(Registrieren)

Deutschlands stärkste Schule steht in München - Bundespräsident Joachim Gauck gratuliert den Siegern

Geschrieben am 05-06-2013

Frankfurt/Main (ots) -

- Größter deutscher Schulwettbewerb mit rund 700 Teilnehmern zeichnet
herausragendes Engagement und innovative Konzepte aus

- Individuelle Förderung, Netzwerkbildung und Übergangsmanagement
sind die Schlüssel für mehr Chancengerechtigkeit an deutschen Schulen

Bundespräsident Joachim Gauck zeichnete heute im Jüdischen Museum
Berlin die Sieger des Wettbewerbs "Starke Schule. Deutschlands beste
Schulen, die zur Ausbildungsreife führen" aus. Den ersten Platz
belegt die Mittelschule an der Wiesentfelser Straße aus München. Die
Lobdeburgschule Jena konnte sich den zweiten Platz sichern, den
dritten Platz erreichte die Johann-Amos-Comenius-Schule aus Kassel.
Die wesentlichen Kriterien für den Titel "Starke Schule" sind
innovative Schulkonzepte, die partnerschaftliche Zusammenarbeit
verschiedener Akteure, die Vermittlung fachlicher und sozialer
Kompetenzen sowie eine gelungene Berufsorientierung der Schülerinnen
und Schüler. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die Bundesagentur für
Arbeit, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und
die Deutsche Bank Stiftung engagieren sich gemeinsam für "Starke
Schule" und richten alle zwei Jahre den mit 210.000 EUR dotierten
Wettbewerb aus.

Das Programm "Starke Schule" trägt dazu bei, mehr jungen Menschen
eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Es verbindet einen
bundesweiten Wettbewerb mit einem länderübergreifenden Netzwerk.
"Starke Schule" identifiziert und verbreitet Best-Practice für
Schulentwicklung und gibt auf diese Weise maßgebliche Anstöße für die
bundesdeutsche Bildungslandschaft.

Rund 700 Schulen hatten sich bundesweit am aktuellen Wettbewerb
beteiligt und für einen Bewerbungsrekord gesorgt. Mitmachen konnten
alle allgemein bildenden Schulformen der Sekundarstufe I, die zur
Ausbildungsreife führen.

"Das Niveau der beteiligten Schulen ist seit Beginn des
Wettbewerbs im Jahr 1999 konsequent gestiegen. Unsere 'Starken
Schulen' haben die Herausforderungen gerade im Feld der
Berufsorientierung hervorragend verstanden und beeindruckende
Konzepte und Profile entwickelt. Sie gestalten Schule nicht nur als
Lern-, sondern auch als Lebensort und bieten ihren Schülerinnen und
Schülern echte Anschlussperspektiven. Chancengerechtigkeit für diese
Jugendlichen ist das Ergebnis einer erfolgreichen schulischen
Arbeit", so Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen
Hertie-Stiftung, stellvertretend für die Kooperationspartner.

Im Wettbewerb um den Titel "Starke Schule" setzten sich vor allem
entwicklungs- und innovationsorientierte Schulen durch, die bereit
sind, neue Wege zu gehen: Beispielsweise werden Lernzeiten
umstrukturiert sowie binnendifferenzierte Maßnahmen für die
individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler genutzt. Darüber
hinaus fällt auf, dass "Starke Schulen" zunehmend auf Netzwerke
setzen: sei es die aktive Einbindung von Eltern, die enge
Zusammenarbeit mit Unternehmen, der Berufsberatung der Agentur für
Arbeit oder der kontinuierliche Austausch mit anderen Schulen. Die
Vorbereitung des Übergangs von der Schule in den Beruf ist an allen
Siegerschulen ein kontinuierlicher, fächerübergreifender Prozess, der
insbesondere auch die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen in
den Blick nimmt.

Mit dem ersten Platz und 15.000 Euro wurde die Mittelschule an der
Wiesentfelser Straße in München prämiert. Die Erfolgsgeschichte der
Schule lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: 80 % der Schülerschaft
hat einen Migrationshintergrund, 50 % verfügt über mangelhafte
Deutschkenntnisse, aber alle Schüler machen einen Abschluss. Möglich
wird dies durch das große Engagement der Schulleitung und des
Kollegiums, ein ausgefeiltes Unterrichtskonzept und die aktive
Einbindung der Schüler in die Gestaltung des Schullebens. Die
hervorragende Elternarbeit setzt Maßstäbe: Neben Elternfortbildungen
und regelmäßigen Elternabenden wird ein Elterncafé angeboten, das von
einem Jugendsozialarbeiter und einer Lehrkraft mit
Migrationshintergrund betreut wird.

Der zweite Platz ging mit 10.000 Euro an die Lobdeburgschule in
Jena. Anerkennung erhielt die Schule vor allem für die Förderung von
selbstständigem Arbeiten und eigenverantwortlichem Lernen. Das
Angebot umfasst sowohl Einzel- und Gruppenförderung bei Lernschwächen
als auch die (Hoch-)Begabtenförderung. Eine enge Absprache innerhalb
der Schule sorgt für die ideale Nutzung von Erfahrungswerten für
zukünftige Klassen. Auch das Innovationsdenken ist vorbildlich:
Schulleitung und Kollegium besuchen regelmäßig Schulen in ganz
Deutschland und prüfen die Implementierung besonders positiver
Elemente in die eigene Schule.

Mit dem dritten Platz und 5.000 Euro wurde die
Johann-Amos-Comenius-Schule in Kassel ausgezeichnet. Vor allem die
hohe Zahl an Kooperationen mit externen Partnern und die Intensität
der Berufsorientierung stechen heraus. Schüler, die in der 9. und 10.
Klasse das Fach "Vertiefende Berufsorientierung" wählen, absolvieren
ein insgesamt 18-wöchiges Praktikum, das zu 40 % in die Ferien fällt.
Die teilgebundene Ganztagsschule hat im regulären Curriculum zwei
Wochenstunden für freies Arbeiten eingeplant, in weiteren zwei
Stunden "Arbeiten und Üben" erledigen die Schülerinnen und Schüler
unter Aufsicht des Klassenlehrers ihre Hausaufgaben.

Zusätzlich zu den Bundespreisen wurde der Sonderpreis "Stark durch
Vielfalt" vergeben. Er zeichnet Schulen aus, die in besonderer Art
und Weise inklusiv arbeiten. Preisträger sind die Anna-Freud-Schule
in Köln und die Mittelschule Thalmässing, die beweisen, dass es ganz
verschiedene Ansätze inklusiver Beschulung geben kann und muss. An
der Anna-Freud-Schule (Förderschule) findet gemeinsamer Unterricht
der Förderschüler mit Regelschülern der benachbarten Realschule
statt. Neben der Wissensvermittlung steht vor allem die
Persönlichkeitsbildung im Mittelpunkt der schulischen Arbeit. Die
Vorbereitung auf eine aktive Teilhabe am öffentlichen Leben und das
Trainieren eines offensiven Umgangs mit der eigenen Behinderung
stärken das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler. An der
Mittelschule Thalmässing (Regelschule) werden Kinder mit Förderbedarf
bereits seit neun Jahren im Klassenverband gemeinsam mit
Regelschülern unterrichtet. Das Zusammenleben von Behinderten und
Nichtbehinderten ist deshalb für alle am Schulleben Beteiligten eine
Selbstverständlichkeit. Zentrales Element in der Wissensvermittlung
ist das "eigenaktive Lernen", bei dem sich die Schüler selbstständig
den in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilten Unterrichtsstoff
erarbeiten.

Nach dem Wettbewerb geht es weiter: Alle ausgezeichneten Schulen
werden in das "Starke Schule"-Netzwerk aufgenommen, das Fortbildungen
und finanzielle Unterstützung für innovative Schulprojekte bietet.
Die Lehrkräfte profitieren hier von Angeboten zur Organisations- und
Unterrichtsentwicklung und lernen Best-Practice und erfolgreiche
Lösungsansätze zur Weiterentwicklung der eigenen Schule kennen.

Die "Starke Schule"-Jury mit Experten aus Bildung, Politik,
Wirtschaft und Wissenschaft beurteilte die Stärken der Schulen
aufgrund einer ausführlichen schriftlichen Bewerbung und Besuchen vor
Ort. Die jeweiligen regionalen Rahmenbedingungen sowie
wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten der Schulen fanden
Berücksichtigung. In der ersten Stufe wurde je Bundesland ein
Landessieger ausgezeichnet. Im zweiten Schritt ermittelte die Jury
aus diesem Kreis von 16 Schulen die Bundessieger.

"Starke Schule" 2013 - die Preisträger im Überblick:

1. Platz: Mittelschule an der Wiesentfelser Straße, München
(Bayern)

2. Platz: Lobdeburgschule Jena (Thüringen), Gemeinschaftsschule

3. Platz: Johann-Amos-Comenius-Schule, Kassel (Hessen),
Integrierte Gesamtschule

4. Platz: Illertal-Hauptschule mit Grundschule, Kirchberg a. d.
Iller(Baden-Württemberg)

5. Platz: Städtische Gemeinschaftshauptschule Niedersprockhövel,
Sprockhövel(Nordrhein-Westfalen)

6. Platz: Wilhelm-Röpke-Schule, Schwarmstedt (Niedersachsen),
Kooperative Gesamtschule

7. Platz: Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule Ahrensburg
(Schleswig-Holstein)

8. Platz: Paula-Modersohn-Schule, Bremerhaven (Bremen), Oberschule

9. Platz: "Schule am See" Satow (Mecklenburg-Vorpommern),
Regionalschule

10. Platz: Hermann-von-Helmholtz-Schule, Berlin, Integrierte
Sekundarschule

Sonderpreis "Stark durch Vielfalt":

- Anna-Freud-Schule, Köln (Nordrhein-Westfalen), Förderschule

- Mittelschule Thalmässing (Bayern), Regelschule

Weitere Informationen und Bildmaterial: www.starkeschule.ghst.de



Pressekontakt:
Yasmine Sailer
Pressearbeit "Starke Schule"
Roth & Lorenz GmbH
Tel. 0711 / 90140-535
presse@starke-schule.de


Carmen Jacobi
Kommunikation
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Tel. 069/660 756-155
jacobic@ghst.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

467703

weitere Artikel:
  • 515 Quadratmeter Landschaft in der Minute verbaut/ NABU: Der halbe Bodensee wäre nach einem Jahr weg Berlin (ots) - 515 Quadratmeter Natur und Landschaft verbrauchen wir jede Minute in Deutschland für den Bau von weiteren Häusern, Straßen und Gewerbegebieten; damit wäre nach einem Jahr der halbe Bodensee mit Siedlungen bedeckt. Zwar hat sich die Entwicklung in den vergangenen Jahren abgeschwächt, die Fortsetzung des Trends würde aber nicht ausreichen, um das "30-Hektar-Ziel" zu erreichen. Dieses Ziel propagiert die Bundesregierung in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie: Bis 2020 will sie den Flächenverbrauch auf 30 Hektar pro Tag reduzieren mehr...

  • REWE Group unterstützt seit 1996 lokale Tafeln und Bundesverband Gruppe betont Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements - enge Zusammenarbeit Neubrandenburg/Köln (ots) - Seit 1996 gehört die REWE Group mit ihren mehr als 6.000 REWE-, nahkauf- und PENNY-Märkten zu den Hauptunterstützern der bundesweit mehr als 900 lokalen Tafeln und des Bundesverbands. Die Märkte geben täglich Lebensmittel ab, die nicht mehr verkauft, aber bedenkenlos verzehrt werden können. Die REWE Group leistet damit schnell und unbürokratische Hilfe im Sinne des Tafel Mottos: "Essen, wo es hingehört." Zum Tafel-Engagement der REWE Group gehört traditionell auch die Unterstützung des jährlichen Bundestafeltreffens. mehr...

  • Das Erste / "Verbotene Liebe": Ein Mann mit Stil und Laster / Martin Armknecht übernimmt Gastrolle als erfolgreicher Einkäufer in der ARD-Daily München (ots) - Stilsicher gekleidet, erfolgsorientiert, ein echter Frauenliebhaber: Das sind die Eigenschaften von Gerhard Mosch, einer Gastrolle in der "Verbotenen Liebe", die von Martin Armknecht gespielt wird. Der smarte Schauspieler gibt ab Folge 4314 - voraussichtlich am 3. Juli 2013 im Ersten - sein Debüt als erfolgreicher Einkäufer einer internationalen Modekette in der ARD-Daily. Seine Gunst ist wichtig für die Zukunft des Modelabel LCL - dessen ist sich auch Geschäftsführerin Tanja von Lahnstein (Miriam Lahnstein) bewusst, mehr...

  • DB Schenker Award 2012 geht an Dr. Sönke Behrends Berlin/München (ots) - Wissenschaftler der Chalmers University of Technology in Göteborg gewinnt den mit 10.000 Euro dotierten internationalen Logistikpreis Der DB Schenker Award 2012 geht an Dr. Sönke Behrends von der Chalmers University of Technology in Göteborg, Schweden. Der Wissenschaftler wurde für seine Dissertation "Urban freight transport sustainability. The interaction of urban freight and intermodal transport" ausgezeichnet. Der international ausgelobte und mit 10.000 Euro dotierte Logistikpreis für Nachwuchswissenschaftler mehr...

  • GEO Special Jetzt regelmäßig auf dem iPad Hamburg (ots) - Ab sofort erscheint GEO Special regelmäßig auch als digitale Ausgabe für das iPad. Ein neues Angebot, das für Abonnenten kostenlos ist. Nach dem Erfolg von New York, Istanbul und Hamburg, den drei bisher in loser Folge erschienenen GEO-Special-Apps, und der Auszeichnung als "Reise-App des Jahres" tritt das monothematische Reisemagazin von GEO nun auch digital alle zwei Monate an. Parallel zum Printheft erscheint künftig eine digitale Ausgabe für das iPad. Sie ist sowohl einzeln ("Provence") im App Store als auch mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht