmen gibt 
es mildernde Umstände. Dort dürfen die Firmen mit einer selbst  
gewählten, aber dann verpflichtenden Flexi-Quote operieren. So wird  
es im schwarz-roten Koalitionsvertrag stehen, wenn es die  
Parteispitzen billigen. 
 
   Es gibt viele gute Gründe, gegen eine starre Frauenquote zu sein,  
unabhängig ob in Unternehmen, Parteien oder öffentlichen  
Institutionen. Die meisten Frauen in Spitzenpositionen halten nichts  
davon - warum auch, nachdem sie sich mühsam in den Herrenclub  
gekämpft haben? Für Frauen, die über eine gesetzliche Quote in eine  
Führungsposition gelangen, wird es noch schwerer werden, sich zu  
behaupten. Ihnen wird das Etikett der Quotenfrau anhängen, ob  
berechtigt oder nicht. 
 
   Richtig ist auch, dass eine Einheitsquote über alle Branchen  
hinweg die Besetzung der Kontrollgremien nicht überall leichter  
macht. Frauen in ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fächern sind  
schon an der Universität an Zahl den Männern unterlegen. Doch die  
Wirtschaft jammert zu Unrecht. Sie ruft nach Selbstregulierung und  
liefert nicht. Die Corporate-Governance-Kommission hat nur einen  
weichen Sammelbegriff namens "Diversity" zustande gebracht, wonach  
eine "angemessene Beteiligung" besonders von Frauen vorgesehen sein  
soll. Sie hätte auch gleich schreiben können: Ausländer, Frauen und  
andere Minderheiten... 
 
   Es gibt Nachholbedarf. Das Superwahljahr 2013 hat trotz aller  
Beteuerungen die Aufsichtsräte kaum weiblicher gemacht. Nur 8 von 30  
Dax-Unternehmen - also nicht einmal 30% - haben 30%, höchstens 39%  
Frauen in ihren Aufsichtsräten. Dass unerfüllte Ankündigungen den  
Gesetzgeber provozieren, hätte die Wirtschaft vorhersehen können. Bei 
der Managervergütung war dies so, auch schon vor Jahren beim  
Übernahmekodex. 
 
   Es gibt zu wenige und sie wollen einfach nicht, ist ein  
vielbemühtes Argument, warum Frauen in Spitzenpositionen  
unterrepräsentiert sind. Eine gesetzliche Quote wird Katalysator  
sein, schon bei der Nachwuchskräfteplanung in den Unternehmen das ach 
so schwache Geschlecht zu fördern und die Belange berufstätiger  
Mütter stärker ins Visier zu nehmen. Dann wird die gesetzliche Quote  
bald schon Schnee von gestern sein. 
 
   (Börsen-Zeitung, 19.11.2013) 
 
 
 
Pressekontakt: 
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Redaktion 
  
Telefon: 069--2732-0 
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