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DBU fördert Analyse der Steinoberfläche der Porta Nigra mit rund 68.000 Euro

Geschrieben am 30-07-2013

Trier (ots) - Porta Nigra - Ein bisschen schwarzer Schmutz muss
sein

DBU fördert Analyse der Steinoberfläche des römischen Bauwerks und
UNESCO-Welterbes mit rund 68.000 Euro

Beim Reinigen von Gebäudefassaden wird selten Wert darauf gelegt,
Schmutz nicht vollständig zu entfernen. Bei der Porta Nigra in Trier
ist das anders. Ihr Name - zu Deutsch 'schwarzes Tor' - geht gerade
auf die schwarzen Schmutzkrusten zurück, die sich auf ihrer
ursprünglich hellen Sandsteinoberfläche durch Umwelteinflüsse
gebildet haben. "Mittlerweile hat sich so viel Schmutz an dem
römischen Bauwerk abgesetzt, dass der unter den Krusten liegende
Sandstein an Teilen beschädigt wurde", sagte Dr.-Ing. E. h. Fritz
Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
(DBU). Um ein entsprechendes Konzept für den Erhalt der schwarzen
Fassade zu erstellen, müsse zunächst erforscht werden, welche
Prozesse für die Zerstörung und welche für den Schutz der
Sandsteinoberfläche verantwortlich seien. Die DBU fördert eine
modellhafte Analyse der Schmutzkrusten und des Sandsteins mit rund
68.000 Euro.

In den siebziger Jahren sei die Sandsteinoberfläche der Porta
Nigra, die seit 1986 Teil des UNESCO-Welterbes Römische Baudenkmäler,
Dom und Liebfrauenkirche in Trier ist, zuletzt restauriert worden,
sagte Dr. Paul Bellendorf, DBU-Referatsleiter für Umwelt und
Kulturgüter. Inzwischen hätten sich durch Umwelteinflüsse erneut
Schäden an der Steinsubstanz entwickelt. Untersuchungen hätten
ergeben, dass nur ein Teil der schwarzen Krusten bereichsweise zu
Schäden geführt habe. Eine vollständige Abnahme dieser dunklen
Schichten verbiete sich jedoch bei der Porta Nigra, da sie sonst ihre
namensgebende Eigenschaft verliere. Die Oberfläche bedürfe deshalb
einer wesentlich differenzierteren und detaillierteren Bearbeitung,
als es bei anderen Gebäuden nötig ist. Bisher würden eindeutige
Aussagen über den Schaden durch Schmutzkrusten bezogen auf die Art
und den Grad der Verschmutzung und das darunter liegende
Steinmaterial fehlen.

"Zunächst werden die verschiedenen Krustentypen eingestuft und
festgehalten, welche Schäden sie in welchem Maße verursachen.
Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden für die unterschiedlichen
Schadensprozesse Empfehlungen für das Reinigen und Ausdünnen der
Krusten erstellt und anschließend exemplarisch an der Porta Nigra
erprobt und bewertet", so Bellendorf. Ergänzend zu den herkömmlichen
Verfahren werde beispielsweise auch eine bisher in der Praxis nicht
eingesetzte spezielle Ultraschallmesstechnik erprobt, die
Rückschlüsse auf Auflockerungen, Schalenbildungen und Verfestigungen
im Tiefenprofil der Steine geben soll.

"Die Untersuchungen an dieser national bedeutenden römischen
Toranlage haben Modellcharakter für viele ähnlich stark verschmutzte
Steinobjekte, nicht nur in Deutschland. Die Ergebnisse können dazu
beitragen, dass das Entfernen von Schmutzkrusten in Zukunft
differenzierter und damit substanzschonender erfolgt", sagte
Brickwedde. Parallel zu den Untersuchungen werde ein Gespräch mit
Experten stattfinden, die ebenfalls bereits Erfahrungen mit
Verschmutzungen an hochwertigen Denkmalen besitzen, ergänzte
Bellendorf. Dadurch könnten die Erfahrungen, die bereits im Rahmen
von anderen, darunter auch vielen von der DBU geförderten Projekten
gemacht worden seien, direkt in das Konzept der Restaurierung mit
einfließen. Nach Abschluss des Projekts seien eine Fachtagung und
eine Publikation vorgesehen. Kooperationspartner des Projekts sind
der LBB Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung aus Trier, das
Institut für Steinkonservierung aus Mainz und das Institut für
Geowissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.



Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Sina Hindersmann
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Esther Klinkner
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz
Stabsstelle Bau und Technik
Telefon: 0261/6675-4123
Telefax: 0261/6675-4148
E-Mail: bt@gdke.rlp.de


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