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Berenberg/HWWI-Studie - Fracking: Schiefergasförderung verändert Gewichte der globalen Energiemärkte

Geschrieben am 10-07-2013

Hamburg (ots) -

- Vorschnelles Handeln sollte in Deutschland vermieden werden

- Bestehende Risiken aufgrund regional unterschiedlicher
Rahmenbedingungen und Auswirkungen auf die Umwelt

Bei der Deckung des global ansteigenden Energiebedarfs könnte Gas
zukünftig eine herausragende Rolle spielen, denn in den letzten
Jahren wurden weltweit erhebliche Schiefergasvorkommen entdeckt, die
zu weitreichenden Veränderungen der Energiemärkte führen könnten.

Fracking (Hydraulic Fracturing) bezeichnet das Gewinnen von Erdgas
aus Schiefergesteinsschichten mithilfe eines Gemisches aus Sand und
Chemikalien, das mit Hochdruck in die Erde gepumpt wird. Was in den
Vereinigten Staaten seit vielen Jahren Anwendung findet, wird in
Europa noch kontrovers diskutiert. Die Privatbank Berenberg und das
Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) haben in ihrer
Studienreihe "Strategie 2030" das Thema Fracking untersucht. "Würde
die Schiefergasförderung global in dem Umfang erfolgen, wie dies
bereits heute in den USA der Fall ist, könnten sich weitreichende
Veränderungen der Energiemärkte ergeben, dies gilt im Hinblick auf
die Preisentwicklung fossiler Brennstoffe, die Veränderung der
Reichweiten und die Auswirkungen auf die Umwelt", sagt Prof. Dr.
Thomas Straubhaar, Direktor des HWWI.

In den USA hat vor einigen Jahren eine Schiefergasrevolution
eingesetzt und dort zu erheblichen Veränderungen auf dem Energiemarkt
geführt. Die Ausweitung der Erdgasförderung in den USA, die das Land
weitgehend unabhängig von Gasimporten macht, hat dabei nicht nur
Auswirkungen auf den amerikanischen Energiemarkt, sondern beeinflusst
auch überregionale Märkte. Durch das Sinken der Gaspreise in den USA
und den damit verbundenen Nachfragerückgang nach Kohle sank der
weltweite Kohlepreis. Dadurch ist in Europa der Anreiz gestiegen,
vermehrt Kohle in der Industrie und bei der Stromerzeugung
einzusetzen. "Durch den niedrigen Kohlepreis und den Zerfall der
CO2-Zertifikatepreise in Europa gehen Anreize verloren, in innovative
und klimafreundliche Technologien zu investieren", so Straubhaar. Die
Höhe der CO2-Emissionen wird in Europa durch das
Emissionshandelssystem geregelt. "Gleichzeitig profitieren in den USA
energieintensive Unternehmen von niedrigen Gaspreisen und haben damit
einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren europäischen und asiatischen
Konkurrenten", ergänzt Berenberg-Volkswirt Wolfgang Pflüger.
"Russland als großer Gasexporteur könnte dagegen zunehmend durch die
niedrigen Preise von amerikanischem Erdgas unter Druck gesetzt
werden." Dies ist insbesondere der Fall, wenn die amerikanische
Regierung den Bau von Flüssiggasterminals erlaubt und Gas vor allem
nach Asien exportiert. "Die USA könnten Russland ab 2015 als weltweit
führenden Gasproduzenten ablösen und möglicherweise in der
Ölproduktion durch den Abbau von Schieferöl ab 2017 mit Saudi-Arabien
gleichziehen", sagt Straubhaar. In China ist davon auszugehen, dass
der Ausbau des Gassektors zeitnah vorangetrieben wird, denn die
Schiefergasförderung wurde in den neuen Fünfjahresplan aufgenommen.

In Europa gibt es gegenüber dem Fracking-Verfahren noch große
Bedenken. Es werden durch den Einsatz von Chemikalien beim Fracking
zahlreiche Gefahren für die Umwelt befürchtet. Auch in Deutschland
sollte ein vorschnelles Handeln in Bezug auf die Schiefergasförderung
vermieden werden. "Gerade in den Ländern mit einer großen
Bevölkerungsdichte hätten negative Umweltauswirkungen erhebliche
Folgen für große Teile der Bevölkerung", so Straubhaar.

Die vollständige Pressemitteilung lesen Sie unter
http://www.berenberg.de/presse-news.html

Die Studie können Sie auf der Homepage von Berenberg unter
http://www.berenberg.de/studie herunterladen.



Pressekontakt:
Karsten Wehmeier
Direktor Unternehmenskommunikation
Telefon +49 40 350 60-481
karsten.wehmeier@berenberg.de


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