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CARE, Handicap International, Oxfam und World Vision: "Flüchtlingsstrom aus Syrien bringt Hilfsorganisationen an die Grenzen ihrer Kapazitäten"

Geschrieben am 01-08-2013

Bonn (ots) -

Sperrfrist: 01.08.2013 00:05
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Die internationale Gemeinschaft muss ihre Hilfe für syrische
Flüchtlinge dringend aufstocken, um besonders die außerhalb von
Flüchtlingscamps untergekommenen Familien mit dem Lebensnotwendigsten
zu versorgen. Dies forderten die in der Region tätigen
Hilfsorganisationen CARE, Handicap International, Oxfam und World
Vision am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung. 1,4 Millionen
Menschen und damit rund 80 Prozent aller Flüchtlinge leben außerhalb
von Camps in provisorischen Unterkünften oder überfüllten, teuren
Mietwohnungen. Sie mit Informationen und Hilfe zu erreichen ist
angesichts knapper Mittel und des anhaltenden Zustroms von
Flüchtlingen äußerst schwierig. Allein im Libanon verteilen sich die
Flüchtlinge auf geschätzte 1.200 Orte im Land. Nach Jordanien sind
mittlerweile knapp eine halbe Millionen Menschen aus Syrien geflohen,
davon leben 370.000 im städtischen Raum.

"Die Nachbarländer von Syrien stehen bereits am Rande ihrer
Kapazitäten. Die internationale Gemeinschaft darf sie mit der Krise
nicht alleine lassen", warnt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von
CARE Deutschland-Luxemburg, der zuletzt im März in Jordanien war.
"Wir müssen sicherstellen, dass die humanitäre Hilfe alle Flüchtlinge
erreicht, auch diejenigen, die außerhalb der großen Flüchtlingscamps
leben." Zu viele Familien gingen weiterhin leer aus. Neben
Mietwohnungen haben Flüchtlinge auch in Einkaufszentren, leeren
Garagen oder Notunterkünften auf Brachland Zuflucht gesucht und
kämpfen jeden Tag ums Überleben. "Die Menschen mussten auf der Flucht
alles zurückgelassen und sind dringend auf Unterstützung angewiesen.
Da ein Ende des Konfliktes in Syrien nicht in Sicht ist, wird sich
die Situation sogar noch verschärfen", mahnt Jörn Kalinski von Oxfam
Deutschland.

Nach Angaben von World Vision sind die Mieten im Libanon in den
letzten sechs Monaten bis zu 200 Prozent angestiegen, zugleich fehlt
es an Arbeitsplätzen. Im Libanon dürfen die Flüchtlinge nur
bestimmten Berufen nachgehen, die jedoch schlecht bezahlt sind und
keinerlei soziale Sicherheit bieten. Bargeldhilfen, wie sie von CARE
und Oxfam ausgeteilt werden, können die Familien entlasten, bleiben
aber eine kurzfristige Hilfe. "Unzählige Familien müssen hohe
Schulden aufnehmen, um über die Runden zu kommen. Das führt dazu,
dass auch viele Kinder arbeiten müssen und in diesen Jobs ausgebeutet
werden", so Christoph Waffenschmidt von World Vision.

Die Hilfsorganisationen äußern sich zudem besorgt über die
Gesundheit der Flüchtlinge. In Mafraq, 80 Kilometer von der
jordanischen Hauptstadt Amman entfernt, haben etwa ein Viertel der
Flüchtlinge keinen Zugang zu Wasser, in unzähligen
Flüchtlingsunterkünften in der Region fehlt es an sanitären
Einrichtungen. Bei Temperaturen bis zu 40 Grad und ohne ausreichende
Wasser- und Sanitärversorgung steigt auch das Risiko von
Infektionskrankheiten. Medizinische und therapeutische Versorgung ist
für viele zu einem unbezahlbaren Luxus geworden. Für die zahlreichen
verletzten Menschen ist diese Situation besonders kritisch, da der
Mangel an Versorgung zu langfristigen Behinderungen führen kann.
"Besonders gefährdete Gruppierungen wie Ältere oder Menschen mit
Behinderung und chronischen Krankheiten finden oft keinen Zugang zu
Gesundheitsversorgung", berichtet François De Keersmaeker,
Geschäftsführer von Handicap International. Die Organisation ist vor
Ort mit mobilen Teams und orthopädischen Versorgungseinrichtungen
aktiv.

Im Juni 2013 haben die Vereinten Nationen (UN) mit 3,8 Milliarden
Euro den größten Spendenaufruf ihrer Geschichte gestartet, um
syrische Flüchtlinge zu unterstützen. Bisher wurden davon aber erst
36 Prozent finanziert. Die UN spricht von der schwersten
Flüchtlingskrise seit dem Genozid in Ruanda im Jahr 1994.



Pressekontakt:
CARE Deutschland-Luxemburg: Sabine Wilke, 0228 975 63 46,
wilke@care.de

Handicap International: Eva Maria Fischer, 089 54 76 06 13,
EFischer@handicap-international.de

Oxfam Deutschland: Adréana Peitsch, 030 45 30 69 711,
apeitsch@oxfam.de

World Vision Deutschland: Dirk Bathe, 06172 763 156,
Dirk_Bathe@wvi.org


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