(Registrieren)

WAZ: Zwei Mindestlöhne - Ost und West - Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 14-10-2013

Essen (ots) - Egal, ob Große Koalition oder Schwarz-Grün -
Deutschland wird sich einen Mindestlohn geben. So wie es fast alle
Nachbarländer längst getan haben. Doch deren Erfahrungen lehren auch:
das Wie ist entscheidend. Ein niedriger Mindestlohn wie in
Großbritannien kostet keine Jobs, hilft aber auch nur wenigen. Fällt
er hoch aus wie in Frankreich, erschwert er Jugendlichen den Weg in
die Arbeitswelt.

Deutschland muss dazu zwei sehr eigene Fragen beantworten: Was
macht der Mindestlohn mit dem Ost-West-Gefälle und was mit den
Branchen-Mindestlöhnen? So erhalten Friseure im Westen 7,50 Euro, im
Osten 6,50. Beides ist sehr wenig. Eine Angleichung auf 8,50 Euro
würde aber das Preis- und Lohngefälle ignorieren. Kunden im Osten
müssten Westpreise zahlen, obwohl sie 20 Prozent weniger verdienen.

Im Westen würden von den 8,50 Euro nur wenige profitieren, im
Osten könnten sie Jobs kosten. Vieles spricht deshalb für das
Thüringer Modell. Es wäre ein Kompromiss für die Parteien wie auch
für den geteilten Arbeitsmarkt. Klar muss auch sein: Ein Mindestlohn
kann die gröbsten Dumpinglöhne, etwa in Werkverträgen, verhindern.
Altersarmut vermeiden kann er nicht. Dafür sind auch 8,50 Euro viel
zu wenig.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

491022

weitere Artikel:
  • WAZ: Im Finanzamt wird auf Zeit gespielt - Kommentar von Gerd Heidecke Essen (ots) - Dass die Erstattung zu viel gezahlter Lohn- und Einkommenssteuer für das Vorjahr erst zu Weihnachten auf dem Konto eintrudelt, fällt längst nicht mehr unter die Rubrik Einzelfall. Man muss den Finanzämtern deshalb nicht gleich systematische Verschleppung vorwerfen, aber der Fehler liegt im System begründet. Dass auch die Steuerbehörden mit Personalknappheit kämpfen, ist bestimmt ein Grund für unnötig lange Wartezeiten. Doch der Dienstleistungsgedanke scheint im Beamtenbetrieb Finanzamt kaum angekommen zu sein. mehr...

  • iGATE meldet starkes drittes Quartal Iselin, New Jersey (ots/PRNewswire) - Ashok Vemuri stöss als President und CEO zum Unternehmen iGATE Corporation , das erste integrierte technisch-operative Unternehmen, das am Geschäftsergebnis orientierte Lösungen anbietet, gab heute seine finanziellen Ergebnisse für das dritte Quartal und die neun Monate zum 30. September 2013 bekannt. (Logo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20130717/629294 [http://photos.prnewswire.com/prnh/20130717/629294 ) ] ) Finanzielle Eckdaten für das dritte Quartal - Anstieg der mehr...

  • Mehr als 4.000 Unternehmen aus 72 Ländern zur WCIF angemeldet -- Pressekonferenz zur Erweiterung und Kooperation bei der 14. Western China International Fair in Chengdu CHENGDU, China, 14. Oktober 2013 /PRNewswire/ - Am 11. Oktober fand im Rahmen der 14. Western China International Fair (WCIF) in Chengdu eine Pressekonferenz statt. Wu Xiankui, stellvertretender Leiter des Organisationskomittees für die 14. WCIF und stellvertretender Generalsekretär der Volksregierung der Provinz Sichuan, hat über die Öffnung Sichuans und die Kooperation und Vorberitungen zur 14. WCIF informiert. Du Junjun, mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kommentar zum Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften: Wie Feuer und Wasser Ravensburg (ots) - Einer Tradition ist das Stockholmer Auswahlkomitee treu geblieben: Die Wirtschaftsnobelpreisträger sind weiß, männlich und aus den USA. Dieses Mal hat sich das Gremium allerdings entschieden, Ökonomen auszuzeichnen, die sich mit alltäglichen Fragen befassen. Das ist nicht selbstverständlich, werden doch gerne weltferne Theoretiker im Greisenalter geehrt. Mit Robert Shiller erhält ein Wirtschaftsforscher den Preis, der die Meinung vertritt, dass es an den Märkten oft unvernünftig zugeht und Investoren sich mehr...

  • Börsen-Zeitung: Der Fall Müller, Kommentar zur Commerzbank von Bernd Wittkowski Frankfurt (ots) - Aus der Causa Jochen Klösges und Ulrich Sieber ist ein Fall Klaus-Peter Müller geworden. Zugutehalten mag man dem Aufsichtsratsvorsitzenden, dass die Commerzbank einen Großaktionär an ihrer Seite hat, der den Handlungsspielraum der Verwaltung einschränkt. Das macht die Sache aber nicht besser. Denn soweit hier Druck aus Berlin ausgeübt werden sollte, was man sich lebhaft vorstellen kann, wäre es zuerst die Aufgabe Müllers, aber auch jene der Vertreter des Bundes im Kontrollorgan, Nikolaus von Bomhard (Munich Re) mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht