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Auf der Suche nach dem Bauchgefühl / Erziehung: Eltern dürfen auf ihre Intuition vertrauen (BILD)

Geschrieben am 24-07-2013

Bad Rodach (ots) -

Der sogenannten inneren Stimme zu folgen, sich auf ein ganz
bestimmtes Gefühl zu verlassen, dazu gehört mitunter eine Menge Mut.
Und doch sind viele Eltern hier auf dem richtigen Weg und vertrauen,
wenn es um die Erziehung ihrer Kinder geht, vor allem ihrer
Intuition. Für 61,9 Prozent der vom Umfrageinstitut mafo.de in einer
Online-Umfrage im Auftrag von JAKO-O befragten Eltern ist ihr
Bauchgefühl der wichtigste Einflussfaktor in der Erziehung. "Und
genau das ist für die Erziehung unersetzlich", bestätigt die
Diplom-Biologin Dr. Johanna Pareigis. Kinder wollen authentische,
ehrliche, spontane Eltern, die auch mal etwas verkehrt machen oder
aus der Rolle fallen - und genau dazu soll auch die JAKO-O Initiative
"Lasst Kinder einfach Kinder sein" Mut machen", so die Hoffnung der
Expertin.

Eltern wird etwas Fantastisches von der Natur mitgegeben: die
Fähigkeit, ihr Kind über alle Maßen zu lieben und zu bewundern - von
Geburt an. Kein anderes ist toller, schöner, besser! Sie wissen
instinktiv, dass ihr Kind perfekt ist, so wie es ist. Und doch
beginnen sie zwangsläufig irgendwann zu schauen, wie sich denn andere
Kinder entwickeln. Dann wird verglichen, auf Entwicklungskurven
geguckt, es wird optimiert und therapiert: Erziehung wird heute
oftmals nach einer Art Businessplan betrieben, unterstützt von jeder
Menge Ratgeberliteratur. Schuld an dieser Entwicklung ist vor allem
die Verunsicherung, mit der viele Mütter und Väter heute zu kämpfen
haben. Die Folge: Nicht alle Eltern vertrauen auf ihre eigenen
Erfahrungen, lieber wäre ihnen eine konkrete Gebrauchsanleitung für
ihren Nachwuchs.

Unser Bauchgefühl hat eine wissenschaftliche Basis

Doch Patentrezepte gibt es nicht. Jedes Kind, jede Mutter und
jeder Vater sind einzigartig. Statt Anleitungen bekommen Eltern aber
von Natur aus eine ganz besondere Verbindung zu ihrem Kind
mitgegeben. Sie können intuitiv erspüren, welche Bedürfnisse ihr Kind
hat. Sie müssen nur das Vertrauen in sich haben, diesen natürlichen
Draht zu ihrem Nachwuchs auch in der Erziehung zu nutzen. "Das
Bauchgefühl ist keine Eingebung von oben oder nur eine Vorstellung -
es lässt sich wissenschaftlich erklären", sagt Johanna Pareigis. Es
entsteht aus einer Fülle von Erfahrungen, die wir im Laufe unseres
Lebens gesammelt haben. Auf Basis dieser abgespeicherten Erfahrungen
können wir - scheinbar aus dem Bauch heraus - in vielen Situationen
schnell Entscheidungen treffen. Tatsächlich werden dabei
Informationslücken vom Gehirn mit Erfahrungswissen ergänzt. Erziehen
mit Bauchgefühl ist also nicht gleichbedeutend mit einem spontanen
Erziehen allein aus dem Bauch heraus. Wenn Eltern ihre Intuition
nutzen, spielen Gefühl und Vernunft gleichermaßen eine Rolle.

Doch Eltern fällt es nicht immer leicht, sich auf diese Form der
Erziehung einzulassen. Was schwarz auf weiß im Erziehungsratgeber
steht oder bei anderen Familien funktioniert, erscheint
vertrauenswürdiger als die eigenen Erfahrungswerte. Die Folge sind
manchmal verkrampfte Eltern, die ständig Angst haben. Sie machen sich
Sorgen darum, dass das Kind nicht altersgemäß entwickelt ist. Sie
überwachen jeden Entwicklungsschritt genauestens. Sie können nicht
loslassen und nicht abwarten. Sie möchten die Entwicklung ihrer
Kinder nicht nur fördern, sondern sie beschleunigen.

Kinder profitieren von einer intuitiven Erziehung

Diese Ängste nehmen natürlich auch die Kinder wahr. Verunsicherte
Eltern machen ihrem Nachwuchs das Leben schwerer und stressiger. Denn
Kinder entwickeln sich nicht exakt nach Tabellen. Jedes Kind hat sein
eigenes Tempo. Und jedes Kind braucht seine Freiräume und seine
Geheimnisse, um sich optimal entwickeln zu können. Intuitiv zu
erziehen heißt, mit Geduld und viel Liebe sein Kind im Blick zu
haben. Es bedeutet, dem Kind die Unterstützung zu geben, die es
braucht, ihm aber auch Zeit und Freiräume für seine Entwicklung zu
lassen.

Wer nur mit dem Kopf erzieht, beraubt sich daneben auch selbst
vieler positiver Erfahrungen. Das Festklammern an Lernkurven,
ständiges Vergleichen, Konkurrenzdenken und die Angst vor eigenen
Fehlern lassen dem Spaß am Elternsein kaum Raum. Aber Kinder brauchen
Eltern, denen auch mal etwas schief geht, die nicht perfekt und
trotzdem glücklich sind.

Johanna Pareigis hofft, dass es noch mehr Müttern und Vätern
gelingt, sich wieder mehr auf ihr individuelles Elterngefühl
einzulassen und Ratgeberliteratur lediglich als eine
Orientierungsmarke zu betrachten: "Das Bauchgefühl in der Erziehung
kann Familien helfen, ihren eigenen Weg zu finden. Es vermittelt
Kindern Sicherheit und Selbstbewusstsein und damit die Basis für ein
glückliches Leben."

Experten-Info

Dr. Johanna Pareigis, Diplom-Biologin und ausgebildete
Gärtnergesellin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich
Biologiedidaktik am Leibniz-Institut für Pädagogik der
Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel sowie als Lehr¬beauftragte
für "Naturwissenschaft und Mathematik im Kindesalter" an der
Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Kiel tätig. Darüber
hinaus unterstützt sie als freie Bildungsreferentin und Fortbildnerin
Kindergärten und Schulen (u. a. Naturwissenschaftliche Bildung,
Forschendes Lernen, Begabungsförderung, Inklusives Lernen, Übergänge
Kita - Schule, lateinamerikanische Percussion). Die dreifache Mutter
ist daneben auch als Autorin tätig (Fachartikel und Buch "Anleitung
zum Forschersein - Naturwissenschaft und Weltwissen für Kinder und
Erwachsene").

Weitere Texte zum Thema "Familienkultur im Wandel" sowie
begleitendes Bildmaterial finden Sie unter
ftp://jol:jlkeks@ftp.mastermedia.de



Pressekontakt:
Johanna Wiese

MasterMedia GmbH
Schulterblatt 120
20357 Hamburg
wiese@mastermedia.de
040/507113-56


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