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Stromnetz-Rückkauf: 90 Prozent der kommunalen Ziele scheitern am Fakten-Check

Geschrieben am 23-04-2013

Hamburg (ots) - Berlin, Hamburg, Stuttgart - die Idee einer
Rücknahme von Stromnetzen in die öffentliche Hand steht in deutschen
Großstädten hoch im Kurs. Per Volksentscheid wollen Bürgerinitiativen
den Weg zurück zur Stromversorgung in kommunaler Eigenregie ebnen.
Das Problem: Eine genaue Analyse der Netzrückführung zeigt, dass neun
der zehn wichtigsten Ziele einer Rekommunalisierung aus rechtlichen
oder regulatorischen Gründen verfehlt werden. Das ist das Ergebnis
einer Studie der Unternehmensberatung PUTZ & PARTNER in
Zusammenarbeit mit der HSBA Hamburg School of Business
Administration.

Der Fakten-Check fällt ernüchternd aus: Bei einer Rücknahme der
Stromnetze in öffentliche Zuständigkeit wird die Versorgung weder
ökologischer noch sicherer oder effizienter als bisher. Auch das
Ziel, über den Weg der kommunalen Versorgung künftig den Wettbewerb
zu steigern ist nach den Ergebnissen der Untersuchung als viertes der
zehn wichtigsten Ziele zum Scheitern verurteilt.

"Eine Erreichbarkeit dieser vier Ziele ist durch die Übernahme der
Stromnetze in kommunale Verantwortung vollständig ausgeschlossen",
sagt Stephan Gamm, Energieexperte von PUTZ & PARTNER. "Wichtigster
Grund dafür sind rechtlich-regulatorische Hindernisse, die den
Wünschen der Kommunen bei der erfolgreichen Umsetzung unverrückbar im
Wege stehen." Die rechtlichen Vorgaben sind so weitreichend, dass es
den Netzbetreibern beispielsweise durch das Energiewirtschaftsgesetz
(EnWG) verboten ist, Einfluss auf den Aufbau von Erneuerbaren
Energieanlagen zu nehmen.

Wenig besser sieht es mit den Erfolgsaussichten für günstigere
Preise, gesteigerte kommunale Erträge oder eine Stärkung der lokalen
Wirtschaft aus. Der Untersuchung zufolge ist die Erreichung dieser
Ziele nicht grundsätzlich ausgeschlossen, aber höchst
unwahrscheinlich. Das gilt abschließend auch für bessere kommunale
Einflussmöglichkeiten sowie Vorteile für das Gemeinwohl. Einzig das
Infrastrukturmanagement lässt sich durch die Rückführung in kommunale
Verantwortung realistischer Weise verbessern - so die Analyse der
Energieexperten.

"Eine Rückführung der Stromverteilnetze in die öffentliche Hand
ist nach Faktenlage der Studie in den meisten Fällen nicht sinnvoll",
sagt Dr. Thomas Kuprat, Energieexperte und Mitglied der
Geschäftsleitung bei PUTZ & PARTNER. "Dieses Ergebnis steht erkennbar
im Widerspruch zur weit verbreiteten Stimmungslage in der
Bevölkerung, die eine Rekommunalisierung tendenziell befürwortet. Für
diese Diskrepanz gibt es zwei wesentliche Gründe. Erstens die
fehlende Transparenz und hohe Komplexität des Verteilnetzbetriebs in
Verbindung mit Aspekten, wie Anreizregulierung, Unbundling und
Auswirkung der Energiewende. Und zweitens die eher ideologisch statt
fachlich geprägte Diskussion des Themas Rekommunalisierung. Aber eine
Entscheidung nach 'Bauchgefühl' ist wenig hilfreich. Nicht zuletzt
jüngste Vorhaben wie der neue Berliner Flughafen, die Elbphilharmonie
oder das Bahnprojekt Stuttgart 21 machen deutlich, wie wichtig
faktengesicherte Prüfungen sind", so Stephan Gamm.

Über die Studie

Die PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG hat in Zusammenarbeit
mit der HSBA Hamburg School of Business Administration eine
umfassende Untersuchung zur Rekommunalisierung der Energienetze
vorgenommen. Dabei wurden die zehn wichtigsten Ziele und deren
Erreichbarkeit geprüft und bewertet. Die Studie kann zu einer
Schutzgebühr in Höhe von 59,-- EUR inkl. MwSt. von PUTZ & PARTNER
bezogen werden.

Über die PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG

Die PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG mit 100 Mitarbeitern
steht seit der Gründung im Jahr 1989 für Eigenständigkeit, eine
kontinuierliche Unternehmensentwicklung sowie den Beratungsansatz
"Viel Erfahrung. Bessere Lösungen". Den erfahrenen Managementberatern
mit durchschnittlich 15 Jahren Berufspraxis gelingt es, mit einer
Kombination aus konzeptionellen Fähigkeiten und persönlicher
Führungserfahrung tragfähige individuelle Kundenlösungen zu
konzipieren und umzusetzen. Die Nachhaltigkeit der Projekterfolge ist
Grundlage langjähriger Kundenbeziehungen. PUTZ & PARTNER unterstützt
Kunden in der Top-Management-Beratung, dem Management komplexer
Projekte sowie dem Management auf Zeit. Das Unternehmen zählt über 10
der DAX 30-Unternehmen zu seinen Kunden.

Diese Meldung ist online abrufbar unter: http://www.putzundpartner.de
/unternehmen/aktuelles/pressemitteilungen.html



Pressekontakt:
Tanja Müller
PUTZ & PARTNER
Unternehmensberatung AG
Tel: 040 350814-212
E-Mail: Tanja.Mueller@PutzundPartner.de


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