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"Es ist eigentlich kein Leben mehr. Man funktioniert nur noch." - Die Samstags-Dokumentation "Meine Schuld! - Das Leben hinter Gittern" am 25. Mai 2013 um 22:00 Uhr bei VOX

Geschrieben am 22-05-2013

Köln (ots) - Ständige Enge, Einsamkeit und Aggressionen - für rund
70.000 Insassen in deutschen Gefängnissen ist das Alltag. Vom
Schläger bis zum Sexualtäter und Mörder leben hier alle unter einem
Dach. Doch sie teilen nicht nur ein "Zuhause"; viele hoffen auf ein
anderes Leben nach dem Gefängnis, ein Leben mit Perspektive. In der
Samstags-Dokumentation "Meine Schuld! - Das Leben hinter Gittern" (am
25.05. um 22:00 Uhr bei VOX) begleitet Süddeutsche TV Menschen in
ihrem Gefängnis-Alltag sowie bei dem Versuch, nach der Entlassung
eine geregelte Existenz aufzubauen. Denn die größten
Herausforderungen erwarten viele Gefangene erst nach der Haft.

Seit zwei Jahren verbüßt die 21-jährige Anne in einer
Zehn-Quadratmeter-Zelle der JVA Chemnitz ihre Haftstrafe. Ihre
Vergehen: mehrere schwere Körperverletzungen. "Wenn jemand die Hand
hebt oder sich mir nähert, schlage ich sofort zu. Das ist reiner
Selbstschutz", erklärt Anne. Der Gefängnis-Alltag strapaziert sie
sehr: "Es ist eigentlich kein Leben mehr. Man funktioniert nur noch."
Besonders fehlen Anne ihre drei Kinder. Zwei von ihnen wurden in
Pflegefamilien untergebracht, Kontakt besteht seitdem kaum noch.
"Meine Kinder sagen Tante zu mir. Sie wissen nicht wirklich, wer ich
bin", so die Gefangene. Ihr drittes Kind kam während der Haft zur
Welt. "Ich bin vom Gefängnis aus ins Krankenhaus gefahren und drei
Stunden nach der Entbindung war ich wieder hier", erinnert sich Anne.
Das jüngste Kind lebt bei ihrem Ehemann. Doch auch hier besteht kein
Kontakt, denn ihr Mann kommt sie nie besuchen. Natürlich kann Anne es
kaum erwarten, wieder in Freiheit zu leben. Aber auch in Zukunft
wartet eine große Aufgabe auf sie: Der Aufbau eines geregelten
Lebens. Wenn möglich, gemeinsam mit ihren Kindern.

In einer der 317 Gefängniszellen der JVA-Oldenburg befindet sich
der 44-jährige Jürgen in Untersuchungshaft. Immer wieder hatte Jürgen
in seinem Leben mit Alkohol, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit zu
kämpfen, schon 22 Mal wurde er von Richtern zu kurzen Haftstrafen
verurteilt. Doch bei seinem nächsten Prozess könnte sein Urteil
"lebenslänglich" lauten. An Weihnachten kam es zwischen seiner
Lebensgefährtin und ihrem Schwager zu einem handgreiflichen Streit.
Um seine Freundin zu beschützen, schlug Jürgen zu - und das
mindestens ein Mal zu viel. "Ich war auch erschrocken, als ich bei
der Polizei erfuhr, dass er tot ist", erinnert sich Jürgen. Trotz
Untersuchungshaft steht seine Lebensgefährtin Katrin immer hinter
ihm, das Paar möchte sogar heiraten. Doch das Leben zwischen
Gefängnis und Freiheit stellt ihre Liebe auf eine harte Probe: Nur
eine Stunde Besuchszeit pro Woche ist dem Paar gestattet. Jürgen
zieht aus den kurzen Treffen Kraft für seinen anstehenden Prozess.
Katrin leidet jedoch darunter: "Nach den Besuchen geht es ihm besser,
aber mir nicht, weil ich ihn hier lassen muss."

Der 19-jährige Ekzon muss eine 15-monatige Haftstrafe im
Jugendgefängnis der JVA Wuppertal verbüßen. Insgesamt 510 Haftplätze
stehen hier zur Verfügung, von denen fast alle belegt sind. So wie
viele jugendliche Straftäter hat auch Ekzon bisher keine Ausbildung
absolviert und noch nie in einem festen Job gearbeitet. Im Gefängnis
kann er lernen, den Tag zu strukturieren und Verantwortung für sein
eigenes Leben zu übernehmen. Ein sechsmonatiger Lehrgang in der
Gefängnisküche soll Ekzon den Weg in ein reguläres Berufsleben ebnen.
Mit angeketteten Messern, eindeutigen Regeln und ständiger
Überwachung bereitet er hier das Essen für seine Mitinsassen zu. Doch
um sich in der Gefängnisküche zu beweisen und später in Freiheit
Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu haben, muss Ekzon vor allem die
richtige Einstellung haben. Die Ansprüche an die Gefangenen sind für
Thorsten Matt, Aufseher in der Gefängnisküche, eindeutig: "Ich
erwarte von einem Häftling, dass er realisiert, dass er das alles
nicht für uns oder die Gesellschaft tut, sondern für sich."

Wie für diese und andere Menschen der Alltag hinter Gittern
aussieht und wie sie den harten Kampf zurück in ein Leben in Freiheit
aufnehmen, zeigt VOX in der Samstags-Dokumentation "Meine Schuld! -
Das Leben hinter Gittern" am 25. Mai um 22:00 Uhr.

Weitere Informationen zur Sendung finden Sie im VOX-Pressezentrum
unter http://kommunikation.vox.de.



Pressekontakt:
VOX Presse und Kommunikation, Magnus Enzmann, Tel.: 0221/456-81518
Bei Fotowünschen: VOX Bildredaktion, Lotte Lilholt, Tel.:
0221/456-81512


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