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Westfalen-Blatt: Bundesweit fallen jährlich bis zu 10 000 Greifvögel der illegalen Jagd zum Opfer. Massive Zunahme der Taten in Nordrhein-Westfalen. NRW-Umweltministerium ruft Bürger zu Wachsamkeit au

Geschrieben am 08-04-2013

Bielefeld (ots) - Das NRW-Umweltministerium hat alle Naturfreunde,
Jäger sowie Tauben- und Geflügelhalter aufgerufen, sich aktiv am
Greifvogelschutz zu beteiligen. Anlass ist die große Zahl von toten
Greifvögeln, die in diesem Jahr in Nordrhein-Westfalen bereits
gefunden wurden. Das berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt
(Montags-Ausgabe). »Viele Greifvogelarten sind vor allem durch die
illegale Jagd in ihrem Bestand bedroht«, sagte ein
Ministeriumssprecher der Zeitung. Die illegale Jagd werde in NRW
nicht toleriert. Greifvogeljagd sei eine Straftat und müsse
konsequent verfolgt werden. Polizei und Staatsanwaltschaft brauchten
noch mehr Hinweise aus der Bevölkerung, heißt es in dem
Zeitungsbericht. Die Fälle der illegalen Greifvogeljagd werden seit
2005 von der Stabsstelle Umweltkriminalität beim
NRW-Umweltministerium erfasst. Nach Angaben des Komitees gegen den
Vogelmord (Bonn) hat die illegale Jagd auf Greifvögel seit 2005
massiv in NRW zugenommen. Nach Angaben des Komitees wurden bis Ende
2012 370 Fälle mit rund 620 getöteten Greifvögeln gemeldet. Die
häufigste von den Tätern benutzte Methode sei das Auslegen von
giftigen Ködern, sagte Komitee-Sprecher Axel Hirschfeld dem
Westfalen-Blatt. Ferner würden die gesetzlich geschützten Tiere
geschossen oder in verbotenen Fallen gefangen. Hirschfeld schätzt,
dass in Deutschland jährlich bis zu 10 000 Greifvögel der illegalen
Jagd zum Opfer fallen. Eine zentrale Erfassungsstelle gebe es bislang
nur in NRW. In Werther (Kreis Gütersloh) waren Ende März sechs tote
Bussarde auf einem Acker nahe einer Landstraße gefunden worden.
Derzeit werden die Organe der Tiere beim Chemischen und
Veterinäruntersuchungsamt Münster auf Giftspuren untersucht. Nach
Angaben von Tierschützern besteht der dringende Verdacht, dass die
Tiere vergiftet wurden. So seien die Kadaver nah beieinander gefunden
worden. Der Kreis Gütersloh warnt daher vor ausgelegten Giftködern.
Bei Willich im Kreis Viersen ist am Wochenende ein neuer Fall von
illegaler Greifvogelverfolgung aufgedeckt worden. In einem Waldstück
seien vier illegale Greifvogelfallen, sieben tote Greifvögel (fünf
Bussarde und zwei Habichte), ein toter Fuchs sowie aller Voraussicht
nach ein Giftköder gefunden worden, teilte das Komitee gegen den
Vogelmord (Bonn) mit. Vermutlich seien vergiftete Schlachtabfälle
ausgelegt worden. Die Polizei ermittelt wegen des Verstoßes gegen das
Tierschutz- und Bundesnaturschutzgesetz. Der zuständige Jagdpächter
habe bereits zugegeben, Besitzer der Fallen zu sein, berichtete das
Komitee. Ein Spaziergänger hatte die Fallen entdeckt und die Polizei
verständigt. Das Nachstellen und der Fang von Greifvögeln seien nach
dem Bundesnaturschutzgesetz Straftaten, die mit hohen Geldstrafen
oder einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden
könnten. Sollte sich herausstellen, dass ein Jagdscheininhaber der
Täter war, drohe ihm zusätzlich der Verlust der Jagdlizenz. Mehrere
tote Greifvögel wurden in diesem Jahre in NRW auch in Greven
(Münsterland), Geilenkirchen (Kreis Heinsberg), Werne (Kreis Unna),
Düren (Eifel), Neuss am Rhein und Kalkar (Kreis Kleve) gefunden.
Zudem sei im Kreis Borken ein Mäusebussard an einen Baum genagelt
worden, schreibt das Westfalen-Blatt. Nach Angaben von Hirschfeld
seien 2011 insgesamt 57 Fälle mit 91 Opfern, darunter 63
Mäusebussarde, elf Habichte, sechs Rotmilane, vier unbestimmte
Greifvögel, drei Turmfalken, zwei Sperber sowie jeweils eine
Rohrweihe, ein Wanderfalke und ein Waldkauz bekannt geworden.
Häufigste von den Tätern benutzte Verfolgungsmethode waren mit 21
Fällen und 62 Opfern die Vergiftung, gefolgt von Fang (19 Fälle, 15
Opfer) und Abschuss (14 Fälle, 14 Opfer). Die Zahlen für das
vergangene Jahr würden derzeit ausgewertet. Bei der illegalen
Greifvogeljagd gebe es eine hohe Dunkelziffer, sagte Hirschfeld.
Fallen würden aufwändig getarnt sowie getötete Tiere regelmäßig
entfernt, vergraben oder auf andere Weise beseitigt. Eine in NRW
bereits mehrfach beobachtete und offenbar gängige Methode sei das
Ablagern getöteter Tiere am Straßenrand, um die Vogelkadaver als
Unfallopfer zu tarnen, sagte Hirschfeld. Insgesamt seien im Jahr 2011
sieben Täter überführt und von den zuständigen Gerichten zu
Geldstrafen beziehungsweise Geldauflagen zwischen 300 und 1250 Euro
verurteilt worden.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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