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Westdeutsche Zeitung: Nach dem Bürgerentscheid gegen München 2022 = von Olaf Kupfer

Geschrieben am 11-11-2013

Düsseldorf (ots) - Am Ende hat die vermeintliche Olympia-Bewerbung
Münchens für die Olympischen Spiele 2022 doch noch höhere Wellen
geschlagen, als es ihr vor dem Bürgerentscheid gelungen ist.
Tragisch: Für erhöhte Aufmerksamkeit und den längst fälligen
nationalen Austausch der Argumente musste sie erst scheitern. Es
gilt: Ist das Kind erst in den Brunnen gefallen, ist das Geschrei
groß. Weil plötzlich die Angst umzugehen scheint, dass von München
Signalwirkung ausgeht.

Dass aber dieses Land auf Jahrzehnte hinaus für sportliche
Großereignisse keine Begeisterung mehr entfachen kann, ist falsch.
Und es ist auch unbedingt zu verhindern. Das Problem ist nur: Wir
befinden uns nicht im luftleeren Raum, Olympia gehört in erster Linie
nicht den Sportlern, sondern dem IOC. Wie der Fußball der Fifa
gehört. Beide machen die Regeln, und wenn eine Stadt wie München oder
jede andere Region der Republik da nicht mehr mitspielen will, weil
letztlich der Gigantismus siegen muss, wird am Ende die Frage lauten:
Müssen wir uns eben doch anpassen, oder werden sich die Weltverbände
anders aufstellen müssen?

Um eines klarzustellen: Olympia und Fußball-Großereignisse spielen
auf unterschiedlichen Feldern. Eine Fußball-EM, wie sie 2024 nach
Deutschland kommen soll, greift auf bestehende und im schlechtesten
Fall zu modernisierende Stadien in der ganzen Republik zurück - und
verbraucht keine Steuergelder. Olympia ist ein weltumspannendes
Ereignis, aber in der Ausrichtung eben doch eine lokale Größe. Da ist
Widerstand viel leichter zu organisieren.

Wenn man den Rückhalt der Bevölkerung zum schlagenden Argument in
der Bewerbung machen wollte, wird man die Entscheidung in München
akzeptieren müssen.

Interessanter ist, was das IOC daraus lernen kann. Der neue
IOC-Chef Thomas Bach hatte vor seiner Wahl angekündigt, die Kriterien
bei Olympia-Vergaben ändern zu wollen. So sollen Bewerbungen mehr auf
die nationale Identität und Kultur des jeweiligen Gastgebers
abzielen. Das geht weg vom Gigantismus und beinhaltet, Tradition als
Wert anzuerkennen. Wohl nur ein solcher Weg kann die Tür für mehr
Akzeptanz öffnen. Auch in Deutschland.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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