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DPhV-Ehrenvorsitzender Bernhard Fluck überraschend verstorben / Meidinger: Tiefe Trauer über Tod eines engagierten Streiters für das Gymnasium und für hohe Bildungsqualität in Deutschland

Geschrieben am 30-09-2013

Berlin (ots) - Mit tiefer Trauer und großer Betroffenheit hat der
Deutsche Philologenverband auf die überraschende Nachricht vom Tod
seines Ehrenvorsitzenden und langjährigen früheren Vorsitzenden,
Bernhard Fluck, am letzten Freitag, dem 27.9.2013, reagiert.

Der DPhV-Vorsitzende Heinz-Peter Meidinger würdigte ihn als
profilierten Anwalt eines starken Gymnasiums und überzeugten
Verfechter eines gegliederten Schulwesens in Deutschland, der immer
auf die Kraft der Argumente und nicht auf bloße Behauptungen und
Polemik gesetzt habe. "Fortiter in re, suaviter in modo, constanter
in se (hart in der Sache, mild in Umgang und Auftreten, treu sich
selbst), dieses lateinische Zitat beschreibt am besten die
Persönlichkeit und Leistung des Verbands- und Bildungspolitikers
Bernhard Fluck, der stets in erster Linie die besten Zukunftschancen
für die Jugend im Blick gehabt habe", sagte der DPhV-Vorsitzende.
Insbesondere habe dieser sich beim Aufbau und der Wiedereinführung
der Gymnasien in den neuen Bundesländern nach der Wende unschätzbare
Verdienste um das Gymnasium und die Bildungsqualität in Deutschland
erworben. Meidinger hob hervor, dass der Verstorbene dabei nie
rückwärtsgewandt oder bloß bewahrend wirken wollte, sondern immer ein
modernes Gymnasium im Auge gehabt habe, das sich stets neu den
Herausforderungen der Gesellschaft stellen müsse.

Bernhard Fluck machte sich als Bundesvorsitzender des Deutschen
Philologenverbandes (1980-1992) als streitbarer Verfechter für ein
leistungsstarkes Gymnasium und eine pädagogisch und fachlich
eigenständige und hochwertige Ausbildung der Gymnasiallehrer einen
Namen. Nach der Wiedervereinigung setzte er sich für den Aufbau von
Gymnasien in den neuen Bundesländern ein. 1993 erhielt Bernhard Fluck
das Bundesverdienstkreuz am Bande. Mit dieser Auszeichnung wurden
seine Innovationen in der Gymnasialerziehung gewürdigt. Als
Oberstudiendirektor des Luisen-Gymnasiums Düsseldorf förderte er das
Fremdsprachen-angebot (u.a. Französisch als 1. Fremdsprache) und die
Integration ausländischer Schülerinnen und Schüler, wodurch die
Schule 1993 den Status einer UNESCO-Schule erhielt und das Fundament
für eine bilinguale Reifeprüfung (AbiBac) gelegt wurde.

Von 1987 bis 1991 gehörte er der Deutschen UNESCO-Kommission an.
Auf zahlreichen internationalen Lehrerkongressen konnte er die
Interessen der Lehrer im DPhV und im deutschen beamtenbund vertreten.
Er war führendes Mitglied in der Gesellschaft Katholischer
Publizisten und engagierte sich in der Gesellschaft für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Er veröffentlichte Beiträge über
das Schicksal verfolgter jüdischer Mitbürger und Emigranten während
der Nazizeit und förderte den Schüleraustausch mit Israel. Als
Vorstandsmitglied im Bund demokratischer Widerstandskämpfer und
Verfolgter (BDWV) Nordrhein-Westfalen setzte er sich ein für die
Opfer beider Diktaturen, vermittelte Schülerdiskussionen mit
Zeitzeugen und förderte Ausstellungen und Vorträge.

Durch Kongresse, Presseverlautbarungen, Buch- und
Zeitschriftenveröffentlichungen sowie Verhandlungen, Aktionen und
Innovationen war Bernhard Fluck über vierzig Jahre lang ein
kritischer Begleiter des Bildungsgeschehens. Wichtige Impulse setzte
er vor allem in den Bereichen moderner technologischer Wandel als
Chance für die Jugend, Allgemeinbildung an Gymnasien, Europäische
Einigung und Bildungspolitik, Herausforderungen des
Informationszeitalters, Begabungsförderung und Schulstruktur,
Integration ausländischer Schüler, Neuaufbau des Bildungswesens in
den neuen Bundesländern.

Nach seiner Pensionierung gab Bernhard Fluck seine ehrenamtliche
Tätigkeit nicht auf. 2003 wurde seine Darstellung der 200jährigen
Geschichte des modernen Gymnasiums und der 100jährigen Geschichte des
Deutschen Philologenverbandes unter dem Titel "Gymnasium - Auftrag -
Fortschritt" veröffentlicht. 2007 gab er mit dem Architekten und
Denkmalforscher Dr. Edmund Spohr den Band "Düsseldorf - Schulreform
und Stadtentwicklung - Das Luisen-Gymnasium" heraus. Darin wurden die
Beziehungen zwischen Schulpolitik und Stadtplanung exemplarisch
eindrücklich aufgezeigt.

Der DPhV-Vorsitzende spricht den Angehörigen von Bernhard Fluck,
insbesondere seiner Frau, seinen beiden Töchtern und den Enkeln das
tiefe Mitgefühl des gesamten Verbandes aus und versprach: "Der DPhV
wird seine Verdienste nie vergessen und seinem verstorbenen
Ehren-vorsitzenden ein ehrendes Andenken bewahren."

Biographische Daten: Bernhard Fluck wurde 1935 in Remscheid
geboren. Er studierte Germanistik, Geschichte und Politische
Wissenschaft in Köln, Tübingen und Bonn. Seit 1962 war er tätig im
höheren Schuldienst: zunächst am Görres-Gymnasium Düsseldorf, 1972
Gründungsdirektor des Kopernikus-Gymnasiums Ratingen-Lintorf,
1974-1999 Oberstudien-direktor am Luisen-Gymnasium Düsseldorf.
1970-1980 Stellvertretender Vorsitzender des Philologen-Verbandes
Nordrhein-Westfalen. Von 1980 bis 1992 Bundesvorsitzender des
Deutschen Philologenverbandes. 1981-1992 Vorsitzender der
Expertenkommission Schule, Bildung und Wissenschaft im deutschen
beamtenbund. 1987-1991 Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission. 1992
Ehrenvorsitzender des Deutschen Philologenverbandes. 2013 verstorben.



Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de


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