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Exportklima in der Ernährungsindustrie zuversichtlich - Erwartungen für das nächste Halbjahr und Exportanteile außerhalb der EU legen zu

Geschrieben am 03-06-2013

Frankfurt am Main (ots) - Das Exportklima in der
Ernährungsindustrie hellte sich im Mai 2013 deutlich auf. Das
Ergebnis von +41 Punkten bedeutete eine Steigerung um 21% gegenüber
Dezember 2012. Die Zuversicht der befragten Unternehmen zeigte sich
in den positiveren Bewertungen der aktuellen und erwarteten
Entwicklung ihres Exportgeschäfts, zum Teil wirkten auch saisonale
Effekte. Die Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage verbesserten
sich um 5% auf +46 Punkte. Deutlich zugelegt haben die
Geschäftserwartungen im Export in den nächsten sechs Monaten, der
positive Saldo der Bewertungen stieg um 54% auf +37 Punkte über
Vorjahresniveau. Über fast alle Branchen hinweg behauptete das
Exportklima sein hohes positives Niveau, allein in der Fleischbranche
trübte sich die Stimmung ein. Das Exportgeschäft im EU-Binnenmarkt
stagniert aufgrund fehlender Wachstumsimpulse, der Exportanteil ins
außereuropäische Ausland nimmt stetig zu. Im Vergleich zum Vorjahr
stieg der Anteil der Unternehmen mit Exporten in Drittländer um 10%.
Die Vertriebswege für den Export organisieren die Unternehmen
weltweit überwiegend in Eigenregie. Am zweithäufigsten erfolgt der
Vertrieb über Importeure oder Zwischenhändler, besonders außerhalb
des EU-Binnenmarktes werden diese verstärkt einbezogen. Um
Marktanteile im Ausland zu gewinnen und zu halten, spielt auch die
Kostenbelastung im Exportgeschäft eine wichtige Rolle. Die höchsten
Kosten verursachen dabei der Transport, Rohstoffe und die Zulassung
bzw. Zertifizierung; zukünftig werden zudem höhere Belastungen durch
Energiekosten erwartet. Dabei variiert die Belastung durch die
einzelnen Kostenpositionen zwischen den Branchen teilweise sehr
stark.

"Die weltweite Nachfrage nach deutschen Qualitätslebensmitteln ist
ungebrochen. Mittlerweile wird in der Ernährungsindustrie jeder
dritte Euro im Ausland umgesetzt. Wachstumsimpulse für das
Exportgeschäft kommen zunehmend aus kaufkräftigen und
konsum-freudigen Märkten außerhalb der EU. Verbesserte
Marktzugangs-bedingungen können den Kostenaufwand für die
Lebensmittelexporteure deutlich reduzieren und ihre
Wettbewerbsfähigkeit am Weltmarkt fördern. Dazu braucht es die an den
Bedürfnissen des Mittelstandes orientierte Unterstützung der
Politik.", kommentiert Christoph Minhoff,Hauptgeschäftsführer der
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE),die
aktuellen Ergebnisse des Exportbarometers der deutschen
Ernährungsindustrie, das die Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC bereits zum siebten Mal im Auftrag der BVE
erstellt hat.

Kostenfaktoren im Lebensmittelexport

Deutschland ist der drittgrößte Exporteur und Importeur für
Agrargüter und Lebensmittel auf dem Weltmarkt, der harte Wettbewerb
hat die deutsche Ernährungsindustrie sehr wettbewerbsfähig gemacht.
Das Exportgeschäft stärkt und verbessert die Ertragslage der
Unternehmen und sichert Arbeitsplätze. Dabei muss sich die Branche in
einem zunehmend schwierigen Geschäftsumfeld aus steigenden
Produktionskosten und wachsendem Wettbewerbsdruck behaupten. Für den
Wachstumsmotor Exportgeschäft ist daher nicht nur der verbindliche
Abbau von Handelshemmnissen und die Förderung mittelstandsgerechter
Marktzugangsstrategien sondern auch eine wettbewerbsfähige
Kostenstruktur notwendig, um am Weltmarkt zu bestehen.

Das Exportbarometer Mai 2013 fragt aktuell, welche
Kostenpositionen den Lebensmittelexport am meisten belasten. In den
letzten drei Jahren gingen branchenübergreifend die größten
Belastungen von Transportkosten (62%),Rohstoffkosten (36%) sowie
Kosten für Zulassung und Zertifizierung (34%) aus. Kosten für Abgaben
und Zölle, Energie, Verwaltung und Zahlungsabwicklung spielten eine
nachgeordnete Rolle. Auch für die kommenden sechs Monate gehen die
Lebensmittelexporteure von einer ähnlichen Gewichtung der
Kostenbelastung aus, allein vom Kostenfaktor Energie wird zukünftig
(27%) ein stärkerer Einfluss erwartet als bisher (21%). Ein stark
differenziertes Bild zeigt die Betrachtung der Kostenbelastung in den
einzelnen Branchen. So messen beispielsweise die befragten
Unternehmen der Branchen Bier, Molkereiprodukte und Fleischwaren den
Kosten für Zulassung und Zertifizierung eine überdurchschnittliche
Belastung zu. In der Branche alkoholfreie Getränke geht die größte
Belastung von den Rohstoffkosten aus.

"Energie- und Rohstoffkosten belasten die Unternehmen der
Ernährungsindustrie immer mehr und werden damit ein
wettbewerbsrelevanter Faktor im Export. Gerade für mittelständische
Unternehmen stellt dies eine große Herausforderung dar. Die
Unternehmen und die Branche sollten daher über innovative Lösungen
bei der Energie- und Rohstoffbeschaffung nachdenken, nicht nur zur
Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit im Export, sondern auch um die
Geschäftsmodelle in der Ernährungsindustrie nachhaltig und
zukunftsfähig zu machen", sagt Gerd Bovensiepen, Partner und Leiter
des Competence Centers Retail & Consumer bei PwC.

Entwicklung nach Absatzmärkten

Die Ernährungsindustrie steigerte ihre Lebensmittelexporte 2012 um
11,4% auf einen Rekordwert von 53,4 Milliarden Euro. Der
preisbereinigte Zuwachs von 8% offenbart eine beachtliche
Wachstumsdynamik im Auslandsgeschäft. Von den deutschen
Lebensmittelexporten gehen 77% in die EU. Die attraktivsten
Absatzmärkte sind nach Einschätzung der Unternehmen aktuell
Frankreich, Österreich und die Niederlande. Nach einem mäßigen
Wachstum von 5,4% der EU-Exporte im Jahr 2012 bleiben die
Absatzerwartungen der Ernährungsindustrie auch im Mai 2013 verhalten.
Für die nächsten sechs Monate werden hier keine deutlichen Zuwächse
im Exportgeschäft erwartet. Die Konsumzurückhaltung, schwache
Konjunktur und steigende Arbeitslosigkeit in wichtigen europäischen
Absatzmärkten dämpfen auch die Erwartungen der Ernährungsindustrie.
Die Lebensmittelexporteure streben zunehmend nach Marktanteilen in
Wachstumsregionen außerhalb der EU. Hier konnte 2012 ein beachtliches
Exportwachstum von 33,9% erreicht werden. Durchschnittlich 78% der
befragten Unternehmen exportieren in Drittländer. Die bedeutendsten
Absatzmärkte sind die USA, Schweiz und Russland. Bei ihren
Absatzerwartungen außerhalb der EU zeigten sich die Unternehmen sehr
optimistisch. Die steigenden Absatzerwartungen für die nächsten sechs
Monate nahmen für die USA (54%), Japan (46%), Australien (52%) und
die Schweiz (33%) zu. Für den Chinaexport wird eine abgeschwächte
Wachstumsdynamik erwartet. Eher verhalten schätzten die befragten
Unternehmen die Absatzerwartungen für Russland ein.

Branchenergebnisse

Zu den Hauptexportgütern der Ernährungsindustrie zählen neben
Fleisch- und Milchprodukten Süßwaren und Getränke. Die Einschätzung
zur Lage und die Erwartungen im Export variieren in den einzelnen
Branchen zum Teil deutlich, dabei kommen auch saisonale Effekte zum
Tragen. Besser als im Dezember 2012 fiel das Exportklima in den
Branchen alkoholfreie Getränke (+75%), Süßwaren (+50%), Feinkost und
Fertiggerichte (+48%), Molkereiprodukte (+42%), Fleischwaren (+24%)
sowie Obst- und Gemüseverarbeitung (+10%) aus. Für die Branche Öl
ergaben sich keine Änderungen. Rückläufig entwickelte sich das
Exportklima im Mai 2013 in den Branchen Bier (-14%) und Fleisch
(-75%), wobei in der Fleischbranche erstmalig ein negativer Saldo
erreicht wurde.

Für das Exportbarometer wurden vom 23. April bis 14. Mai 2013 400
Geschäftsführer und Exportleiter befragt. Die Umfrage bietet einen
umfassenden Überblick über die aktuelle Exportkonjunktur in der
Ernährungsindustrie und ihren Teilbranchen. Die Befragung wird vom
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
gefördert. Das Export-Klima wird aus der Einschätzung der aktuellen
Geschäftslage und der Erwartung für die nächsten sechs Monate
errechnet. Theoretisch möglich sind Ergebniswerte auf einer Skala von
minus 100 (alle Befragten beurteilen sowohl die Lage als auch die
Perspektiven negativ) bis plus 100 (alle Beurteilungen fallen positiv
aus).

Das Exportbarometer der Ernährungsindustrie wird gefördert durch:
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
- aufgrund eines Beschlussses des Deutschen Bundestages

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.bve-online.de
www.pwc.de/exportbarometer-2013



Redaktionshinweis:
PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Dort
schaffen wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten.
Mehr als 180.000 Mitarbeiter in 158 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 28 Standorten mit 9.300 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,49 Milliarden Euro.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie ist der
wirtschaftspolitische Spitzenverband der Lebensmittel- und
Getränkehersteller in Deutschland. Seit mehr als 60 Jahren vertritt
sie erfolgreich die branchenübergreifenden Interessen gegenüber
Politik, Verwaltung, Medien, Öffentlichkeit und Marktpartnern. 20
Fachverbände und 49 Unternehmen der Ernährungsindustrie haben sich in
der BVE zusammengeschlossen



Pressekontakt:
Christoph Minhoff
Bundesvereinigung der Deutschen
Ernährungsindustrie
Hauptgeschäftsführer
Tel: +49 30 200786-135
E-Mail: cminhoff@bve-online.de
www.bve-online.de

Daniela Keilmann
PwC
Presseabteilung
Tel: +49 69 95 85 - 1045
E-Mail: daniela.keilmann@de.pwc.com
www.pwc.de


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