(Registrieren)

Weltwirtschaft: besser, aber noch nicht gut / Global Economic Outlook zeigt Licht und Schatten

Geschrieben am 28-10-2013

München (ots) - Die Euro-Zone arbeitet sich langsam aus dem
konjunkturellen Tal heraus. Gleiches gilt auch für die USA, Japan und
China, zeigt der aktuelle Global Economic Outlook von Deloitte. Die
Aussichten für Brasilien sind gemischt, die für Indien geben Anlass
zu Skepsis. Dabei kämpft jede der weltweit bedeutenden
Wirtschaftsregionen mit ihren spezifischen Problemen: Ist es in der
Euro-Zone vor allem die Unsicherheit hinsichtlich der Krisenländer,
so steht in den USA die Arbeitslosigkeit im Zentrum. China muss seine
Schattenbanken in den Griff bekommen, Japan die Staatsverschuldung.
Indien benötigt nach wie vor nicht nur massive Investitionen in die
Infrastruktur, sondern auch ein Rezept gegen die stetig steigenden
Lebensmittelpreise, Brasilien schwankt zwischen repressiver und
stimulierender Geldpolitik. Die weiteren Entwicklungen hängen zu
einem erheblichen Teil vom Zeitpunkt ab, an dem die Fed ihre bis dato
lockere Geldpolitik strafft.

"Seit dem letzten Economic Outlook vor drei Monaten hat sich
einiges geändert - die Tendenz scheint nahezu durchgehend aufwärts zu
deuten. Das gilt insbesondere für die USA und die Euro-Zone. Dennoch
kann insgesamt nur von einer moderaten Erholung die Rede sein",
erklärt Dr. Alexander Börsch, Leiter Research Deutschland bei
Deloitte.

Euro-Zone: Langsam, aber stetig aus der Krise

Das zweite Quartal 2013 beendete mit 0,3 Prozent Wachstum
gegenüber dem Vorquartal die Rezessionsphase in der Euro-Zone.
Verantwortlich waren insbesondere Deutschland und Frankreich, doch
selbst die krisengeschüttelten Südländer gaben Anlass zur Hoffnung.
Treiber waren privater Konsum, Investitionen sowie Exporte, die um
1,6 Prozent wuchsen. Die verbesserten Aussichten ziehen sich dabei
durch nahezu alle Branchen - ausgenommen die Bauindustrie. Es bleibt
die Frage nach der Nachhaltigkeit. Diese hängt auch und vor allem
davon ab, inwieweit die aufstrebenden Märkte als Hauptexportziel
negativ von der künftigen Fed-Politik betroffen sein werden. Im
günstigsten Fall befreit sich die Euro-Zone weiterhin langsam aus
ihrer bislang längsten Rezession.

USA: "Jobless Growth" drückt die Stimmung

Obwohl die Wirtschaftsdaten der USA durchaus schlechter sein
könnten, springt der Jobmotor nicht an - neben der politischen
Lähmung das größte Problem des Landes. Die derzeitige
Arbeitslosenquote liegt bei 7,3 Prozent und damit deutlich über jener
vor der Finanzkrise. Zu den Sektoren, die sich in puncto Jobs
erholen, gehören neben dem Gesundheitswesen auch Food Services, der
private Bildungssektor sowie Business Services. Weniger gut sind die
Zahlen im Bauwesen und in der Produktion. Für das kommende Jahr wird
jedoch eine weitere Verbesserung der Lage erwartet.

China: Zurück zu alter Stärke?

China scheint seine Stagnation überwunden zu haben. Nach einem
moderaten Stimulus kehrt das Wachstum in (fast) alter Stärke zurück.
Der Einkaufsmanager-Index PMI zeigt positive Tendenzen, die
Einzelhandelsumsätze stiegen im August um über 13 Prozent - und es
wurden mehr Kredite vergeben. Darin liegt aber auch das Problem: Etwa
die Hälfte dieser werden von Schattenbanken gewährt. Diese sind
jedoch ebenso wenig kontrollierbar wie die Folgen, wenn die Kredite
nicht mehr bedient werden können. Auch könnte eine Immobilienblase
drohen - Experten halten das aufgrund des ausgewogenen Verhältnisses
von Angebot und Nachfrage jedoch für eher unwahrscheinlich.

Japan: Wie nachhaltig ist der Aufschwung?

In Japan zeigen die so genannten Abenomics erste Erfolge. Die
Binnennachfrage zieht an, die Investitionen wachsen und die Exporte
steigen aufgrund des schwächeren Yen. Das BIP stieg im zweiten
Quartal 2013 um 4,1 Prozent. Es bleiben jedoch das hohe Defizit, die
Staatsverschuldung und die alternde Bevölkerung. Um dieses Wachstum
nachhaltig zu gestalten, muss der "dritte Pfeil", die Deregulierung,
seine Wirkung erst noch entfalten.

Indien: Der Gigant fällt zurück

Wenig Grund zum Optimismus gibt es in Indien. Das Wachstum lässt
immer weiter nach und lag im ersten Quartal 2013 bei nur 4,4 Prozent.
Verantwortlich ist die schwächelnde Binnennachfrage. Zwar konnte der
Monsun einen weiteren Anstieg der Lebensmittelpreise bremsen, der
Produktionsanstieg ist jedoch nach wie vor zu gering - ebenso wie bei
Dienstleistungen und der Güterproduktion. Nicht zuletzt wirken sich
der hohe Verschuldungsgrad der öffentlichen Hand sowie unzureichende
politische Reformen negativ aus. Hinzu kommen eine allgemeine
Vertrauenskrise sowie eine immer noch unzureichende Infrastruktur.

Brasilien: Heiter bis wolkig

Deutlich stärker war das Wachstum in Brasilien. Dennoch bedrohen
eine starke Inflation und hohe Arbeitslosigkeit die weitere
Entwicklung, was sich unter anderem in einem sinkenden
Einkaufsmanager spiegelt. Eine Fortsetzung des starken zweiten
Quartals im weiteren Jahresverlauf ist sehr unwahrscheinlich. Zudem
hat die Regierung ihre Stimuli beendet, um den Preisanstieg zu
verlangsamen. Große Hoffnung setzt Brasilien in das anstehende
Freihandelsabkommen mit der EU.

"Die Entwicklung der Weltwirtschaft, insbesondere die in den
aufstrebenden Ländern, wurde zu einem maßgeblichen Teil von der
Entscheidung der US-Fed beeinflusst, ihre Politik zu ändern. Zwar
revidierte die Fed ihre Ankündigung bis auf Weiteres, was sich
unmittelbar in den einzelnen Volkswirtschaften bemerkbar machte -
aber hier gilt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben", fügt Dr.
Alexander Börsch hinzu.

Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/fnf4p zum
Download.

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen.
Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" - für rund 200.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: absolute Integrität,
erstklassige Leistung, gegenseitige Unterstützung und kulturelle
Vielfalt. Sie arbeiten in einem Umfeld, das herausfordernde Aufgaben
und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten bietet und in dem jeder
Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu beiträgt, dem Vertrauen
von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu werden.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.

© 2013 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.



Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

493473

weitere Artikel:
  • Börsengang der Blue Solutions / Einladung zur Pressekonferenz am Montag, 28.10.2013, 14.30 Uhr im Hotel Hilton Frankfurt am Main, Hochstraße 4, Raum Fifth Avenue Frankfurt am Main (ots) - Blue Solutions, ein Unternehmen der französischen Bolloré Gruppe, beendet am 28. Oktober seine Angebotsphase für den geplanten Börsengang des Unternehmens an der NYSE Euronext. Am 29. Oktober wird der endgültige Ausgabepreis der Aktien festgelegt, bevor am 30. Oktober der Handel der Aktie beginnt. Im Vorfeld der Aktiennotierung lädt das Unternehmen zu einem Pressegespräch ein. Themen der Pressekonferenz sind der Börsengang der Blue Solutions sowie Entwicklungs- und Wachstumsperspektiven des Marktes mehr...

  • Partec gewinnt German Design Award 2014 / Görlitzer Biotechnologieunternehmen wird für Produktinnovationen in der molekularen und zellulären Diagnostik ausgezeichnet (VIDEO) Görlitz (ots) - Eine hochkarätig besetzte Expertenjury hat aus über 1900 hochqualitativen Einreichungen die Gewinner des German Design Award 2014, dem internationalen Premiumpreis des Rat für Formgebung, ausgewählt. Für das CyFox, ein voll integriertes Gel-Elektrophorese-System für die hochsensitive DNA/RNA-Analyse, erhielt Partec nunmehr die begehrte Auszeichnung. Anwender können die Wanderungsgeschwindigkeit der im Gel befindlichen Moleküle während des gesamten Messvorgangs in Echtzeit darstellen und analysieren, dabei mehr...

  • Die Zukunft gemeinsam gestalten / 400 Experten aus allen Bereichen diskutieren in Mainz aktuelle Entwicklungen und Strategien bei der "15. Fachtagung Luftrettung" München (ots) - Die Luftrettung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Weitreichende Veränderungen in der demographischen Entwicklung und der akutmedizinischen Versorgungsstruktur verlangen neue Rahmenbedingungen bei der Organisation und Finanzierung. Vor diesem Hintergrund diskutieren und beraten Experten aus allen Bereichen die aktuellen Entwicklungen bei der "15. Fachtagung Luftrettung" vom 29. bis 31. Oktober 2013 in Mainz. Unter dem Motto "Luftrettung - akutmedizinische Grundversorgung bei Tag und Nacht?!" stehen mehr...

  • Weltspartag 2013: Kostenloses Heizgutachten zeigt Einsparpotenziale bei Heizkosten / Heizkostenabrechnungen 2012 prüfen lassen / Weltspartag 2013: fünf Heiz-Tipps als Alternative zum Sparschwein Berlin (ots) - Egal ob Sparbuch oder Tagesgeldkonto: Sparen lohnt sich kaum noch. Schuld sind die aktuellen Niedrigzinsen bei den Banken. Experten raten anlässlich des Weltspartags am 30.10., lieber beim Heizenergieverbrauch nachzurechnen. "Verbraucher sollten beim Thema Sparen ihre Heizkosten unter die Lupe nehmen, denn hier können sie mit kleinen Energiesparmaßnahmen viel Geld sparen", rät Stefanie Jank, Projektleiterin der Heizspiegelkampagne der gemeinnützigen co2online GmbH (www.heizspiegel.de). Um zu erkennen, ob der eigene mehr...

  • Werbenetzwerk PubGrade gewinnt die ersten Kunden / Erfolgreiche kommerzielle Verwertung des THESEUS-Projektes GoOn von antibodies-online GmbH, Transinsight GmbH und TU Dresden Berlin/Aachen/Dresden (ots) - Erstmals ist es möglich, am Rande von biomedizinischer Literatur passende Online-Werbung zu platzieren. Diese von wissenschaftlichen Verlagen langersehnte Lösung ist nun von der antibodies-online GmbH (www.antikoerper-online.de), der Transinsight GmbH (transinsight.com) und der TU Dresden im Rahmen des THESEUS-Projektes 'GoOn - Semantische Rechercheplattform für die Lebenswissenschaften' entwickelt worden. Sie wird mit Gründung eines Werbenetzwerks durch die PubGrade GmbH (www.pubgrade.com) mittlerweile mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht