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"Es ist für einen Kabarettisten heute fast wichtiger den Wirtschaftsteil der Zeitung zu lesen als alles andere" (AUDIO)

Geschrieben am 28-05-2013

Mainz (ots) -

Der Kabarettist Erwin Pelzig, alias Frank-Markus Barwasser, im
Interview zur ZDF-Polit-Satire "Neues aus der Anstalt"

INTERVIEW MIT FRANK-MARKUS BARWASSER

Anmoderation:

Sie sind böse, sie sind respektlos und sie sind erfolgreich: Urban
Priol und Erwin Pelzig - das Team der ZDF-Politsatire "Neues aus der
Anstalt". Das Polit-Kabarett kommt einmal im Monat dienstags live aus
München. Das Besondere: Das Studio stellt das Foyer einer
psychiatrischen Klinik dar. Zu den beiden Protagonisten gesellen sich
dann noch bekannte Gäste aus dem Bereichen Comedy, Kabarett und
Kleinkunst. Aufs Korn genommen wird in der "Anstalt" alles, was
"nicht normal" ist. Der Gehaltsunterschied zwischen Männern und
Frauen, der Vorschlag einer Großelternzeit von Familienministerin
Kristina Schröder, laut Pelzig die "Quotentrulla aus Südhessen", oder
die immens hohen Managergehälter. Bei allen Themen zanken sich Priol
und Pelzig wie ein altes Ehepaar. Sehr zur Freude übrigens der
Zuschauer. Jetzt sind die Beiden gemeinsam mit heute-show-Anchor
Oliver Welke im Rahmen einer ZDF-Kampagne zu den besten
Comedy-Formaten bundesweit auf Plakaten zu sehen. Aus diesem Anlass
haben wir uns mit Erwin Pelzig, alias Frank-Markus Barwasser, über
die Sendung "Neues aus der Anstalt" unterhalten.

Interview Frank-Markus Barwasser

1. Frank-Markus Barwasser. Sie haben zwei grundverschiedene
Comedy-Shows im ZDF: "Pelzig hält sich" und "Neues aus der Anstalt".
Beschreiben Sie doch mal die Unterschiede. Die Sendungen kann man
nicht miteinander vergleichen. Meine Sendung "Pelzig hält sich" lebt
von der Improvisation und der Spontanität und das liegt mir auch
sehr. Aber genau das ist in der Anstalt nicht möglich. Ein
inszeniertes kleines Theaterstück im Grunde genommen, mit
öffentlicher Generalprobe, da ist überhaupt kein Raum für
Improvisation oder fast kein Raum. Ich würde es mir manchmal wünschen
aber es ist ja auch eine Live-Sendung, das heißt wir sind wirklich
gebunden an die 45 Minuten und können da nicht endlos überziehen.
(0:30)

2. Sie sind 2010 als Ersatz für Georg Schramm in die "Anstalt"
gekommen. Was hat Sie an der Sendung gereizt? Ich habe mich ja auch
überhaupt nur entschlossen das zu machen, weil ich noch nie mit einem
festen Dialogpartner gearbeitet hatte und mich das doch sehr gereizt
hat. Ich war ja immer Einzelkämpfer, Pelzig war Einzelkämpfer. Jetzt
mal über einen längeren Zeitraum einen festen Partner zu haben, plus
dann noch die Gäste, ist wieder etwas vollkommen anderes. Der Reiz
liegt natürlich in dem Fall schon in der Inszenierung. Weil wir im
Vorfeld etwas inszenieren, klare Schwerpunkte setzen und dann hat
natürlich die Anstalt auch eine andere Direktheit, eine andere
Aggressivität als "Pelzig hält sich". Was ich auch richtig finde, in
dem Format. (0:38)

3. Bei "Neues aus der Anstalt" sind Sie gemeinsam mit Urban Priol
auf der Bühne. Das heißt, Sie müssen sich genau absprechen und Sie
müssen auch gut miteinander harmonieren? Ja, man muss sich schon gut
kennen und man muss sich auch soweit kennen, dass man den Dialog
fortsetzt, auch wenn der Andere was vergessen hat oder aussteigt oder
seinen letzten Satz nicht so exakt spricht, wie er auf dem Papier
stand. Noch besser muss man sich eigentlich verstehen im Vorfeld,
wenn man so eine Sendung schreibt. Wo setzen wir inhaltlich
Schwerpunkte? Was ist die Aussage? Urban und ich, wir diskutieren
auch vieles, einfach mal jenseits des Schreibens, weil wir Dinge oft
auch sehr verschieden sehen. Und weil wir auch manchmal sehr
verschieden Personen beurteilen oder Politiker. Das ist aber auch gut
für die Sendung, weil, es wäre furchtbar in so einer Sendung, wenn
sich zwei da immer einig wären. So etwas braucht auch eine Dialektik
und im Idealfall wird die auch in der Sendung transportiert. (0:45)

4. Welche Themen werden in der "Anstalt" behandelt und welche
nicht? Jedes Thema ist genehm, aber es gibt halt Themen wo wir auch
wissen: Mein Gott, da haben wir eigentlich schon alles dazu gesagt
und es ändert sich nichts. Und ganz ehrlich, natürlich hängt auch uns
die Finanzkrise manchmal zum Halse raus, weil das ist natürlich auch
ein anspruchsvolleres und schwierigeres Thema als irgendwelches
Geplänkel zu machen. Es ist ja für einen Kabarettisten heute fast
wichtiger den Wirtschaftsteil der Zeitung zu lesen als alles andere.
(0:27)

5. Sowohl Sie, wie auch Urban Priol gelten als scharfzüngig und
rücksichtslos. Gibt es da auch mal Ärger hinterher? Wir haben von
Beschwerden gehört. Aber das ZDF stand immer hinter uns und steht -
hoffe ich - auch weiter hinter uns. Die Basis, die Fakten auf der
unsere Kritik und unsere Bewertungen, Kommentierungen und von mir aus
Schmähungen beruhen, die müssen stimmen. Wir dürfen uns also
niemanden vorknöpfen auf der Basis falscher Annahmen oder falscher
Behauptungen. Aber wenn die Fakten stimmen, dann passt das. Man kann
sich immer über Geschmacksfragen streiten. Aber wann immer es mal
Ärger gab - gelegentlich gibt es ja Beschwerden - habe ich das
Gefühl, dass der Sender immer dahinter steht und sagt: Leute, das ist
eine kabarettistische Sendung, eine Satiresendung, und wo gehobelt
wird, da fallen Späne. Und eine Satiresendung darf alles sein nur
nicht ausgewogen. Also, die halten uns den Rücken frei. (0:49)

6. Im September gibt es die Bundestagswahl und die Landtagswahlen
in Bayern und Hessen. Ist so etwas ein Traum für Kabarettisten? Ob es
ein Traumjahr ist, weil Wahljahr ist, das wird jetzt noch davon
abhängen. Es deutet ja manches darauf hin, dass es ziemlich fad wird.
Aber für mich ist das Jahr nach der Wahl immer das viel traumhaftere.
Weil es dann besser ist die Leute an dem zu messen, was sie ein Jahr
vorher gesagt haben. Das heißt dieses Jahr lasse ich sie reden und
nächstes Jahr schaue ich es mir dann an, was sie gesagt haben. (0:26)

Abmoderation:

Frank-Markus Barwasser, alias Erwin Pelzig, im Interview zur
ZDF-Satire-Sendung "Neues aus der Anstalt". Seinen nächsten Auftritt
hat der Würzburger an der Seite von Urban Priol am 28. Mai, um 22.15
Uhr im ZDF.

Achtung:

Auf dem all4radio-Server finden Sie ab sofort ein Archiv mit den
besten Sprüchen der ZDF-Satire-Sendungen "Neues aus der Anstalt",
"heute-show" und "Pelzig hält sich". Gehen Sie wie gewohnt unter
www.all4radio.de auf unsere Website und akkreditieren Sie sich mit
Sendername und dem Passwort "audio". Das "Sprüche-Archiv" wird
permanent ausgebaut, so dass es sich lohnt, regelmäßig auf unseren
Server zu schauen.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.



Pressekontakt:
Ansprechpartner:
ZDF-Pressestelle, 06131 70 12120
all4radio, Hermann Orgeldinger, 0711 3277759 0


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