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Duale Systeme verantworten zu viel Verbrennung und ermöglichen zu wenig Recycling

Geschrieben am 09-07-2013

Berlin (ots) - "Wir wollen mehr Recycling und hochwertige
Qualitäten", erklärte heute Bernhard Reiling, Präsident des
bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. Das System
der Verpackungsentsorgung in Deutschland bietet aus Sicht des
Recyclingverbandes keinerlei Anreize, "die beste Qualität" zu
erzielen. Deshalb bleibt das qualitativ hochwertige Recycling auf der
Strecke und stattdessen landen viel zu viele Wertstoffe in der
Verbrennung.

Nach Auffassung von bvse-Vertreter und Sortieranlagenbetreiber
Burkhard Landers muss daher umgesteuert werden: "Den Dualen Systemen
geht es nicht darum, möglichst viele Abfälle in hochwertige
Recyclingprozesse einzuspeisen, sondern eine hohe Durchsatzleistung
mit möglichst wenig Aufwand zu realisieren." Nach Meinung des
Verbandes müssen die Dualen Systeme daher den Eigentumsanspruch an
den Abfällen aufgeben. Wenn die Entsorgungs- und Recyclingunternehmen
eigenständig dafür sorgen können, dass die Abfälle hochwertig
recycelt werden, wäre dies ein wichtiger Schritt zu mehr
Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit.

In einem von bvse und BDE gemeinsam beauftragten Gutachten stellt
Rechtsanwalt Dr. Alexander Schink von der Kanzlei Redeker Sellner
Dahs fest, dass der Eigentumsanspruch der Dualen Systeme an den
Verpackungsabfällen der privaten Haushalte nicht gerechtfertigt ist.
Um Rechtssicherheit herzustellen, muss die Politik die Weichen jedoch
eindeutig stellen. In der neuen Legislaturperiode muss dieses Problem
angepackt werden, sonst steht die mühsam aufgebaute Recyclingstruktur
in Deutschland auf dem Spiel.

Wenn der Status Quo erhalten bleibt, wird es dazu führen, dass der
Trend hin zur Verbrennung von Wertstoffen immer stärker wird. Durch
einfache und standardisierte Sortiervorgaben der Dualen Systeme wird
zugleich hochwertiges Recycling auch für die Wertstoffe immer
schwieriger, die nicht in der Verbrennung landen. Gleichzeitig führt
diese Situation dazu, dass die Recyclingunternehmen sowie kleinere
und mittlere Sortierbetriebe immer größere Schwierigkeiten haben,
ihre Anlagen mit geeigneten Stoffströmen auszulasten, erläutert
Burkhard Landers.

Darüber hinaus wendet sich der Verband gegen Überlegungen, dass es
den Dualen Systemen künftig erlaubt sein soll, auf Ausschreibungen zu
verzichten und die Aufträge "freihändig" zu vergeben. Das hätte zur
Folge, dass der Mittelstand zugunsten weniger großer Konzerne
verdrängt wird. Am Ende bleibt nicht nur das Recycling und der
Mittelstand auf der Strecke, sondern die Bürgerinnen und Bürger
werden verstärkt zur Kasse gebeten, befürchtet der bvse.



Pressekontakt:
Jörg Lacher
Geschäftsführer
Politik und Kommunikation
fon: +49 (0)228/98849-27
fax: +49 (0)228/98849-99
mail: presseinfo@bvse.de


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