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"Journalisten sind Ziel in Syrien": "ZAPP"-Interview mit Martin Durm über den Angriff auf das ARD-Team in Aleppo

Geschrieben am 03-04-2013

Hamburg (ots) - Radio-Reporter Martin Durm (SWR) saß mit Jörg
Armbruster im Auto, als dieser in Aleppo in Syrien am vorigen Freitag
(29. März) angeschossen wurde. Im Interview mit dem NDR Medienmagazin
"ZAPP" äußert sich Durm erstmals vor einer Kamera:

Er freue sich über die mediale Anteilnahme. Das hätte ihm
gutgetan. "Auf der anderen Seite spüre ich so etwas wie Bitterkeit,
weil es eben zeigt, wie vollkommen gleichgültig uns jedes Schicksal
der Syrer geworden ist. Denn, was uns passiert ist, so dramatisch es
auch sein mag und so traumatisch es sein mag und gewesen ist, das
passiert den Syrern jeden Tag. Jeden Tag werden in den Straßen von
Aleppo Leute abgeknallt wie die Hühner."

Als die Kugeln am Karfreitag den Kleinbus des ARD-Teams trafen,
hätten Jörg Armbruster und er bereits alle Interviews geführt, so
Durm. Der Wagen befand sich nur noch auf dem Weg in ein Krankenhaus
in Aleppo, um dort Medikamente und Verbandszeug als Spende eines
deutschen Krankenhauses abzugeben. Plötzlich sei die Straße leer
gewesen und alle im Auto hätten gemerkt, dass jetzt etwas nicht
stimme. Dann kam der Einschlag. Martin Durm über den Schützen: "Dass
es westliche Journalisten waren, konnte er überhaupt nicht wissen.
Wir hatten unser Auto wohlweislich nicht gekennzeichnet. Für ihn war
es wahrscheinlich ein großer Tag gewesen, als er die Nachricht bekam,
dass er einen westlichen Journalisten zusammengeschossen hat."

Denn Journalisten seien Ziel in Syrien, egal, aus welchem Land sie
stammten und in wessen Auftrag sie unterwegs seien. Trotz aller
Bemühungen um die Sicherheit kann es für Journalisten in Syrien, so
die Einschätzung von Martin Durm, keine Sicherheit geben. Daran
könnten auch z. B. bewaffnete Konvois nichts ändern, denn "wenn
Kriegsberichterstattung losgelöst ist von den wirklichen
Empfindungen, Ängsten und seelischen Nöten, die die Menschen haben,
verliert sie irgendwo ihren Sinn, weil sie dann keine Empathie mehr
schafft, weder bei den Zuschauern noch bei den Hörern. Und deshalb
würde ich nie mit bewaffneten Konvois unterwegs sein." Die
Unterstützung seines Senders, des SWR, bezeichnet Durm als
"Rettungsleine", ohne die Jörg Armbruster und er nicht so leicht aus
Aleppo herausgekommen wären.

Den Beitrag mit dem Martin-Durm-Interview zeigt "ZAPP" am
Mittwoch, 3. April, um 23.20 Uhr im NDR Fernsehen. Das vollständige
Interview stellt "ZAPP" im Anschluss an die Sendung online unter
NDR.de/zapp



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Iris Bents
Telefon: 040 / 4156 - 2304
http://www.ndr.de


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