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Aktionsplan gegen Virushepatitis in Deutschland vorgestellt - Breites Bündnis beschreitet gemeinsam neue Wege

Geschrieben am 23-07-2013

Berlin (ots) - Virushepatitis, die Entzündung der Leber aufgrund
von Infektionen mit Hepatitisviren, ist eine weit verbreitete, aber
vollkommen unterschätzte Erkrankung. Die 63.
Weltgesundheitsversammlung der WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat
im Jahr 2010 die Virushepatitis als ein "weltweit bedeutendes
Gesundheitsproblem" benannt.

In Deutschland sind vermutlich mehr als eine Million Menschen von
einer chronischen viralen Entzündung der Leber betroffen, davon sind
über 500.000 Menschen mit dem Hepatitis B und 400.000 bis 500.000
Menschen mit dem Hepatitis C-Virus infiziert. Viele wissen nicht
einmal davon. Von den diagnostizierten Patienten erhält nur eine
Minderheit eine angemessene Behandlung, obwohl wirksame Therapien zur
Verfügung stehen. Jedes Jahr sterben zahlreiche Menschen an den
Folgen einer Virushepatitis. Die Kosten durch die starke Verbreitung
der Virushepatitis sind enorm, aufgrund mangelnder Daten jedoch
schwer zu beziffern.

Viele der Infektionen und der Todesfälle wären vermeidbar. Es
mangelt am Bewusstsein für die Gefahren sowie die Schutz- und
Behandlungsmöglichkeiten der Virushepatitis.

Mit dem "Aktionsplan für eine nationale Strategie gegen
Virushepatitis in Deutschland", der heute Vormittag in Berlin
vorgestellt wurde, gibt es nun erstmals ein gemeinsam erarbeitetes
Papier von insgesamt acht Institutionen mit Vorschlägen für dringend
notwendige Maßnahmen zur Prävention und für die medizinische
Behandlung der Virushepatitis.

Die beteiligten Institutionen sind die Deutsche Leberstiftung, die
Deutsche Leberhilfe e.V. und das Aktionsbündnis "Hepatitis und
Drogenbrauch" (mit der Deutschen AIDS-Hilfe, akzept e.V., dem
JES-Bundesverband, dem Bundesverband der Eltern und Angehörigen für
akzeptierende Drogenarbeit sowie der Deutschen Gesellschaft für
Suchtmedizin).

Besondere Zielgruppen - besondere Settings

Der Aktionsplan soll insgesamt das Bewusstsein für Virushepatitis
und ihre Übertragungswege steigern. Dabei sind für unterschiedliche
Zielgruppen unterschiedliche Maßnahmen geplant. Die Zielgruppen sind:

- Allgemeine Öffentlichkeit
- Menschen mit Migrationshintergrund
- Menschen, die Drogen gebrauchen
- Inhaftierte Menschen
- Männer, die mit Männern Sex haben

Der Aktionsplan - ein strategischer Weg

Ziel des Aktionsplans ist es, Infektionen zu vermeiden und bereits
bestehende akute und chronische Infektionen zu erkennen und zu
behandeln. Dafür sind Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen notwendig:

- Steigerung des Bewusstseins für Virushepatitis und ihre
Übertragungswege
- Einbindung der Strategie in ein Konzept für Öffentliche
Gesundheit
- Aufklärung über Virushepatitis als Bestandteil staatlicher
Gesundheitsprogramme
- Abbau der Stigmatisierung von Menschen mit chronischer
Virushepatitis
- Anpassung von Interventionen an die Lebensverhältnisse - das
gilt vor allem für besondere Zielgruppen (Migranten,
Drogengebraucher, Menschen in Haft usw.)
- Zugang zu einer leitliniengerechten Therapie für alle Patienten
mit einer Virushepatitis
- Maßnahmen für die weitere Verbesserung der
Virushepatitis-Therapie
- Erhebung von aussagekräftigen Daten zur Häufigkeit von
Virushepatitis und deren Krankheitsfolgen wie Leberzirrhose und
Leberzellkrebs

Prävention und Gesundheitsförderung

- Aufklärung über Virushepatitis muss in bestehende staatliche
Gesundheitsprogramme übernommen werden.
- Testung auf Hepatitisviren muss unter Berücksichtigung und
Beteiligung bestimmter Zielgruppen durchgeführt werden.
- Prävention muss durchgeführt werden, um die Inzidenz und
Prävalenz von Virushepatitiden zu verringern.
- Eine Strategie gegen Hepatitis muss in ein
"Public-Health"-Konzept (Öffentliche Gesundheit) als Teil einer
sozialen und politischen Strategie eingebunden sein.

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es verschiedene staatlich
unterstützte Institutionen, die das Ziel haben, die Bevölkerung über
Gesundheitsrisiken aufzuklären. Aufklärung zu Virushepatitis wurde
bislang nicht ausreichend in staatliche Aufklärungsprogramme
aufgenommen. Dies muss dringend korrigiert werden, um Prävalenz und
Inzidenz zu reduzieren. Ein wichtiges Instrument zur Senkung von
Prävalenz und Inzidenz ist die Untersuchung auf Hepatitisviren. Da es
Personenkreise gibt, die einem höheren
Hepatitis-Virusinfektionsrisiko ausgesetzt sind oder waren, sollten
die Zugangsmöglichkeiten und Angebote zur Testung den jeweiligen
Gruppen angepasst werden.

Zugang zur Behandlung

Allen Patienten mit Virusinfektionen der Leber in Deutschland soll
ein Zugang zu einer leitliniengerechten Therapie ermöglicht werden.
Es ist notwendig, Patienten und Ärzte entsprechend besser über
Krankheitsverlauf und Therapieoptionen aufzuklären und eine
bedarfsgerechte Unterstützung der Betroffenen vor, während und nach
der Therapie zu gewährleisten. Die Hepatitistherapie sollte von
qualifizierten Ärzten durchgeführt werden. Die ressourcenintensive
Behandlung muss angemessen honoriert werden. Maßnahmen sind dringend
erforderlich, um

- eine optimierte Behandlung der Hepatitis B zu erreichen.
- einen sinnvollen Einsatz der aufwendigen Therapie der Hepatitis
C zu gewährleisten.
- die Behandlungsoptionen für die Hepatitis delta zu verbessern.
- bessere Kenntnisse zur chronischen Hepatitis E zu gewinnen.

Mehr Informationen und Pressemappe als PDF: www.aidshilfe.de

Fragen richten Sie bitte an folgende Ansprechpartner:

Aktionsbündnis Hepatitis und Drogengebrauch
Prof. Dr. Heino Stöver
Fachhochschule Frankfurt - University of Applied Sciences
Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit (Faculty "Health and
Social Work")
Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt
hstoever@fb4.fh-frankfurt.de

Deutsche Leberhilfe e.V.
Prof. Dr. Claus Niederau
Krieler Straße 100, 50935 Köln
info@leberhilfe.org
www.leberhilfe.org

Deutsche Leberstiftung
Prof. Dr. Heiner Wedemeyer
Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover
presse@deutsche-leberstiftung.de
www.deutsche-leberstiftung.de



Pressekontakt:
Deutsche AIDS-Hilfe
Holger Wicht
Pressesprecher
Wilhelmstraße 138
10963 Berlin
Tel. 030 69 00 87 16
holger.wicht@dah.aidshilfe.de


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