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Wachstum von bis zu 0,8 Prozent in 2013

Geschrieben am 09-04-2013

Berlin (ots) -
- Exportwachstum von 3,5 Prozent erwartet
- Binnen- und Auslandsnachfrage stützen Konjunktur
- Anspringen der Investitionstätigkeit entscheidend für Aufschwung

Zu Beginn des zweiten Quartals gibt sich der BDI durchaus
optimistisch bei seinem Ausblick auf die weitere konjunkturelle
Entwicklung: "Aus aktueller Sicht erwartet der BDI für 2013 ein
Wachstum von bis zu 0,8 Prozent. Wir sehen gute Chancen, dass die
deutsche Wirtschaft im Laufe des Jahres deutlich an Fahrt gewinnt."
Das sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo am Montag auf der Hannover
Messe.

"Ein solches vergleichsweise robustes Wachstum ist jedoch
keinesfalls garantiert", warnte Grillo. Es könne nur entstehen, wenn
zusätzliche Belastungen für die Unternehmen unbedingt vermieden
werden. Die Politik dürfe sich auf der aktuellen Stärke der Industrie
nicht ausruhen. Der BDI-Präsident nannte drei Voraussetzungen für
weiteres Wachstum: "Keine neuen Turbulenzen im Euroraum, die
Energiewende muss vorankommen und eine Wirtschaftspolitik, die nicht
den vordergründigen Versuchungen des Wahlkampfs erliegt."

Positive Konjunkturimpulse erwartet der BDI von einer weiterhin
stabilen Binnennachfrage und aus dem Ausland, vor allem aus den USA
und China. Für das laufende Jahr rechnet der BDI mit einem
Exportwachstum von 3,5 Prozent. "Im Gefolge dürften auch die
Ausrüstungsinvestitionen unserer Unternehmen wieder zunehmen. In den
letzten fünf Quartalen waren die Investitionen rückläufig. Das muss
sich ändern", betonte Grillo. Das Anspringen der
Investitionstätigkeit sei der Dreh- und Angelpunkt für den
Konjunkturaufschwung. "Wir wollen unsere Spitzenprodukte nicht nur in
die Welt liefern. Es muss auch dafür gesorgt werden, dass wieder mehr
im Industrieland Deutschland investiert wird. Dafür benötigen wir
neben intelligenter Technik auch intelligente Rahmenbedingungen",
forderte Grillo.

Die Wirtschaft brauche mehr Vertrauen in die Wirtschaftspolitik.
"Das sehe ich derzeit zu selten", sagte Grillo und nannte die
Stichworte Vermögen- und Erbschaftsteuer, Erhöhung der
Einkommensteuer, Mindestlöhne, Managergehälter. "Besonders besorgt
sind die Unternehmer über die geplante Einführung einer
Vermögensteuer. Denn ein hohes Aufkommen zu Lasten der Vermögen wäre
nur über die Belastung der Betriebsvermögen zu erzielen. Die aber
braucht Deutschland für neue Investitionen."

Bezogen auf die Energiewende warnte der BDI-Präsident vor
weiterhin unsicheren Rahmenbedingungen: "Unklarheiten führen dazu,
dass Investoren sich zurückhalten. Erste Warnzeichen muss Deutschland
ernst nehmen: In den energieintensiven Industrien sind die
Investitionen bereits deutlich rückläufig." Bisher werde bei der
Energiewende viel zu wenig über Kostenbremsen und systemische
Zusammenhänge geredet. "Die Politik kriegt den ungebremsten
Kostenanstieg nicht in den Griff. Das ist gefährlich", kritisierte
Grillo. Zentral sei, die Wertschöpfungsketten und Millionen von
Arbeitsplätzen zu schützen.

Die Entwicklung rund um die Zypern-Rettung habe in aller
Deutlichkeit gezeigt, dass die Probleme im Euroraum längst nicht
gelöst seien. "Wiedererlangtes Vertrauen in Europa darf nicht
leichtfertig verspielt werden. Die größte Gefahr lauert in einem
Erlahmen bei den Reformanstrengungen", mahnte der BDI-Präsident.
Ermutigend sei, dass der Konsolidierungskurs in Irland, Portugal,
Spanien und Griechenland inzwischen erste Erfolge wie sinkende
strukturelle Haushaltsdefizite und steigende Exporte zeige.

"Wir benötigen endlich ein klares und nachhaltiges Konzept für
Wachstum und Beschäftigung in Europa, gerade in den Krisenländern",
forderte Grillo. Wachstum lasse sich aber nicht schaffen über
Ausgabenprogramme, sondern durch bessere Rahmenbedingungen für
private Investitionen. "Nur private Investoren garantieren die
Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit, die notwendig sind, um sich
tagtäglich im internationalen Wettbewerb zu behaupten."

"Deutschland profitiert enorm von seinem hohen Industrieanteil",
so der BDI-Präsident. "Dabei geht die Bedeutung der Industrie weit
über den eigenen Wertschöpfungsbeitrag hinaus." Durch den engen
Verbund mit industrienahen Dienstleistungen sichere die Industrie in
Deutschland insgesamt etwa ein Drittel der gesamten
volkswirtschaftlichen Wertschöpfung. 23 Prozent beträgt der
unmittelbare Anteil der Industrie am BIP. Das ist ein Spitzenwert im
europäischen Vergleich. Der Anteil der Industrie am BIP liege in
Frankreich bei 10 Prozent, im Vereinigten Königreich bei 11, in
Spanien bei 14 und in Italien bei 16 Prozent.

Die deutsche Industrie sei im globalen Wettbewerb gut aufgestellt.
Grillo: "Sie ist hoch innovativ. Aber Wettbewerbsvorteile müssen
immer aufs Neue an den Märkten erobert werden, Wettbewerbsnachteile
genauso stetig verringert werden. Das ist eine Daueraufgabe für
Politik und Wirtschaft."

Weitere Fakten, Argumente und Zusammenhänge zur Definition,
Bedeutung und Entwicklung der Industrie in Deutschland finden Sie in
der BDI-Studie online unter http://www.bdi.eu/download_content/BDI_In
dustrielle_Wertschoepfungsketten.pdf



Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu


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