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217 Millionen verlorene Arbeitsstunden in Deutschland aufgrund verspäteter Behandlungen / Neue Studie präsentiert Interventionsmaßnahme, die unnötige krankheitsbedingte Ausfälle maßgeblich reduziert (

Geschrieben am 11-11-2013

Brüssel (ots) -

- Innerhalb der EU leiden 44 Millionen Arbeitnehmer an Muskel- und
Skeletterkrankungen
- Krankheitsbedingte Arbeitsausfälle verursachen
volkswirtschaftliche Kosten von bis zu 240 Milliarden Euro
jährlich
- Rechtzeitige Intervention bei MSDs könnte dazu führen auch in
Deutschland die Ausfälle um bis zu 39 Prozent zu reduzieren

Täglich könnten in der EU eine Million mehr Beschäftigte zur
Arbeit gehen, wenn sie Zugang zu frühzeitiger Behandlung bei Muskel-
und Skeletterkrankungen (Musculoskeletal Disorders, MSDs) hätten. Für
Deutschland allein lassen sich die Verluste aufgrund verspäteter
Interventionen auf 217 Millionen Arbeitsstunden beziffern. Dies sind
Ergebnisse einer Studie der Work Foundation, die auf dem 5. Fit for
Work Kongress in Brüssel vorgestellt wurden. Unter der
Schirmherrschaft der litauischen EU-Ratspräsidentschaft diskutierten
am 16. Oktober über 100 Gesundheitsexperten aus verschiedenen
Mitgliedsstaaten die neuesten Entwicklungen im Bereich MSDs.

Muskel- und Skeletterkrankungen gelten als die EU-weit häufigste
Ursache für krankheitsbedingte Ausfälle: 44 Millionen Beschäftigte
leiden an MSDs wie Rückenschmerzen oder Verspannungen in Nacken,
Schultern oder Armen. Die Fehlzeiten und Produktivitätsausfälle
verursachen jährlich Kosten in Höhe von bis zu 240 Milliarden Euro.
Das entspricht 2 Prozent des EU-weiten Bruttoinlandprodukts. Die
Studie "Reducing Temporary Work Absence Through Early Intervention:
The case of MSDs in the EU" fordert deshalb die EU-Mitgliedsstaaten
dazu auf, zwischen Regierungsbehörden, Arbeitgebern und Medizinern
koordinierte Maßnahmen zu ergreifen, um das Problem anzugehen.
Dadurch könnten Kosten in Milliardenhöhe eingespart und die Leiden
von Millionen Betroffenen verringert werden.

"Unsere Analyse hat ergeben, dass der Zugang zu frühzeitiger
medizinischer Intervention für Beschäftigte mit MSDs derzeit keine
Priorität hat", sagte Professor Stephen Bevan, Gründungspräsident der
Fit for Work Koalition, die sich für gesundheitsfördernde Bedingungen
für Arbeitnehmer einsetzt. Mitglieder in der Koalition sind
praktizierende Ärzte, Patientenverbände, Ökonomen und Forscher.
"Tausende Beschäftigte sind unnötig lange krank oder fallen dauerhaft
aus, obwohl bewährte Maßnahmen dabei helfen könnten, ihre Genesung zu
beschleunigen und sie früher an den Arbeitsplatz zurückzubringen",
fügte Bevan hinzu.

An einer Klinik für frühzeitige Interventionen bei MSD in Madrid
wurde ein zweijähriger Modellversuch erfolgreich durchgeführt. 13.000
Betroffene wurden nach fünf Krankheitstagen untersucht und behandelt.
Dadurch gelang es der Madrider Klinik, die temporären Fehlzeiten der
Arbeitnehmer um 39 Prozent und Fälle dauerhafter Arbeitsunfähigkeit
um 50 Prozent zu reduzieren. Auf Grundlage der hier gewonnenen Daten
hat die Fit for Work Europe Koalition eine Hochrechnung erstellt, die
einen vergleichbaren Erfolg für zwölf EU-Mitgliedstaaten in Aussicht
stellt.

"Wenn dieses Vorgehen in der gesamten EU wiederholt würde, könnten
unseren Schätzungen zufolge täglich bis zu einer Million
Beschäftigte, die derzeit ausfallen, am Arbeitsplatz zur Verfügung
stehen", sagte Bevan. "Dies würde zu einem deutlichen
Produktivitätsschub führen sowie Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall
spürbar reduzieren. Und das zu einer Zeit, in der die
Mitgliedsstaaten gezwungen sind zu sparen und ihr Wirtschaftswachstum
anzukurbeln."

Die Studie unter Federführung von Prof. Juan Jover hat gezeigt,
dass bei einer Implementierung des Madrider Modells in Deutschland,
wo jährlich 217 Millionen Arbeitsfehltage aufgrund von MSD
verzeichnet werden, bis zu 480.000 Menschen mehr pro Tag als
Arbeitskräfte zur Verfügung stehen könnten (39 Prozent).

Die vollständigen Untersuchungsergebnisse der Studie wurden am 16.
Oktober 2013 auf dem 5. Fit for Work Kongress im Europäischen
Parlament vorgestellt. Der litauische Gesundheitsminister, Vytenis
Povilas Andriukaitis sowie internationale Delegierte aus Sozial- und
Gesundheitsministerien, Unternehmen und Gesundheitsverbänden nahmen
an dem Kongress teil.

Tabelle mit Daten aus zwölf EU-Mitgliedstaaten (entspricht 70
Prozent der in der EU Beschäftigten)

Da die Kategorisierung von Patienten bei
Frühinterventionsdienstleistungen in den Ländern erheblich variiert,
basieren die hier erhobenen Daten auf einer vorsichtigen Schätzung
zur Verbesserung der Gesamtsituation um 25 Prozent, statt um die in
der Madrider Klinik erzielten 39 Prozent. Nichtsdestoweniger wäre die
Zahl verhinderter Ausfälle auch bei dieser konservativen Schätzung
erheblich und zeigt die signifikante Wirkung, die ein breiterer
Zugang zu früher EU-weiter Intervention erzielen würde.

Hinweise an die Redaktionen:

1. Zum 5. Fit for Work Europe Kongress "Investing in Healthcare:
Breaking down the Silos" im Europäischen Parlament in Brüssel
wurde am 16. Oktober 2013 eine Infografik veröffentlicht
http://ots.de/Rap7C
2. Die Studie "Reducing Temporary Work Absence Through Early
Intervention: The case of MSDs in the EU" von Prof. Stephen
Bevan finden sie unter http://ots.de/P3AXU
3. Die Fit for Work Europe Koalition ist ein Zusammenschluss
verschiedener Akteure und setzt sich für Verbesserungen in den
Bereichen Arbeit und Gesundheit in Politik und Praxis ein. Ihr
Ziel ist eine Steigerung der Investitionen in ein nachhaltiges
Gesundheitswesen, indem frühzeitige Interventionspraktiken
verbreitet und eingesetzt werden. Studien belegen, dass dieser
Ansatz sowohl innerhalb der EU als auch weltweit am
zuverlässigsten gewährleistet, dass Menschen mit MSDs
berufstätig werden und bleiben können.
4. Fit for Work ist ein Projekt der Work Foundation und wird von
AbbVie und GE Healthcare unterstützt. Weitere Informationen
unter www.fitforworkeurope.eu und
http://blog.fitforworkeurope.eu/
5. Die Work Foundation hat sich zum Ziel gesetzt, eine der
führenden, unabhängigen und internationalen Instanzen in
Arbeitsfragen und die Zukunft der Arbeit betreffenden Fragen zu
werden, sowie zum Wohl der Gesellschaft Einfluss auf Politik
und Praxis zu nehmen. Die Work Foundation gehört der Lancaster
University an.
6. AbbVie ist ein globales, auf Forschung spezialisiertes
Bio-Pharmaunternehmen, das 2013 nach der Trennung von Abbott
gegründet wurde. Das Unternehmen will mit seiner Expertise,
seinen engagierten Mitarbeitern und seinem einzigartigen Ansatz
im Bereich Innovationen Therapien für die kompliziertesten und
gravierendsten Krankheiten der Welt entwickeln und vermarkten.
Im Jahr 2013 beschäftigt AbbVie rund 21.000 Menschen weltweit
und vertreibt Medikamente in über 170 Ländern. Weitere
Informationen zum Unternehmen und seinen Mitarbeitern, seinem
Portfolio und seinem Engagement unter www.abbvie.co.uk.
7. GE Healthcare bietet medizintechnische Lösungen und
Dienstleistungen, die die weltweite Nachfrage nach einer
zugänglicheren, qualitativ hochwertigeren und kostengünstigeren
Gesundheitsversorgung erfüllen. GE (NSYE:GE) kümmert sich um
das, was wirklich zählt - sich mit großartigen Menschen und
Technologien großen Herausforderungen zu stellen. Mit
medizinischen Bildgebungsverfahren, Software und IT,
Patientenüberwachung und Diagnose, aber auch der Erforschung
neuer Medikamente, biopharmazeutischen Fertigungstechnologien
und Lösungen zur Leistungsverbesserung unterstützt GE
medizinische Fachkräfte dabei, ihren Patienten die beste
Gesundheitsversorgung zu bieten. Weitere Informationen unter
www3.gehealthcare.com



Pressekontakt:
Weber Shandwick
Patrick Willlmann
+49 30 2035 1236
pwillman@webershandwick.com


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