(Registrieren)

Forest Stewardship Council trennt sich von der Danzer Gruppe

Geschrieben am 22-05-2013

Bonn, Deutschland (ots/PRNewswire) -

Entscheidung aufgrund Gefährdung des guten Rufs des FSC im
Zusammenhang mit

der Konflikten in der Demokratischen Republik Kongo

Der internationale Vorstand des Forest Stewardship Council (FSC)
hat beschlossen, sich von der Danzer Gruppe zu trennen - einer
Unternehmsgruppe der Holz verarbeitenden Industrie. Gründliche
Untersuchungen eines unparteiischen Beschwerdegremiums hatten
ergeben, dass die damalige Danzer-Tochterfirma SIFORCO 2011 in der
Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) in Aktivitäten verwickelt
gewesen war, die mit der "Policy for Association" des FSC nicht zu
vereinbaren sind. Eine "Trennung" (die Auflösung jeglicher
vertraglicher Zusammenarbeit mit einem Unternehmen) ist die schwerste
Sanktion, die der FSC verhängen kann.

"Auf Grundlage der einhelligen Empfehlungen des
Beschwerdegremiums, das den Fall mehrere Monate lang analysiert hat
und dessen Arbeit ausserdem von einem Vorstandsausschuss für
Beschwerden überprüft wurde, ist der Vorstand zu dem Schluss
gekommen, dass Danzer gegen die Grundsätze des FSC verstossen hat",
sagte Kim Carstenesen, Generaldirektor des FSC. "Unsere anhaltende
Zusammenarbeit mit der Danzer Group stellt ganz klar ein Risiko für
die Glaubwürdigkeit und den Ruf des FSC dar", fuhr er fort.

Die Trennung ist das Ergebnis einer formellen Beschwerde über
SIFORCOs Verwicklung in Menschenrechtsverletzungen in örtlichen
Gemeinden, die von Greenpeace eingereicht worden war. Die
betreffenden Vorkommnisse ereigneten sich 2011 in der Gemeinde
Yalisika und Umgebung in der DR Kongo. Die Danzer Gruppe und
Greenpeace hatten sich auf die Experten geeinigt, die das
Beschwerdegremium bildeten.

Obwohl die Danzer Gruppe den Schlussfolgerungen des
Beschwerdegremiums zu den Vorkomnissen in Yalisika nicht zustimmt,
hat sie beschlossen, die Trennung zu akzeptieren. Die Danzer Gruppe
betont, dass sie sich für eine Lösung der fraglichen Probleme in
Yalisika sowie die Entwicklung von robusten Verfahren zur Vermeidung
neuer und der Lösung bestehender Konflikte einsetzen wolle, ehe sie
einen erneuten Beitritt beim FSC anstrebe. "Wir respektieren das
Recht des FSC, eine Trennung unter Umständen herbeizuführen, die ein
ernstes Reputationsrisiko für sein System darstellen könnten",
bemerkte Hans-Joachim Danzer, CEO der Danzer Gruppe. "Zwar hat dies
für unser Unternehmen erhebliche finanzielle Auswirkungen, aber wir
glauben an die vom FSC definierten Richtlinien für
verantwortungsvolle Forstwirtschaft. Sobald die Vorbedingungen für
einen erneuten Beitritt unsererseits von einem vom FSC akzeptierten
unabhängigen Gutachter bestätigt worden sind, werden wir
schnellstmöglich eine erneute Zusammenarbeit mit dem FSC anstreben."

Die Trennung kann wieder aufgehoben werden, aber der Vorstand des
FSC muss einem erneuten Beitritt zustimmen. Ein entsprechender Antrag
kann zur Prüfung vorgelegt werden, wenn ein unabhängiger Gutachter zu
dem Schluss kommt, dass Danzer die folgenden Bedingungen erfüllt:


- Die Danzer Gruppe muss den zugesichterten Verpflichtungen des Unternehmens
gegenüber den Menschen von Yalisika voll und ganz nachgekommen sein. Dazu gehören
möglicherweise der Bau einer Schule und eines Gesundheitszentrums sowie einer
Strasse. Der genaue Inhalt der Bedingungen wird in den Verhandlungen zwischen der
Gemeinde und Danzer festgelegt werden, wobei eine vom FSC-Sekretariat akzeptierte
unabhängige Organisation für soziale Entwicklung als Vermittler auftreten soll.
Danzer verpflichtet sich, sämtliche Kosten der Aktivitäten zu übernehmen, die sich
aus der Vermittlung ergeben, sowie die Kosten für den unabhängigen Vermittler.
- Die Danzer Gruppe muss neue, klare Abläufe zur Vermeidung und Lösung von
Konflikten, wie sie in Yalisika und Umgebung aufgetreten sind, entwerfen und umsetzen,
wobei die FSC-Vorgaben für freie, vorherige und informierte Zustimmung
berücksichtigt werden sollen.
- Die Danzer Gruppe muss den Fortschritt in Richtung dieser Ziele von einer
Drittorganisation bestätigen lassen, die vom FSC-Sekretariat akzeptiert und von
Danzer finanziert wird.


Der FSC-Vorstand hat ferner beschlossen, dass SIFORCO (inzwischen
im Besitz der Groupe Blattner Elwyn) keine neue Markenlizenz erhalten
soll. Damit kann eine etwaige FSC-Zertfizierung so lange nicht
stattfinden, bis die Danzer Gruppe ihren Verpflichtungen gegenüber
der Gemeinde von Yalisika voll und ganz nachgekommen ist und bis
unabhängige Prüfungen bestätigen, dass SIFORCO nicht in illegale
Abholzungen verstrickt ist, wie manche Quellen berichten.

Die Danzer Gruppe ist einer der grössten Produzenten von
Echtholz-Furnieren weltweit und einer der zehn grössten Hersteller
von Hartholzprodukten in Nordamerika. Die Entscheidung wirkt sich
auch auf das grösste FSC-Zertifikat für Forstwirtschaft im
Kongobecken aus, das von der Danzer-Tochterfirma Industrie Forestière
de Ouesso (IFO) gehalten wird.

Eine Reaktion von Greenpeace:

"Greenpeace freut sich sehr, dass der FSC hiermit zeigt, dass
seine Richtlinien Biss haben, und er seinen Ruf nicht aufs Spiel
setzt, indem er sich mit der Danzer Gruppe und deren Verwicklungen in
Menschenrechtsverletzungen in Verbindung bringen lässt. Diese
bahnbrechende Entscheidung trägt erheblich zur Glaubwürdigkeit des
FSC bei", so Judy Rodrigues, leitende Forst-Aktivistin bei Greenpeace
International.

"Wir warnen auch vor einer baldigen erneuten Zusammenarbeit mit
der Danzer Gruppe, ehe unabhängige Gutachten bestätigt haben, dass
diese die Richtlinien einhält und ihre soziale Verantwortung
gegenüber den betroffenen Gemeinden erfüllt. Dieser Fall zeigt ganz
klar, dass der FSC dringend Vorkehrungen in stark gefährdeten
Gebieten einrichten muss, wo ein hohes Mass an Korruption herrscht
und es an guter Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit und einer
organisierten Zivilgesellschaft mangelt."

Für weitere Informationen, darunter einen für die Öffentlichkeit
bestimmten Kurzbericht des Beschwerdegremiums sowie eine Reihe von
häufig gestellten Fragen zu FSCs "Policy for Association", besuchen
Sie bitte
https://ic.fsc.org/siforco-democratic-republic-of-congo.355.htm
[https://ic.fsc.org/siforco-democratic-republic-of-congo.355.htm. ].

Forest Stewardship Council

Der Forest Stewardship Council (FSC) ist eine unabhängige
Nichtregierungsorganisation , die sich für eine umweltverträgliche,
sozial tragfähige und wirtschaftlich florierende weltweite
Forstwirtschaft einsetzt. Der FSC wurde 1993 gegründet, um
Verbrauchern und Unternehmen dabei zu helfen, Produkte aus gut
geführten Forstgebieten erkennen zu können. Der FSC setzte Standards,
nach denen Waldgebiete zertifiziert werden, und bietet so eine
vertrauenswürdige Verifikation für Menschen, die Holz und
Holzprodukte kaufen. Aktuell sind über 175 Millionen Hektar und
25.000 Unternehmen in aller Welt nach FSC-Standards zertifiziert.
Weitere Informationen unter http://www.fsc.org.


Kontakt:
Marcelle Peuckert
Director of Communications
m.peuckert@fsc.org
Tel. +49(0)228-367-66-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

465117

weitere Artikel:
  • Antidumpingzölle: PwC erwartet positive Beschäftigungseffekte für die europäische Solarindustrie Brüssel (ots) - Prognos-Studie nicht plausibel und entspricht nicht den offiziellen Anforderungen der Europäischen Kommission PricewaterhouseCoopers (PwC) erwartet angesichts der geplanten Antidumpingzölle auf chinesische Solarprodukte positive Beschäftigungseffekte für die europäische Solarindustrie. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft, die vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen der Europäischen Kommission gegen chinesische Solaranbieter im Auftrag der europäischen Herstellerinitiative mehr...

  • Vereinigung zur Bekämpfung des illegalen Handels mit verbrauchssteuerpflichtigen Waren ins Leben gerufen München (ots) - Die vier größten internationalen Tabakunternehmen geben heute ihre wegweisende Zusammenarbeit im Kampf gegen den illegalen Handel mit verbrauchssteuerpflichtigen Konsumgütern bekannt. British American Tobacco, Imperial Tobacco Group, Japan Tobacco International und Philip Morris International haben die Digital Coding & Tracking Association (DCTA) mit dem Ziel ins Leben gerufen, internationale Normen und digitale Technologien zur Unterstützung staatlicher Stellen bei der Bekämpfung von Schmuggel, Produktfälschung mehr...

  • LinuxTag: STRATO auf Entwickler-Fang (BILD) Berlin (ots) - Entwickler, die sich die Flexibilität eines Start-ups und die Vorteile eines Großkonzerns wünschen, sollten beim LinuxTag am STRATO Stand vorbeischauen: Der Berliner Hoster - einer der größten weltweit - sucht Systemadministratoren, Perl-, C/C++- und JavaScript-Entwickler. "Wir bieten Freiraum für Projekte in einer entspannten Atmosphäre, gleichzeitig aber Kontinuität und die Annehmlichkeiten einer profitablen, erfahrenen IT-Firma", sagt René Wienholtz, Vorstand für Technologie und Innovation bei STRATO. Wienholtz mehr...

  • Netto-Werbeumsätze 2012: TV, Radio und Online wachsen Berlin (ots) - Die Netto-Werbeumsätze der elektronischen Medien Radio, Fernsehen und Onlinemedien sind im zurückliegenden Jahr weiter gestiegen und erreichten 2012 einen gemeinsamen Anteil von 32 Prozent an den gesamten Netto-Werbeeinnahmen der erfassten Werbeträger im deutschen Markt. Dies geht aus der heute veröffentlichten offiziellen Werbestatistik des Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft e.V. (ZAW) hervor, die unter anderem auf den jährlich vom VPRT erhobenen Umsatzmeldungen basiert. Mehr hierzu unter: Netto-Werbeerlöse mehr...

  • Naturstoff! Badische Braumanufaktur Welde bringt ihr erstes Bio-Bier* auf den Markt (BILD) Plankstadt (ots) - "Naturstoff" heißt das neue Premium-Bier der badischen Braumanufaktur Welde aus Plankstadt. Ein unfiltriertes, naturtrübes Kellerbier (Alkoholgehalt 5,60 Vol. %) aus bio-zertifiziertem* Gerstenmalz und Hopfen, ausschließlich aus regionalen Rohstoffen gebraut, erfrischend und vollmundig im Geschmack - der neue Welde Naturstoff ist ein Erlebnis der außergewöhnlichen Art. Weldechef Dr. Hans Spielmann ist stolz auf sein neues Bier: "Ich freue mich, dass wir jetzt unser erstes Bio-Bier haben - und dass dieses mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht