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Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zum FC Bayern: "Neue Fußball-Ära"

Geschrieben am 26-05-2013

Regensburg (ots) - Die Steine, die nach dem Schlusspfiff des
Champions-League-Finales von den Herzen der Spieler und Offiziellen
des FC Bayern München gefallen sind, waren wahrscheinlich groß genug,
um selbst den Londoner Tower ins Wanken zu bringen. Der deutsche
Rekordmeister hat durch den Erfolg über Borussia Dortmund seiner
imposanten Sammlung nicht nur eine weitere Trophäe hinzugefügt,
sondern er hat auch etwas fast Unmögliches vollbracht. Obwohl die
Münchner am Samstagabend in Anbetracht der Konstellation nur
verlieren konnten, haben sie das Spiel gewonnen. Ohne die Klasse und
enorme Leistung der Dortmunder in dieser Champion-League-Saison
schmälern zu wollen, so sind die Schwarz-Gelben auf der europäischen
Fußballbühne doch noch ein kleines Licht. Der BVB hat - auch, wenn er
sich auf einem guten Weg befindet - längst nicht die Strahlkraft von
Klubs wie FC Barcelona, Real Madrid, Manchester United, FC Chelsea
oder AC Mailand. Genau das machte Jürgen Klopp und seine Mannschaft
aber auch zum unangenehmsten Gegner für die Bayern. Eine englische
Tageszeitung brachte es am Freitag auf den Punkt: Die Borussia ist
der Gegner, den die Münchner nicht wollten. Philipp Lahm, Bastian
Schweinsteiger und Co. haben die perfekte Saison auf den grünen Rasen
gezaubert. Die Bayern ließen die Rekorde purzeln, erzielten
herausragende Ergebnisse und demonstrierten neben einer
beispielhaften Dominanz auch noch höchst attraktiven Fußball. Am
Samstag stand die überragende Arbeit einer ganzen Saison in nur einem
Spiel auf dem Prüfstand. Erfolgreich hatten die Bayern hart daran
gearbeitet, den Makel der beiden meisterschaftslosen Spielzeiten
vergessen zu machen. Gegen jeden anderen Gegner hätte eine Niederlage
in Finale von Wembley keine negative Auswirkung gehabt. Ein Scheitern
gegen Dortmund, eben jene Mannschaft, die zuletzt so am Image der
Super-Bayern gekratzt hatte, hätte all das zunichtegemacht. Selbst
ein Pokalerfolg über den VfB Stuttgart am kommenden Samstag hätte
diese Schmach nicht wieder herausreißen können. Durch den Triumph von
Wembley ist der FC Bayern seiner Vision ein Stück nähergekommen. "Wir
wollen nicht nur gewinnen und Titel holen, wir wollen über Jahre
begeistern", hatte es Präsident Uli Hoeneß formuliert. Dem deutschen
Branchenprimus reicht die Hoheit in der Bundesliga nicht mehr aus. Es
geht darum, die nächste Stufe zu erreichen. Es geht darum, eine ganze
Ära des europäischen Fußballs zu prägen, wie er es selbst einst in
den 1970ern tat oder zuletzt der FC Barcelona vollbrachte. Um dieses
Ziel realisieren, ist eine einzelne gute Saison aber nicht genug.
Auch nicht, wenn am Samstag im DFB-Pokalfinale das Triple
perfektgemacht werden sollte. Wer als weltbeste Mannschaft angesehen
werden will, muss diesem Ruf auch über einen längeren Zeitraum
gerecht werden. So könnte es bei aller Gefahr, die diese
Konstellation im Nachhinein in sich barg, ein Bonus sein, dass der
Gegner in Wembley Dortmund hieß. Dass zum ersten Mal in der
Geschichte der Champions League zwei deutsche Teams im Finale
standen, ist der Fußballwelt nicht verborgen blieben. 200 Millionen
Menschen in 209 Ländern der Erde verfolgten das deutsche Finale live
am Fernsehen und sollten nun auf den Geschmack gekommen sein.
Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL),
hält deshalb ab 2015 Einnahmen durch die Vermarktung der TV-Rechte
auf dem ausländischen Markt in Höhe von 100 bis 150 Millionen Euro
pro Jahr für realistisch. In der laufenden Rechteperiode sind es
bislang im Schnitt nur 71,6 Millionen Euro. Von diesen Mehreinnahmen
werden zwar auch die kleineren Vereine in der Bundesliga profitieren,
insbesondere aber eben auch die Spitzenklubs. Die Mehreinnahmen
können in die Weiterentwicklung der Mannschaften gesteckt werden. Der
Imagegewinn durch den deutschen Siegeszug in der Königsklasse wird
sich auch an anderer Stelle positiv auswirken und die Verpflichtung
namhafter und hochkarätiger Neuzugänge erleichtern. Gerade für die
Bayern ist dies von Bedeutung. Denn Stillstand bedeutet Rückschritt.
Um nach dem Triumph und dem Abschied von Jupp Heynckes unter dem
neuen Trainer Pep Guardiola den nächsten Schritt gehen zu können,
sind gezielte personelle Reize notwendig, um den Konkurrenzkampf
weiter zu schüren und die Gier nach Titeln am Leben zu erhalten. Die
Verpflichtung eines Mario Götze war schon mal ein guter Anfang.
Autor: Claus Gehr



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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